Faksimile 0989 | Seite 981
Faksimile 0989 | Seite 981
Komponieren Komponist Komposition Kompositum Kompost Kompotiere Kompott kompress Kompresse kompressibel Kompression Kompromiss kompromittieren Komptoir Komptoirist
* Komp~onīēren (lat.): 1) tr.: zuſammenſetzen
und nam. (Muſ.) in Noten ſetzen, (als Tonkünſtler)
ſetzen, vgl.: [Iphigenie], von Gluck betont, von dir ge-
ſungen. G. 6, 117; 148. Dazu: Ein Lied, das nicht
komponierbar. Platen 6, 209, und Zſſtzg.: Alles ſog.
Durch-K. der Lieder. G. 27, 78; [Die Malerin hatte] viel
in die Natur hineinkomponiert. Lewald W. 4, 155 ꝛc.
2) intr. (haben) und refl.: (Maler.) ſich zuſammen-
fügen, ſich ordnen, vgl. Kompoſition 4: Das Bild kom-
poniert ſo artig. Eckermann G. 2, 336. ~oniſt, m.,
–en; –en: Tonſetzer. G. 16, 256, „Kompoſiteur“
152 (ſpr. -tȫr): Kirchen-, Lieder-, Opern-K. ꝛc. ~oſi~
tiōn, f.; –en; –s-: 1) Miſchung, z. B. nam. eine
Metallmiſchung, die ſilberähnlich erſcheint. 2) ein
geiſtiges Erzeugnis. 3) Muſ., Tonſetzung; der
Satz oder Setzkunſt und etwas Komponiertes, eine Ton-
dichtung. 4) Mal., Anordnung eines Gemäldes
und ſo auch übertr. ~ōſitum, n., –s; -oſita:
Sprachl., eine Zuſammenſetzung, ein zuſammenge-
ſetztes Wort. ~óſt (–⏑), m., –es; –e: in beſt. Fäl-
len etwas Zuſammengeſetztes, Eingemachtes ꝛc., nam.:
1) Mengedünger (ſ. d.): Mehr als die Hälfte der Frucht
mußte ausgeſondert und den K.-Haufen überwieſen werden.
Waldau N. 2, 77. 2) Sülzmilch, in oberſächſ. Mundart
Komſt oder Kompes, in Kirchhof’s Wendunmuth geſulzter
Kompoſt, iſt dicke geſäuerte Schafmilch. V. 1, 200, ſ. Gloms.
3) eingemachter Weißkohl, ſ. Kompoſtkohl: Die Ein-
machung oder Einſalzung ſolcher Kochkräuter und fürnehmlich
des Kappiskrauts. . . Der gekochte „Compäſt“. Ryff Sp. 46a;
Unter welchen eingeſalznen Speiſen der „Compoß“ und ein-
geſalznen Kappishäupter bei uns Deutſchen in ſonderlichem ..
Gebrauch. 92a; auch Kum(p)ſt, Gum(p)ſt (mhd. cum-
post, compost, wie it. composta) ꝛc., vgl. Kompott
und z. B. bei Friſch: Schlehen-K., eingemachte Schle-
hen ꝛc.; ferner: Wilt [du] uns ja freſſen, ſo bitten wir
dich, du wollteſt unten am Geſäße anheben, ſo hätteſt du
Kompeſt und Senf zuvorn. Luther SW. 64, 328.
4) (ſ. 3) Bernſtein, der die Farbe des Weißkohls hat.
~otière, f.; –n: Schale mit Fächern für die ver-
ſchiednen Kompotts bei Tiſche. ~ótt, n., –(e)s; –s,
–e: eingemachte Früchte, gw. als Nebengericht zum
Fleiſch, vgl. Kompoſt 3 und: Dabei legte er ſich einen
neuen Schnitt Braten vor, ließ ſich einen beſondern Teller zu
den Beiſätzen geben. Lewald W. 1, 16; Apfel-, Birnen-,
Pflaumen-K. ꝛc. Ungw. Mz.: Die Komvö tte. Rahel 1,
252. ~réſs, a.: enge, dicht zuſammengedrängt.
~réſſe, f.; –n: Wundarzn., ein mehrmals über
einander gelegtes Stückchen Leinwand, auf Wunden zu
legen, ſ. Bauſch 1. ~reſſībel, a.: zuſammenpreß-
bar. ~reſſiōn, f.; –en; –s-; Zuſammenpreſſung;
* Verdichtung. ~romiſs, n., –es; –e: eine gegenſei-
tige Ubereinkunft Streitender, nam. die ſich dem Urtheil
eines Schiedsrichters zu unterwerfen, und: deſſen Ur-
theil, veralt. Anlaß (ſ. d. 4). ~romittīēren:
1) intr. (haben): ein Kompromiß treffen. 2) tr.:
Einen zum Schiedsmann ernennen und daher verallge-
meinert: Jemand durch Nennung in die eignen Strei-
tigkeiten hineinziehn, ihm eine Verantwortung auf-
bürden, z. B. ohne ſchlimmen Sinn: Hatte nun aber-
mals eine muſikaliſche Abtheilung das Entzücken geſteigert, ſo
war man doch noch auf den dritten Akt des Schauſpiels höchſt
begierig, welcher denn auch jederzeit vollkommen befriedigend
gegeben ward. Denn der Schauſpieler, kompromittiert durch
ſeine ſiegreichen Vorgänger, nahm nun Alles, was er von
Talent hatte, zuſammen ꝛc. G. 31, 11; am häufigſten aber:
Einen oder Etwas einer unangenehmen Verantwor-
tung, einer unangenehmen Lage, dem Schimpfe ꝛc.
bloßſtellen; gefährden: Einen, ſich, ſeine Ehre k. ~toir
(kongtoār), n., –s; –s, –e: eig. Rechnungs- oder
Zahltiſch; dann: Rechnungs-, Geſchäftszimmer, oft:
Komtoir, Komtōr, Kontör; Der Principal iſt im K.; Das
Poſt-K. ꝛc., ſ. Bureau. ~toiriſt (kongtoaríſt), m.,
–en; –en: Buchhalter, oft: Komtoriſt, Kontoriſt.