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Koffer
Kóffer, m. (n.), –s; uv., (–s); –chen, lein,
Köfferchen, lein: ein transportables, verſchließbares,
kaſtenartiges Behältnis, Etwas darein zu packen, mit
einem daran feſtſitzenden, auf- und zuzuklappenden
Deckel, gw. aus Leder oder doch wenigſtens theilweiſe
mit Leder überzogen, nam. Reiſenden für ihr Gepäck
dienend; zuw. für Kaſten überh., z. B. Geldkaſten:
Die naſſen K. und Mantelſäcke. G. 16, 187; Wie man den
K–n das Eingeweid’ ausſchüttet. Sch. 108a; Seine K. klin-
gen vor Leerheit und vor hohler Dürftigkeit. Schlegel Sh. 6,
218; Hier durchwühlt der Geiz ... | ſeiner K. goldnes Ein-
geweide. Seume Gd. 89 ꝛc. Nach der Geſtalt auch eine
Schnecke: Das Köfferchen, Buccinum arcularia.
Anm. Zunächſt aus dem Romaniſchen, ſ. Diez 105 und
vgl. Kober. Bei Spate K. und Kuffer und ſo z. B.: Mei-
nen „Couffer“. L. 12, 11; Den „Coffer“. 13; Daß ſein
Kuffer | erbrochen. W. HBr. 1, 245. Mz., außer K.,
auch wie bei Fremdw. auf „s“. Engel 12, 119; Öffnet die
K–s! Xenien 3 ꝛc., ſchwzr.: Die K–n. Gotthelf U. 1, 254 ꝛc.,
was auf ein Femin. wie im Niederl. hindeutet. Daneben:
Mein kleines K. Scherr Pr. 36. Verkl.: K–chen. Gutzkow
Zaubr. 2, 28; Prutz Muſ. 2, 304; 306 ff.; Köfferchen.
G. 15, 287; 293; Immermann M. 2, 349; König Mar. 1, 207.
Zſſtzg. z. B.: Holz-, Leder-K. ꝛc.; Geld-, Kleider-,
Reiſe-K. ꝛc.