Faksimile 0925 | Seite 917
Faksimile 0925 | Seite 917
Faksimile 0925 | Seite 917
Faksimile 0925 | Seite 917
Faksimile 0925 | Seite 917
Klang
I. Kláng, m., –(e)s; Klänge; Klängchen; -: 1)
das Klingen (ſ. d.), ein klingender Schall im Ggſtz.
zum dumpfen Schall oder zum Geräuſch und Getöſe,
worin ſich kein beſtimmter Ton unterſcheiden läſſt, vgl.:
Ins k.-los dumpfe Höllenreich der Nacht. G. 13, 42; Eine
k.-volle, k.-reiche Stimme (ſ. Metall); Der K. der Töne ..
Die Phyſiker ſind .. über dieſen Punkt nicht ganz einig, es iſt
aber ſehr wahrſcheinlich, daß der K. von der Ordnung ab-
hängt, in welcher ſich die Geſchwindigkeiten und die Verände-
rungen der Dichtigkeit in den verſchiedenen zwiſchen den beiden
Enden der Welle liegenden Luftſchichten folgen ꝛc. Pouillet 2,
41; Derſelbe Ton, von verſchiednen Inſtrumenten hervor-
gebracht, hat einen ganz verſchiednen K. ꝛc.; doch ſteht häufig
K. für den Ton (ſ. d.) ſelbſt, inſofern jedoch nicht ſo-
wohl auf die Höhe und Tiefe geachtet wird als auf das
Klingen und Tönen überhaupt, ebenſo für das (klin-
gende) Wort, zuw. auch im Ggſtz. des Inhalts und
der Bedeutung: Hohle, leere Klänge ꝛc., vgl. noch: Hall,
Schall, Laut ꝛc.: K. der Gläſer, Becher, Glocken, eines In-
ſtruments, des Silbers, des Goldes, einer Münze ꝛc.; Dies
Geldſtück hat keinen, keinen guten, keinen reinen, hat einen
dumpfen K.; übertr.: Sein Name hat einen guten K. [er
gilt] an der Börſe, in dieſem Fach ꝛc.; Klingt nun den letz-
ten hellſten K. | dem grauen Ruhm beim grauen Wein!
Arndt 379; Daß, gut beſaitet, ich Klänge habe, die anders
lauten. Chamiſſo 5, 106; Beim K. der Becher. 4, 21; Dann
muß K. der Gläſer tönen. G. 4, 7; Zum zweitenmal ſoll
mir kein K. [wiederkehrender Reim] erſchallen, | er müßte
denn beſondern Sinn begründen. 23; Durch allen Schall und
K. | der Transoxanen | erkühnt ſich unſer Sang | auf deine
Bahnen. 47; Ton und K. .. entwindet | ſich dem Worte.
149; Der Leier K. 9, 220; Daß dir der Name „Eduard“
beſſer gefiel, wie er denn auch von angenehmen Lippen aus-
geſprochen, einen beſonders guten K. hat. 15, 24; Bekannte
Sprüche, Reime, Ausdrücke und Wendungen, die ich 100mal
gehört und als an hohlen Klängen mich geärgert hatte. 19,
147; Als nun der Zug im Gang war und die Kamel-
glock’ im K. war. Rückert Mak. 1, 93; Der Weiſe ... folgt
durch die Lüfte dem K., folgt durch den Äther dem Strahl.
Sch. 76b; Wo Starkes ſich und Mildes paarten, | da giebt
es einen guten K. 78a; Die gefürchtete Gegenwart eines
Lauſchers erſchreckte den Blick im Auge, den K. in der Kehle.
