Faksimile 0980 | Seite 972
Kollern
II. Kóllern (ſ. Koller I.): 1) tr.: Leder ſo zube-
reiten (ſ. ſämiſch) und färben, wie es zu Kollern ge-
braucht wird: Man braucht den Ocher zum K. des Leders.
Karmarſch 2, 757; In den weiß gekollerten Beinkleidern.
Stahr Jahr. 2, 267; Immermann M. 1, 34; In dem da-
maligen ſ. g. ,,Wichs“, d. h. in buntfarbigen, ſchnürbeſetzten
Kolletten, weißgekollerten Beinkleidern, Kanonenſtiefeln, Stür-
mer auf dem Haupt. Schr. 12, 229 ꝛc. Überh.: mit Ocher
oder ähnlicher Erde färben: Strich den Saal graugelb an,
machte unten einen grüngekollerten Wandfuß ꝛc. 213. 2)
(veralt.) nach Weiſe eines Kollers einrichten, knöpfen:
Damit es nicht die Zähn blecke, wie ein Wams mit Haften, ſo
wird’s geköllert mit Knöpflein. Fiſchgrt Garg. 115b.
Zſſtzg. (ſ. I, namentl. 5): Ab-: geſtorbnes Vieh,
nam. Schafe, abdecken, ihnen das Fell (ſcherzh. das
Koller, ſ. d. I, auch 4) abziehn ꝛc.