Faksimile 0950 | Seite 942
Klöppel Klöppelei klöppeln
Klöppel, m., –s; uv.; –chen, ein; -: 1) Schlägel
ꝛc., z. B. der Böttcher, Bildhauer (Karmarſch 1, 18);
der an der Handruthe bewegl. befeſtigte Theil des Fle-
gels (Krünitz 9, 562) ꝛc., ſ. Bläuel, Klopfer 2a; K. zum
Anſchlagen der Trommel (Trommelſtock), Pauken (Gün-
ther 468; 479), des Triangels ꝛc. (ſ. 2). Nebenf.:
Waſchklöpfel. V. 1, 15; Des Böttchers Klöpfel. Georg.
262; Klüpfel. Fiſchart B. 164a, ſ. Zarncke Br. 339.
2) K. (od. Schwengel) einer Glocke (ſ. d., Anm.): Zelter
6, 414; Ein Herz wie eine Glocke u. ſeine Zunge iſt der Klöpfel.
Freiligrath SW. 5, 312; Tieck Viel Lärm 3, 2; Klipfel.
Fiſchart B. 56b ꝛc. Daher (Wappenk.): Beklöppelte
Glocke, deren Klöppel eine eigene Farbe hat. 3)
Knüttel (ſ. d. und vgl. 4), Knüppel, auch: Die Brücken,
die ſehr bös, ſchwankend, lang und von falſchen Klüppeln
zuſammengeſetzt ſind. G. 14, 207, ſ. Knüppelbrücke; fer-
ner vgl. Bengel 1, dazu: Hunde klöppeln, klüppeln,
beklöppeln, knütteln, bengeln. Forſtw.: K., theils
Holz, nicht dick genug zum Klieben (Kloben), theils
an andern Orten = Schrot, Walze, ein runder Klotz,
woraus Scheite geſchlagen werden. 4) die Kegel
(ſ. d. 7g) zum „Klöppeln“ (ſ. 2) oder dem in einander
verſchlingenden Anfertigen von Spitzen und Kanten,
Spitzen-, Kanten-K.; Was Kanten wirkt mit K–n. V.
Sh. 2, 321; ähnlich an der Schnurmaſchine. Karmarſch
3, 160 ꝛc. 5) mundartl.: Samenkapſel der Zwie-
beln ꝛc. Reichard Gart. 221; Samen-K. 219. ~ēī, f.;
–en: das Klöppeln und das Geklöppelte: Einer Spitzen-
K. im Großen ähnlich. Grube 1, 200. ~n, tr.: 1) ſ.
Klöppel 3. 2) ſ. Klöppel 4: Die Brabanter Spitzen
werden unter der Erde geklöppelt. Börne 3, 306; Daß ich ..
auflöſe die bunte Schnur meines Glücks | geklöppelt tauſend-
fadig | von dir. G. 4, 87; Stricken, nähen, klippeln. 23,
108 (ſo auch Mattheſius Prof. 44 ꝛc.); Sie klöppelte Tep-
piche. Gutzkow R. 5, 17; L. 10, 259; V. 1, 203 ꝛc.,
oberd. „glöckeln“. Schm. 2, 92; Klöpplerinnen. Möſer Ph.
2, 124 ꝛc. und übertr.: Daß wir nicht immer an dem alten
Spielwerk der Künſte fortklöppelten. Gervinus Lit. 5, 729.
3) klöpfeln (ſ. d.). 4) Be-k., ſ. Klöppel 2u. 3.