Faksimile 0975 | Seite 967
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Kocke Kockel kocken Kockern Kockzen
Kóck~e, f.; –n: (veralt.) eine Art Schiffe (mhd.
kocke, aus frz. coquc, ſ. Diez 104), holländ. Kogge,
vgl. Kaag und Koje. ~el, f.; –n: (mundartl.)
Querſchiene am Ochſenjoch unten am Hals. ~en,
tr.: (veralt.) ſpeien, kotzen (ſ. d.): Sie k. die Urtheile
heraus. Jeſ. 28, 7, mit der Randgl.: Ein trunken Richter
ſpeiet ein Urtheil heraus, wie es ihm ins Maul fället ꝛc.;
Hilft kein Rotzen noch Huſten, kein Köcken noch Speien ꝛc.
Luther 6, 24b; Habt alle Kirchen .. eures K–s ſo voll ge-
ſpeiet. SW. 26, 21 ꝛc., auch mit „k“ ſtatt ,,ck“, z.B.:
Daß ſie die andern armen Sünder anköken, gleichwie der
große heilige Phariſeus (Lucä 18) für großer Trunkenheit her-
aus köket und ſpeiet über den armen Zöllner. Luther 5, 355b;
Köketen ihr Gift unter die Leute. Mattheſius Luth. 113b; Die
Ultramontanen haben hier einige Schreibergeſellen, die das
hier Gekochte dann in M. und anders wo ausköken. Pröhle
J. 274; Das Köken der Pferde. Falke Th. 2, 30, ſ. kop-
pen 2 ꝛc., auch: Auskecken. Schuppius 547 ꝛc., vgl.:
Der Teufel .. wollt wohl vielleicht gern Ärgers ſagen, doch
kicket er ſo fern heraus, daß Mariä Saat oder Fleiſch uns
nicht erlöſen könnt; aber ſpei ꝛc. Luther 6, 317b. Dazu:
Köker, z. B.: Kleienköker, in Getreidemühlen eine
Vorrichtung in Form eines bausbäckigen Kopfes, der
die Kleie in den Kleienkaſten ſpeit, vgl.: Er iſt ein rech-
ter Kleienfurz. HSachs G. 2, 223. ~ern: ſ. keckern.
Kóckzen: ſ. ebd.