Faksimile 0945 | Seite 937
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Klingel
I. Klingel, f.; –n; –chen; -: 1) kleine, hell-
tönende metallne Glocke oder Schelle: Maulthiere . ..
Von dem betäubenden Laut ihrer K–n. G. 14, 239, vgl.:
Ein andauerndes Schellen- und Glockengeläute [der Saum-
roſſe]. 19, 37; Die K–n der Schlitten. Gutzkow R. 7, 342;
Das Sturmglöckchen, mißtönend wie eine blecherne K. Thüm-
mel 7, 19 ꝛc. Nam. dazu dienend, ein hörbares Zeichen
zu geben, z. B. auf einem Tiſch ſtehend (Tiſch-K.) oder
an einem Zuge befindlich (Zieh-, Zug-K., ſ. K.-Schnur;
Die K. ziehn ꝛc.), um den Dienern ein Zeichen zu geben,
daß man ſie verlange; ferner an Thüren (Thür-K.),
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theils beim Offnen derſelben erſchallend und ſo den
Eintritt einer Perſ. bezeichnend, theils (ſ. o.) eine
Zieh-K., die gezogen wird, wenn man Einlaß begehrt,
damit die geſchloßne Thüre geöffnet werde: Zog in Got-
tes Namen die K. Chamiſſo 4, 238; Wer hier die blitzende
Meſſing-K. zieht. Gutzkow Zaubr. 2, 313 ꝛc. 2)
(mundartl.) Knäuel (ſ. d.).