kneten
Knêten, tr.:
Etwas zu einer zusammenklebenden und weichen Masse. (,,knetbar“) machen; eine solche Masse dann durch einander arbeiten; auch: dadurch daraus Etwas bilden, formen, machen, eig. und übrtr.: Mehl mit Wasser zu einem Teig, den Teig, Brot k.; Wachs k.; Daß wir aus Koth und Staub geknetet sind. H. 2, 3, 58; Er ist ein Teig für Pfaffen und die haben ihn ganz weich geknetet. 1, 197; Die röm. Kirch knet aus dem Teig der Schrift allerlei Küchlein. B. 39a; Wenn ihr erst herauf, herum | durch allerlei Brimborium | das Püppchen geknetet und zugericht. 11, 113; Er knetet alles Gold zu Teig, | ihm wird es untern Händen weich. 12, 49; Der geistreiche Mensch knetet seinen Wortstoff, ohne sich zu bekümmern, aus was für Elementen er bestehe. 32, 221; Einem Händereiben, einen Hut-K. [zerdrücken etc.] 34, 252; Wer Pech knetet, klebt seine eignen Hände zusammen. 5, 23; Pflaster knetten. 3, 28; Den dargebotenen Stoff .. auf ihre Weise zurecht k. A. 1, 375; Zwei verschiedene Begebenheiten in eine k. 10, 81; Doch hatte mich aus andrem Teig | als mein Geschlecht der Herr geknetet. Gd. 17; Daß Helden gekneteter Lehm sind. 4, 31; Aus welchem Teig von Trug und Heuchelei | und Stolz die kleine Welt, der Mensch, geknetet sei. 3, 80; Ihr Bienen, die ihr knetet | der Heimlichkeiten Schloß [das Wachs zum Siegeln]. Cymb. 3, 2; Einem aus Thon gekneteten Kolosse. 27, 318 etc.
Anm. Ahd. chnëtan, mhd. knëten, mit starker Abwandlung wie „treten“, vgl. Nimm Büchsenpulver .. und knit das mit gebrenntem Wein. 32 etc. Bei knett en. 1. 28, 24; 2. 13, 8 neben k. 1. 18,6; 7,18; kn äten 8, 273 u. (s. durch-k. II). Vgl. knetschen, knautschen etc.
Zsstzg. z. B.: Āūs-: Den Teig mit einem Male fertig auszukneten. Karmarsch 1, 372. — I. Dúrch-: Der Teig wird .. mit 3 Pfd. Mehl und 2 Pfd. Wasser durchgeknetet. ebd., s. II. — II. Durch-: Der Schnee bildet, durchknetet von Sonnenblicken und Kameltritten, eine so un- ergründliche Masse. Bodenstedt 2, 243; [Der Honig] mit Blumensafte versetzt und durchknätet. V. Georg. 237. In einzelnen Fällen fraglich, ob Ioder II: Sowie die Weichlinge des Orients in den Bädern durch besondere Künstler ihre Gelenke d. lassen, so lassen Diese durch Künstler andrer Art ihren Geist d. Fichte 8, 346; Wenn das Unglück den jungen Mann derb durchknätet. IP. 23, 173. —
Eīn-: Butter e., in den Hafen etc.; Eine Bohne in denTeig e. —
Um-: knetend umarbeiten oder umformen: Nichts als der alte „Abschreckungs“-Sauerteig neu umgeknetet. Heine Lut. 2, 245; Karmarsch 3, 545; Das warme Wachs zu etwas Anderm um-k. König Jer. 1, 56. —
Ver-: Nach der beliebten Manier, alle Produkte in den Teig einer künstlich gemachten Fortentwicklung des Dichters zu ver-k. Palleske Sch. 1, 310; Verstopfen das Loch mit Herd [Erde] .. so hart .. Dies verknättet oder verschoben Erdreich. Stumpf 610a. —
Zer-: knetend auseinander bringen: Wenn dieser Teig recht zusammen gedrängt ist, so zerknete ihn. Rumohr Kochk. 103; übrtr.: Wir seind so gar zertretten, | zerknitschet und zerknetten. Waldis Ps. 79, 9. —
Zū-: knetend hinzufügen. Karmarsch 1, 372. —
Zusámmen-: Mähnen u. Haare ohne Wartung und Pflege zusammengeknetet. HKleist E. 1 12; Alles Dieses .. knätet er .. in einen fein langen .. Roman zusammen. B. 7, 144; Thümmel 2, 14; Aus Betruge zusammengeknetete Gauner. V. Th. 15, 49 etc.
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