791a; Ein Feld behaupten, | wo Nichts als nur der K. von
Heißſporns Namen | noch wehrbar ſchien. Schlegel Sh. 6, 245;
Daß mit Meißel und Farb’ und in geſtimmtem K. | Deutſch-
lands Genius ſchafft. V. 3, 7; Einen Kuß, der duftigen K.
und klingenden Duft aus dem Felſen lockt. Waldau N. 3, 5 ꝛc.
a) Oft in der Verbind.: Sang und [Glocken-] K.;
Ohne Sang und K. begraben; Trugen ſie mit Sang und K. |
den Kirchweg ihn daher. Koſegarten Rh. 3, 84; Was klang
dort für Geſang und K.? | ... Horch Glocken-K. und Todten-
ſang. B. 14b ꝛc. b) Ferner: Mit Kling und mit
K., | mit Sing und mit Sang | ſchweifen die Pfeifen. Bren-
tano; Von Kling und K., von Ach und Krach | ward rund
umher das Echo wach. B. 54a; Mit Sing und Sang, | mit
Paukenſchlag und Kling und K. 13a; Waren aber dem Kling
und K. | der Katholiken nur zugethaner. G. 2, 205ꝛc. (ſ. c).
c) (ſ. a) So auch in der Verbind.: Klingklang,
z. B.: Sie zog dies ſeelenvolle Inſtrument ganz entſchieden
dem Kling-K. des Klaviers vor. Scherr Gr. 1, 280; Kling-
K. ſingt; | Singſang klingt. V. 3, 170; Eiteler Kling-K.
Hor. 2, 378; Vom fröhlichen Geſchwirr der Lerche bis zum
eintönigen Kling-K. der Cikade. W. 23, 96 ꝛc. Auch als
Interj.: Top! top! kling! klang! [Nachahmung des
Anklingens mit den Gläſern] Das ging herum. G. 11,
159; Da ging’s klinkklank [wir fochten]. Berlichingen
31 ꝛc. und demgemäß auch als ſächl. Hw.: Die Glocken
leierten langweilig ihr Klingklang. Spindler Stadt 1, 74 ꝛc.
Vgl.: Binkbank!; Ding dong dang!, Kliff (und) Klaff,
Klipp und Klapp; ferner Bildungen wie die Hw.: Sing-
ſang, Miſchmaſch, Wirrwarr ꝛc. Ein Umlaut der Mz.,
der die Tonnachahmung zerſtören würde, iſt bei all der-
artigen Hw. unüblich, alſo z. B.: Ich haſſe dgl. Sing-
ſange und Klingklange ꝛc., vgl. die Formen „klingte“ ꝛc.
von klingen, ſ. Kling. 2) o. Mz. (mundartl.) =
Klang-Lein (ſ. d.).
Anm. Tonw., ſ. 1c und kling ꝛc.
Zſſtzg. unerſchöpflich, vgl. die von Hall, Schall,
Ton ꝛc., nam.: a) mit Hw. als Bſtw., z. B.: Beim
Becher-K. Sch. 12b; Ahnungsvollen Dichter-K. Platen 1,
287; Donner-K. und Strom- und Sturmgebrauſe. B. 99b;
Drommeten-K. Platen 4, 287; Mag des Lebens Erz-K.
[ſchmetternd wie Erzinſtrumente ꝛc.] | durch die Seele
dröhnen. G. 4, 13; Mit der Freude Feier-K–e | begrüßt ſie
[die Glocke] das geliebte Kind. Sch. 77b; Jetzt ſtimmt ſie
mit Geſange | zu Horn und Flöten-K–e. Uhland 287; Dei-
nem Hügel | enttönt ein Freuden-K. Wackernagel 2, 1537;
Das Waſſer rauſcht | im Frühlings-K–e hinnen. Arndt 4
(vgl. mhd. klanc gw. von dem Rauſchen des Waſſers);
Geigenklänge tönen helle; Rundgeſang und Gläſer-K.; Hoch
klingt das Lied vom braven Mann, | wie Orgelton und
Glocken-K. B. 36a; Das war wieder echter Gold-K. der Liebe.
