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Klinke
Klinke, f.; –n; Klinkchen, lein; –n-: 1) Schloſ-
ſer., ein um einen Stift bewegliches in einen an die
Thürpfoſte befeſtigten Haken (den Klinkhaken) fallen-
des und ſo die Thür ſchließendes Eiſen, vgl. Drücker
2e, Falle. 2) Thürſchnalle: Hielt die K. .. in der
Hand. .. Als dieſe ins Schloß fiel. Auerbach Ab. 7; Hatte
die K. in der Hand, um aufzudrücken. Immermann M. 3,
45 ꝛc.; Keine K., kein Klopfer, und ich vermuthete daraus,
daß dieſe Thüre nur von innen aufgemacht werde. G. 20, 59,
vgl.: Drückte leiſe auf die Schlinke und die Thüre gab nach.
HRau Beeth. 2, 251. Auch überh. etwas Schließen-
des, Verbindendes: An jeder Thüre und Öffnung .. K–n
und Klammern zu machen. Stilling 1, 58; Die feſte Ver-
einigung des Ganzen geſchieht durch ein paar K–n oder Vor-
reiber. Karmarſch 3, 419. 2) Tuchmach., am Unter-
baum des Webſtuhls der Sperrkegel und das Sperr-
rad. 3) Schiff., die Spitze eines Bolzens oder
Spickers, die „geklunken“ d. h. umgeſchlagen iſt, ſo
daß das Zurückgehn, gleichſam wie durch einen vorge-
ſchobnen Riegel (ſ. 1), gehindert iſt. 4) Klinker (ſ. d.).
Anm. Mhd. klinke, ſ. Benecke, nach Friſch vom Klang
der ins Schloß fallenden Thüre, wie „Klinker“, klingender
Backſtein, vgl. „klinkern“ = klimpern. Weinhold, und Klin-
kel (ſchleſ.) = Klappmeſſer, ſ. Kneif, Anm. und Knicker 5;
nach Andern von einem nach dem faktik. ahd. klenkan (in
einander ſchlingen, verknüpfen) vorauszuſetzenden klinkan, ſ.
o. „Schlinke“ und klinken 3; Klunker und Knl, Anm., vgl.
Graff 4, 563; Schm. 2, 359; Brem. Wörterb. 2, 804, wo
außer 1 die Bed. „Falte“ (etwas Verſchlungnes ꝛc.) und „ein
winkliger Schnitt oder Riß“ angeführt ſind.
Zſſtzg. z. B.: Drāht-: ſ. Drahtklinge. Fáll-:
1) [1] Klinke mit einer Feder. 2) in Stampfwerken
eiſerne Riegel zum Aufhängen der Stampfen.
Thǖr- [1]: OLudwig Himm. 40 ꝛc.