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knüll knüllen
Knüll, a.: beſoffen (ſ. knallen, Anm.): Wilhelm
geſtand, er ſei etwas k. geweſen, Holtei Menſch. 2, 52; Voll-
mann. ~en, 1) intr. (haben): ſich beſaufen. ebd.
2) tr.: knittern, knautſchen, knudeln (ſ. knollen, Anm.
und knallen): Drückte und knüllte ihn [den Hut] mit den
langen Fingern in die wunderſamſten Formen. Prutz Eng.
1, 108; Wenn ich ein wenig daran knülle, ſo biegt ſie [die
Anſpielung] wohl nach mir. V. Sh. 2, 322; Ein Mäd-
chenk. (ſ. knallen 3d). Spate. Zſſtzg. z. B.: Durch-:
z. B. obſcön: Wie ſelbſt Hausknecht’ und Maulthiertreiber
uns | d. V. Ar. 1, 40. Ver-: Meinen Hemdkragen
nicht zu v. Bucher Nat.Z. 11, 299. Zer-: Von größern
Blättern wird kaum jemals eins vorgezeigt, was man nicht
an irgend einer Seite zerknüllt ſähe. G. Br. 359b; Zerknülle
das Gemälde nicht! IP. 3, 156; Das [Geſicht] vor dem
Spiegel auszuplätten und es mit keinen heftigen Regungen zuz.
1, 191; 3, 128; Ein zerknülltes Zeitungsblatt. Prutz Muſ. 1,
208; Scherr Nem. 2, 270 ꝛc. Auch refl. (ſ. knallen,
Anm.): Daß dieſe ſchöne Lippenblüthe unſeres Geſichtes
[der Kuß] ſich an Häuten von Schafen ꝛc. [Handſchuhen]
z. muß. IP. 1, 147. Zuſámmen-: Knüllte das
Geſangbuch, das unter ſeiner Hand lag, gewaltſam zuſam-
men. 2, 148; Kühne Fr. 318; Mügge Bild. 12 ꝛc.; übertr.:
Die verwickelten und zuſammengeknüllten Namen [im Ggſtz.
der „einfachen“]. Willkomm Banke 2, 306.