Sch. 163a; Das war der erſte Stoß, der erſte Lichtſtrahl in
die Schlummernacht der Kräfte, tönender Gold-K. auf die
Laute der Natur. 690a; Dumpfer Grabes-K.; Bei frommem
Harfen-K. Geibel Jun. 24; Harmonika-Klänge; Ihr Himmels-
klänge, vernommen kaum, | wie umſäuſelt ihr ſelig mein
Ohr! Uhland 8; B. 50b; Jubel-K. G. 6, 382 ꝛc.; Lauten-K.;
Leier-K. aus Paradieſes Fernen. Sch. 3a; Memnons-K. Kühne
Char. 1, 132 (ſ. Memnonsſäule); Seine Stimme, deren
reinen Metall-K. er jeder Erfordernis anzupaſſen wuste. W.
18, 124; Deine Welt | iſt nur ein Mittel-K., doch näher
ſchon | dem hohen Ein-K. (ſ. d.) als den gröberen | und
ſtreitenden Volltönen. H. 16, 110; Nachtigallen-K.; Ohren-
K. Spate, gw. das Ohrenklingen; Orgel-Klänge; Polka-
Klänge. Gutzkow R. 4, 233; Bei dem Saiten-K. der Muſen.
Sch. 22b; Flöten- und Schalmeien-K. Immermann M. 3,
153; Schellen-K. und Flatterglanz. Koſegarten Po. 2, 218;
Ertönt wie Schwertgeklirr und Schildes-K. Uhland 209; Wo
Schlummer-K. zum fernen Pferche ruft. Seume 4; Schwerter-
K.; Es iſt reizend, überall den tiefen Seelen-K. zu finden
[den aus der Seele ſtammenden]. Heinſe A. 2, 17;
Sieges-K.; Den Silber-K. | aus Philomelens Zauberkehle.
Matthiſſon A. 11, 136; Deiner Schnitter Sichel-K. Grün
Gd. 128; Mit Lärm .. und Sporen-K. Schwab; Dumpfe
Trauer-Klänge .. Schweig, Leier! hört, Trompeten-K.
Gleim 4, 17; Umgewöhnt zu dem Waffen-K. Kl. Od. 1, 4;
Lange gezogene Waldhorns-Klänge. Eichendorf Lärm 39;
Wodan für Jupiter .. und ſtatt der ſüdlichen genau umſchrie-
benen Figuren Nebelbilder, ja bloß Wortklänge in meine
Dichtungen einzuführen. G. 22, 108; Wunder-Klänge wirſt
du hören [wundervolle]. Daumer H. 1, 307; Zauber-Klänge
u. v. ä. b) zuw. mit Zeitw. als Bſtw., z. B.
Kling-K. [ſ. 1c]; Der Trompete Schmetter-K. [ſchmettern-
der K.]; Dieſe grellen Klimpertöne ohne alles natürliche
Verhallen, dieſe herzloſen Schwirr-Klänge. Heine Lut. 2, 83;
Dafür hätte .. ein Hexameter mehr Wechſel-K. [Abwechs-
lung des K–s] dem Ohre gegeben. B. 178a ꝛc. Ferner
mit Ew., Zahlw. und Vorſ. (ſ. Zſſtzg. von klingen),
z. B.: Ab-: 1) abweichender Klang: Fremde Wörter,
unter deutſche gemiſcht, verrathen ſich ſchon durch ihren A.
Campe ꝛc. 2) abprallender Klang: In tauſend Liedern, |
wo leeren A. Felſen ihm erwiedern. HGrimm Nov. (1856)
188. 3) Miß-K.: Ich grämte mich, daß unſre Sprache
ſo viel periodiſchen A. hat. Kl. 4) das Abklingen (ſ. d.).
An-: 1) Klang durch Anſchlagen, Aneinander-
ſtoßen tönender Körper hervorgebracht: Am Frohnleich-
namsfeſte .. Bei dem A–e der Glocken (ſ. 2). HKleiſt E. 1,
108; Unter den genialiſchen Anklängen der Gläſer. K.
Schmidt (Campe). 2) Klang, womit Etwas anhebt,
anfängt, im Ggſtz. der folgenden und des Aus-K–s,
womit Etwas ausklingt, ſchließt: Nach dem A. [wie der
Klang angefangen] geht die Stimme fort. H. 9, 444;
Du, Zuſammen-K. der Sphären, du ihr A. und Aus-K.
