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Kneipe
Knēīpe, f.; –n; (–n-), Kneip-: 1) ein Werkzeug,
Etwas einklemmend feſtzuhalten, ſ. Klemme, Kluppe,
nam.die Kneip-od. Beißzange, z.B.: [Der Schuſter] läſſt
Pechdraht, Hammer und K. raſten. G. 2, 117. 2) zuw.:
das Kneipen (ſ. d. I.). 3) (ſ. Klipp- und Kneip-
ſchenke) ein Wirthshaus der niederen Klaſſe, eine
Schenke u. nam. burſch. Wirthshaus überh.: Eine
Schiffer-K. G. 25, 150; Gotthelf Sch. 77; Der Schnurrant
ſingt und ſpielt in jeder K. Jahr aus Jahr ein die nämlichen
Lieder. Hebel 8, 188; Daß man in den ſchlechteſten K–n
am theuerſten gehalten wird. 3, 128; Heine Rom. 51; Prutz
Muſ. 1, 152; 3, 44; Jch wag’ es, ob mich auch das Ge-
wiſſen kneipe, | zu gehn in die K. Rückert Mak. 1, 97; Was
wollt ihr K–n all von mir? .. | Winkt nicht mit eurem
langen Arm. Schwab 16 ꝛc.; K–n-Scene. Waldau N. 2, 59,
ſ. II. kneipen. 4) burſch.: die Wohnſtube eines
Studenten: Nahm mich Herr Alsdorf mit auf ſeine K.,
d. h. ſein Zimmer. Benedir 1, 152; Fuchs, wo haſt du
deine K. Holtei Menſch. 2, 3; auch: Wie ſeid Ihr in dieſen
ſchnöden Kniff gerathen? 4.