klecken
Klécken: 1) tr. — zuw. ohne Obj.:
Klecke oder Kleckse machen, klecksen (s. d.); auch = schlecht schreiben oder malen, schmieren: Die Dinte, die Feder, der Schreiber kleckt; Die Farben sind mehr unter einander gekleckt als vertrieben. 3, 232; Die Aufeinanderkleckung widriger Farben. 130; In diesem Jagen und Peitschen kleckte ich einige unreife Sudeleien an den Rand. 13, 448 Meine Gemälde sind .. nachlässig auf einander gekleckt. Br. 2, 52 Er stibitzt mir Ihre Gedichte weg, kleckt sie auf ein Notenblatt. 1, 462 etc. — 2) intr. (haben): einen Zweck merklich fördern, ausreichen: Fünf Jauchert .. und Das kleckt noch nicht. D. 1, 113; Fort, daß es kleckt! Pol. 2, 25; [Es würden] mir kaum 13 Rieß Papier | und 14 Maß Dinten k. Mückenkr. 1, 949; Da es .. mit meinen Recepten nicht recht k. wollte. M. 2, 238; Es drückt das bange Weib | umsonst ihr Kindlein an den armen Leib; | nicht kleckt der Mutterhauch, es warm zu halten. Alb. 165; „Hast dukeine Wünschelruthen angewandt?“ | Sie kleckten nicht, sie senken nach Metall sich bloß; | vielleicht besteht in Diamanten dieser Schatz. 4, 21; Zu dieser Ehre kleckte deine Seele nicht. 7, 93; K. nicht zwo Stunden. Sch. 1, 178) etc. Selten mit pers. Accus.: Wie’s Jeden kleckt [wie’s Jeder gern hat]. Ar. 2, 146. — Dazu: Klecker: = Klecks, Schmutz: Wenn der Satan seine Klecker drein wirft. Prof. 165; ferner: Einer, der kleckt; Kleckerei, s. Kleckser(ei) und z. B.: In den Händen der Lehmklecker, Flicker und Schmierer. Ph. 2, 290 (vgl. Kleiber und Maurer).
Anm. In Bed. 1 mit der Wiederholungsform kleckern, nam. vom Vorbeifallenlassen der Speisen aufs Zeug, ebenso: Sich bekleckern u. dazu: Klecker-Käthchen, -Hans, Bez. unreinlich essender Kinder etc. Daran schließt sich: Klicke(r)n, Klittern (s. d.) = klecksen, schmieren (s. Kladde); Klitter = Klecks, ferner z. B.: Die Bücher ... verklettern, zerreißen oder mit Eselsohren zeichnen. zoni 835b; Kein Volk werde mehr mit der Tintenkunst er- klettern und erklittern, denn die mit der Feder. (s. Lit. 3, 126). — Beim Kartenspiel heißt es: Es kleckt, kleckert (plattd. kladdert. 2, 262), wenn nicht glatt abgehoben oder koupiert ist, so daß einzelne der untern Blätter herabfallen, vgl.: Der Klach, bei den Tuchscherern, wenn das Haar nicht abgeschnitten, sondern nur von den Blättern der Schere gedrückt ist. — In Bed. 2 schon ahd. (bei chlecchan, mhd. klecken, außerdem = brechen, reißen (Kleck, Anm.), s. 4, 553; 1, 831b, ferner etc.
Zsstzg. s. die von klecksen, schmieren, schmitzen, spritzen, z. B.: An-: Der Eltern schnöde Lust | hat mir auch angekleckt den bösen Koth und Wust. Fleming 20; Eine angekleckte Leimenwand. FMüller F. 55; Wenn er einmal ’was dem Papier ankleckte. V. Hor. 2, 46 [darauf sudelte]; Einem einen Makel a. etc. —
Āūs-: Die Feder a., ausspritzen etc. —
Be-: Sich beflecken und b.; Mit so viel Häßlichkeit der Sünden ganz beklecket. Fleming 554; Das Papier zu b. Günther 492; Mit falscher Waar thut er die Leut b. [anschmieren, betrügen]. Val. Triller (Frommann 4, 175). —
Eīn-: kleckend einschmutzen. — Er- [2]: ausreichend fördern: Daß ein dunkles Gefühl .. Nichts e. wird. Arndt (Dorow 1, 229); Ein Weniges erkleckt nicht. Möser Ph. 3, 36; Wenn Dies nicht erkleckt. Tieck Sh. 9, 166 etc. u. ä. m.
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