ſo Gott]. 16, 96; Jugendeindrücke ... machen meiſt den
A. unſrer Beſtimmung, ſie weben das Grundgewebe, in wel-
ches ſpätere Schickſale .. nur den Einſchlag geben. Phil. 13,
78; 10, 259; Das Stück hatte ſchon prächtige, kriegeriſch-
königliche Züge; es iſt aber nur der A. gegen Das, was folgt.
Rel. 7, 48 ꝛc. 3) ein Klang, inſofern er ſich an Et-
was anlehnt, daran erinnert, durch eine gewiſſe Ver-
wandtſchaft und Beziehung ſich daran ſchließt (ſ. 2),
eig. und übertr.: Allitterationen, Aſſonanzen, Reime und
Anklänge überhaupt; Dieſe Muſik hat viele Anklänge [Re-
miniscenzen] aus ältern Opern; Wir begegnen hier vielen
Anklängen an Goethe’ſche Lieder; Wenn ein Ton angegeben
wird, ſo findet er in einer gleichgeſtimmten Saite A., d. h.
ſie geräth in Schwingungen und ſchließt ſich ihm klingend
und tönend an; übertr.: Dies Wort findet in gleichgeſtimm-
ten Seelen A.; Etwas findet im Publikum vielen A., man
zeigt ſich zuſtimmend ꝛc.; Wenn aus dem ſchrecklichen Ge-
wühle | ein ſüß bekannter Ton mich zog, | den Reſt von kind-
lichem Gefühle | mit A. froher Zeit betrog. G. 11, 65;
Dieſe hohe Lehre .. mit einigem ſymboliſchen A. überliefert.
18, 190; Was gab es da nicht für Anläſſe, Anklänge! 25,
4; 156; Jhrem Rufe, der wie ein zerſchelletes Gefäß jetzt
nur Übellaut von ſich hören ließ, wieder den A. ritterlicher
Tugenden zu geben. Muſäus M. 3, 43; Daß die Wehmuth
mir emporbebt in dem A. der Empfindung, | wie der Nach-
hall aus dem Buchhain. V. 3, 45 ꝛc. Aūf-: (ugw.)
Die ſchönen Naturfeſte bedürfen keines A–s. Hippel 7, 173.
Āūs-: Klang, worauf Etwas ausgeht, womit es
austönt, im Ggſtz. zu An- K. (ſ. d. 2) und Ein-K.
(ſ. d.): Noch bebt durch die Luft der Glocke tönender A.;
So kommen angenehme An- oder Ausklänge wieder. H. 13,
129; Dir danken wir .. wie für des Hauſes Ausgang und
Eingang | ſo für des Geiſtes A. und Einklang. Rückert Mak.
1, 3. Bēī-: ein beigemiſchter, beiwohnender Klang,
vgl. Beigeſchmack ꝛc.: Der Hohn im Klang auch ihrer
Worte hat dennoch einen tief-ärgerlichen B. Monatbl. 2,
234a; Aus ſeiner Stimme der ſchmerzliche B. verſchwunden.
