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Kneif
Knēīf, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -: Meſſer,
nam. das der Schuſter, der Gärtner mit ſchwanken-
dem Auslaut: Ihr [der Schuſter] ſonderliches Meſſer, wel-
ches ſie ſelbſt den Kneip nennen. Garzoni973; Einem Kneipf
und einem Model, damit und danach ſie [die Handſchuhmacher]
ihr Leder ſchneiden. 741b; Nehmet des K–es Schriftzüg’ an.
V. Ar. 3, 60 und danach Droyſen A. 3, 279 ꝛc. Mit einem
beinernen Einlege-K. von Meſſer. Goltz 3, 463; Gärt-
ner-; Schuſter-K. W. Luc. 1, 140.
Anm. Mhd. gnippe, Meſſer, Dolch, wie ſchwzr.
Gnypen: Wiegemeſſer, Schuſter-K., mit dem Zeitw.
gnypen, kneifen (Gotthelf Sch. 142) ſ. Stalder; Kneif
und Kneip. Schm.; Knif. Brem. Wörterb.; Schütze, altn.
knifr; agſ. cnîf; engl. knife; frz. canif (Federmeſſer) ꝛc.
Vgl. im Breslauer Erzähler (1807) 350 verſch. Meſſerſorten:
Knieficken [wohl Vrkl. von knif], Kneipen, Klöſel-
hengſte, Judenmeſſer, Knicker (ſ. d. 4), Ferkelbeine, Klinkel,
Schlenkermeſſer, Nuſchen (von poln. noēa), Knieficknuſchen,
Winzesla ſ. Frommann 4, 177.