Faksimile 0980 | Seite 972
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Kolon Kolone Kolonell kolonial Kolonie kolonisieren Kolonist Kolonnade Kolonne Kolonus Kolophonium --oquinte Koloralur kolorieren Kolorist Kolorit Koloss Kolossal Kolossalisch Kolossisch
* Kōl~on (gr.), n., –s; –s, -a: Sprachl.:
Satzglied; Doppelpunkt. ~ōne: ſ. Kolonus.
~onéll (frz.), m., –s; –s: 1) Oberſt, eig. Kolonnen-
führer. 2) Buchdr.: Schriftgattung von 7 Punk-
ten, in der Mitte zwiſchen Nonpareil und Petit.
~oniāl (nlat.), a.: auf Kolonien bezüglich, daher
ſtammend ꝛc., auch als Bſtw. in Zſſtzg., z. B.: K.-
Handel, -Waaren ꝛc. ~onīē (lat.), f.; –(e)n: Pflanz-
ſtätte, Anſiedlung, Pflanzvolk. ~oniſīēren, tr.:
anſiedelnd bevölkern. ~oniſt, m., –en; –en: An-
ſiedler, Angehöriger einer Kolonie. ~onnāde (frz.),
f.; –n: Säulengang, Halle. ~ónne (frz.), f.; –n:
Säule, ſ. Kolumne. Kriegsk.: Truppenkorps in
einer Ordnung von wenig Fronte und viel Tiefe. Rüſtow
gK. 69 ꝛc.; „Zeile“. Jahn M. 210; In tiefe Säulen ge-
ordnet ſtellt er das Fußvolk ꝛc. Jv Müller 24, 172; Die Heer-
ſäulen. Steger Biogr. 75 ꝛc. ~ōnus (lat.), m., Uv.,
-ōnen (-ōni); -ōnen (-ōni): Der Oldenburger Bauer oder
Hausmann, im Münſterland auch Wehrfeſter, Zeller und K.
genannt. Grube Geogr. 3, 27; Daß dieſer Hofſchulze auf
den Kolonen mit Stolz hinunterſieht. Immermann M. 3, 110,
vgl. III Bauer 1 (Möſer Ph. 1, 154); zuweilen auch im
Nom. in mehr deutſcher Form: Der Kolone.
~ophōnium (gr.), n.. –s; 0: Geigenharz, in volks-
thüml. Ausſprache auch Kalfonium. Eſchenburg Sh. 514.
—~oquinte (gr.), f.; –n: Bittergurke: „Colochinten“.
2. Kön. 4, 39. Dazu: Süß iſt der koloquintene
[bittre] Trank, den Güte dir darreicht. H. 9, 115.
~oralūr (lat.), f.; –en: Farbengebung, namentlich:
(Tonk.) Verzierung des Geſangs, um der Melodie
„Farbe“, d. h. pikanten Ausdruck, Wirkſamkeit und
Reiz zu geben, nam. Rouladen und Paſſagen, die auf
eine Silbe des Textes geſungen werden und worin der
Sänger ſeine Kehlfertigkeit zeigt. ~orīēren, tr.:
färben, mit Farbe ſchmücken, nam. auch (Tonk.) mit
Koloraturen verzieren. ~oriſt, m., –en; –en:
1) Maler, der ſich aufs Kolorit verſteht. 2) Einer
der unfarbige Bilder koloriert. ~orīt, n., –(e)s;
–e: die Farbengebung, die Färbung, die Farbe (ſ. d.
1d und e) als Geſammteindruck. ~óſs (gr.), m.,
–es, –en; –e, –en: etwas Rieſengroßes, nam. ein der-
artiges Standbild, dann auch übertr. allgem.: Der K.
von Rhodus; Laß .. ſich dehnen und entkräften den K–en
[das rieſige Rußland]. Chamiſſo 4, 57; Die Form eines
ruhenden K–en. Fichte 8, 92; Dieſe K–en, die mir ihre
Hellebarden entgegenſetzen [rieſengroße Soldaten]. G. 10,
96; Den lebendigen K–en [Elephanten] | führ’ ich. 12, 36;
An deinem K. [dem Dom]. 31, 4; Blick hin auf dieſe
feuerwerfenden K–en [Schiffe]. Sch. 20a; 30b; W. 20, 61
ꝛc.; Berg-K. Reithard 385; Die Felſen-K–en. Matthiſſon
174; Alleen von Sphinx-K–en. Burmeiſter Gſch. 20 ꝛc.
~oſſāl, ~oſſāliſch (. 11, 162; Sch. 705), ~óſſiſch
(W.“12, 246; 22, 317): koloſſenhaft (Zelter 3, 131),
rieſengroß, übergroß.