Waldau N. 2, 345. Drēī-: eine Einheit dreier zu-
ſammenklingender Töne, d. h. in unſrer Muſik ein Ac-
cord aus Grundton, Terz und Quinte: Der große, der
kleine D., je nachdem die Terz groß oder klein iſt ꝛc.,
auch übertr., z. B.: Der Wind wühlte dieſes Blut und
dieſen Schnee unter einander und griff den ſchwermüthigen
D. auf dieſem bewegten Farbenklavier. IP. 17, 26 ꝛc.
Āhnlich: Vier-K., aus drei über einander gebauten
Terzen, wo alſo zu der Quinte noch die Septime tritt
(Septimen-Accord); Fünf-K., aus fünf über einander
gebauten Terzen, wo alſo zu der Septime noch die None
tritt. Eīn-: übereinſtimmender Klang, Überein-
K. (ſ. d.), Harmonie und dann, wie dies, auch übertr.:
Übereinſtimmung: Nicht daß Alles einen Klang habe, iſt
das Weſen der Harmonie, ſondern daß Alles E. habe. Auer-
bach Ab. 34; Der E. .., der aus dem Buſen [des Dichters]
dringt | und in ſein Herz die Welt zurücke ſchlingt. G. 11, 9;
Seinen Verdienſt mit ſeinem Verbrauch nicht in E. zu brin-
gen. Gotthelf Sch. 192; Reinern E. klinget unſre Wonne, |
wenn die Diſſonanz des Grams verhallt. Koſegarten Rh. 2,
360; Bis du, wie zwei gleichgeſtimmter Saiten | Silbertöne
in einander gleiten, | mit ihm vollen reinen E. klingſt. Po.
2, 251; Geſang mit dem E. harkender Mädchen. V. 2, 163;
Wie könnte er jetzt den reingeſtimmten Ton | des E–s ihrer
Herzen ſtören? W. 12, 41. Selten der einläutende
Klang = An-K. (2), ſ. Aus-K. Fünf-: ſ. Drei-
K. Gêgen-: entgegentönender Klang: G. rauſcht.
Kl. Od. 2, 201; „Sehr wunderbar!“ war ihr ewiger G.
[Gegenruf, Erwidrung]. W. 13, 70 ꝛc. Bei Arndt E.
112 unterſch. vom „Wieder-K.“ (ſ. d.) als dem er-
wiedernden, einſtimmend entgegentönenden Klang (ſ.
An-K.): Wenn ich bei Denen, welche meine Eigenſten hätten
ſein ſollen, nur den G., aber nicht den Wieder-K. meiner
Gefühle fand. Glēīch-: übereinſtimmender, gleicher
Klang: Zu reinen Reimen wird vollſtändiger G. der Aus-
gänge vom betonten Vokal aus gefordert. Hín- und
Wī(ē)der-: etwas Hin- und Widerklingendes, wie
z. B. widerkehrende Reime ꝛc.: Mein „Divan“ liegt hier
bei, der mich denn doch auch ſchon durch manchen H. ergötzt
hat. G. Reinh. 172 (vgl. G. 4, 23). Míß-: miß-
tönender Klang, nam. eine Verbindung nicht zu ein-
ander paſſender Klänge, Disharmonie, eig. und übertr.,
vgl. als Ggſtz. Ein-K.: Feine Ohren wollten hier [in dem
Einfallen der Muſik in die Deklamation] M. bemerken, noch
feinere waren bloß unzufrieden, daß ſich nicht Alles zu einem
Wohl-K. vereinigte; von eigentlichem Übel-K. (ſ. d.)
wußten ſie Nichts. Engel 4, 285; Zwieſpältiger M. G. 22,
47; M. löſet ſich auf in Wohl-K. H. Ph. 10, 96; Als ehe-
liche Mißklänge oft vor der Welt in die befriedigendſten Kon-
ſonanzen aufgelöſt werden, während ſie daheim unaufgelöſt
das Haus durchſchrillen. HHerz 28; Feindſel’ger M. .. durch-
ſtürmt die Stadt. WHumboldt 3, 44; Dieſe Verzerrung, dieſe
Ungeſtalt, dieſer M. mit mir. Klinger Teutſch. 151; Lieber
als die Grundordnung der Natur zu unterbrechen, die ich noch
auf keinem M–e betrat. Sch. 731a; In den Königspaläſten
hat mich der M. zwiſchen Pracht und Mangel beleidigt.
Sturz 1, 44; V. 3, 6 ꝛc. Mít-: etwas Mitklingen-
des: Ein M. in der Weſen Harmonie. H. 16, 97, ſ. Neben-
K. Nāch-: Nachhall, etwas Nachklingendes ꝛc.:
Noch lang, als ſchwieg der Geſang, ſang ferne der N. Bag-
geſen 1, 62; Erſcholl | des Beifalls Jubel-N. Chamiſſo 4,
77; Jeden N. fühlt mein Herz | froh- und trüber Zeit. G.
1, 80; