Faksimile 0945 | Seite 937
klimpern
Klimpern, intr. (haben) und tr.:
klappern, doch mit hellrem, tönenderem Klang als dies: An einandergeschlagnes Blech klappert; ein loses Hufeisen klempert (s. Klempner, Anm.); Geld in der Tasche etc. klimpert; Mit Geld k. Gutzkow R. 5, 417; 7, 319; Mit zinnern Kannen zu k. Schlegel Heinr. IV, 1, 2, 4 etc., seltner: Käufer die Hülle und Fülle, aber es wird verdammt nach Kupfer im Kasten k. Alexis H. 2, 1, 167 etc.; Ein Menuett, wozu der Tod mit einem Beutel voll Geld die Musik klimperte. Klinger F. 42 (s. u.). Ferner: K–de [klappernde] Kinderrassel. Auerbach Dicht. 2, 110; Klimperte das Wagenfenster in seiner Fuge. Börne 2, 85; Der Schlitten klimperte [klingelte] vor dem Hause. Schubart 3, 222; Schlägt, presst, klimpert [s. Klempner], dehnt etc. Tieck GfN. 1, 125 etc. Nam. aber in Bezug auf die meist bloß durch die Finger hervorgebrachten Töne musikalischer Instrumente, z. B. von Tastwerkzeugen (s. Klapper- und Klimperkasten) und Saiteninstrumenten, insofern sie nicht mit dem Bogen gestrichen werden (s. fiedeln und pizzikato), oft verächtl. (vgl. dudeln): Immer auf derselben Leier (s. d.) k. (Sprchw.) Arndt E. 255; Bald glaubte ich eine Laute, bald eine Harfe, bald eine Cither zu hören und bald noch etwas K–des, das keinem von diesen drei Instrumenten gemäß war. G. 20, 65; 8, 33; Mißgestimmtes Spinett, worauf S. klimperte. Gutzkow 3, 83; Was sie k. | auf den schlottrigen Guitarren. Heine Rom. 128; Ein holpricht Lied | auf schlechtgestimmter Cither k. Kosegarten Rh. 3, 48; Mir k. manchmal | viel tausend helle Instrument’ ums Ohr. Schlegel Sh. 3, 89; Alles nur von leichtem Schlag, | wie man’s singen oder tanzen, | pfeifen oder k. mag. Uhland VII; An (V. 3, 32), in (West Dian. 2, 14) den Saiten k.; Laß uns endlich aufhören, auf dieser schnarrenden Saite herum-zu-k. W. 21, 64; 23, 44; Geklimpert, gegeigt, geblasen und gepfiffen. Merck 1, 169, vgl.: Du klimperst und gimpelst um sie herum. Tieck N. 5, 287 (s. pimpeln) und wohl in Bezug auf das schlechte Spiel: Am Ruder des Staats k. Möser Ph. 2, 158, etwa = stümpern.
Anm. Bei G. 7, 110 die Fortbildung: Klimpimperlied. S. auch: Klimperklein. Zsstzg, wie bei ähnl. Tonw., s. dudeln, spielen etc., z. B.: Ab-: Kaum hatte sie einige Tanzmelodien .. abgeklimpert. G. 20, 67. Er-: klimpernd erreichen etc.: Du kannst .. dir .. lauten Ruf e. Göckingk 1, 188; [Genie, das] in der Kunst oft unbewusst | die höchste Staffel erklimpert. Heine Verm. 1, 191. Hêr-: Töne, die ich auf jener [Leier] nicht | herausgeklimpert hätte. Werner Osts. 1, 102; Indem er nachlässig auf den Saiten herumklimpert. W. 24, 36 etc. Ver-: Mit Siegsgesang und Harfenschlag | ver-k. sie den lieben Tag. G. 7, 154; Hast du deinen Zorn bald verklimpert? [durch Klavierspiel vertrieben etc.]. Sch. 166b. Vōr-: Die spröde Kunigunde, der er lange sein Leidenschäftchen vorgeklimpert. G. 32,27; Ihr Lieder auf der Guitarre vorzuklimpern. Sch. 628a u. v. ä.