knittern
Knittern, 1) intr. (haben):
mit hellerem Tone knattern (s. d.), knistern etc.: Die Bretter an der Thüre k. Barf. 2; Und’s Holz im Ofen knittert. 4, 88; Ich höre k. und krachen. 6, 339; Knurren, K. und Knarren [des Schnees]. 1, 56; 51; Er fühlte nach seinen .. Papieren in der Tasche, merkte an ihrem K., daß sie noch darin seien. M. 1, 265; In ihrem frischen, weißen und k–den Zeuge. LvS. 509; Wohin der Fuß trat, da knitterten die Glasscherben. Parn. 1, 23; Der Kerze letzte Todesstrahlen knitterten. 1, 184; Der Atlas knittert. 2, 4; Des Ofens Flamme knittert. 4, 154 etc., vgl. knitterkalt. — 2) tr.: Etwas knautschen (s. d.), doch so, daß die entstehenden Falten kleiner und zahlreicher sind, als bei ,,knautschen“, vgl. ,,krünkeln“, das mehr das Hervorbringen (krummliniger) Runzeln als (gradliniger) Falten bez., doch greifen die Wörter in einander über: Die ersten Bogen konnten als gerollt und geknittert kaum gelesen werden. 6, 441 etc., häufiger in Zsstzg., auch intr., s. zer-k. Dazu: Knitterer. 4, 56. — 3) refl., meist: Sich gnittern, in fortwährend gereizter Stimmung sein und sich ärgern, so auch in Zsstzg.: Sich ab-, sich aus-g. und im Partic.: Vergnittert (vgl. vergeizt etc.) und noch stärker: zergnittert sein, s. zer-k.
Anm.
1) Tonw., s. knattern etc., vgl. ahd. gnêtan, knitan, reiben etc. —
2) wohl zu 1, wie das sinnvrwdt. „knällen“ zu „knallen“, doch s. u.: zerknötern, eig. „knöterig“, voller Knötchen machen. —
3) vgl. das zu 1 erwähnte ahd. Zeitw., gleichsam: sich reiben.
Zsstzg. z.B.: Ab- [3]. — Āūf- [1], intr. (sein): knitternd in die Höhe fahren, empor-k.: Von seinem Schlage knittern die hellen Funken auf. Uhland 347. — Āūs-, Ent- [2]: die Knitter aus Etwas ausmachen, das Zerknitterte glätten: Holte ein Papier hervor, entknitterte es. Gutzkow R. 7, 490. — Ver- [2]: voller Knitter od. knitterig machen: Der lange, verknitterte Rock. Auerbach Leb. 1, 104; Schreibt auf einem .. verknitterten, ungeleimten Papier. H. 9, 336; In den verknitterten Spitzen der Krespine. Immermann M. 4, 220 etc., s. auch [3]. — Zer- [2]: stärker als ver-k.: Durchblättert und zerknittert er das Wörterbuch. Börne 4, 2; Briefe in der Hand z., mit Füßen treten. Engel 7, 255; Das rücksichtslose Schicksal, wenn es die reichen Garben trifft, zerknittert nur das Stroh etc. G. 3, 200; Das Z. des Papiers. 15, 202; 23, 93; Die Serviette, die er zornig zerknitterte. Gutzkow R. 6, 392; Während er eine Cigarre nach der andern halb anrauchte und dann zerknittert wegwarf. 4, 191; Sein zerknittertes Halstuch bügelte ihm die Magd frisch auf. 2, 193 etc.; Seine Hände zerknitterten den breitrandigen Hut. Höfer V. 209; Das ganze Volk, zerknittert wird’s, | auf daß er’s unterjochen kann. Platen 6, 17 etc. Nbnf.: [Das Billett] ist noch ganz zerknötert. AWall Bill. 250. Auch intr. (sein): knittrig werden: Nimm dich mit dem Kleid in Acht! es zerknittert (od. knittert) so leicht etc., auch s. [3]: Gegen ein so freies und gesundes Wesen um so bittrer, als dies mit seinem krankhaften und zerknitterten im hellsten Gegensatz war. Ense Rahel. 1, 24 etc. —
Zusámmen-: [2]: Knitterte das Blatt achtlos zusammen. Lewald W. 1, 251; Er faltete den .. zusammengeknitterten Brief wieder aus einander. Stahr Rep. 3, 261.
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