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Kleister
Klēīſter, m., –s; uv.; -: ein zäher Brei aus
Mehl und Waſſer zum Kleben nam. der Buchbinder
und Papparbeiter, auch übertr.: Ihr, denen Bosheit
angefriſcht den K. | um Unverſtand mit Ungeſchmack zu kitten.
Platen 2, 145.
Anm. Zum ſelben Stamm wie kleiben, kleben, Klette
ꝛc. gehörig, vgl. altn. klîstr, Leim ꝛc., das plattd. Kluſter
= Klumpen; klüſtriges Mehl. Soltau ꝛc.
Zſſtzg. z. B. nach dem Stoff: Mehl-, Roggen-,
Weizen-, Kaſtanien(mehl)-K.; Während der Zellſtoff im
Fruchtlager dieſer Pflanzen direkt in Stärke-K. übergeht.
Schacht B. 40 ꝛc., ferner nach den Benutzern, z. B.
ſcherzh.: Dem Buchbinder-K. den Buchmacher-K. vorauszu-
ſchicken und 1000 überlieferte Gedanken mit fünf eigenen zu-
ſammenleimen. IP. 36, XXIV ꝛc. Ferner heißen ſcherzh.
manche klebrige breiartige Speiſen K., z. B.: Seelen-
K., bei Einigen Buchweizen-, bei Andern rothe Grütze ꝛc.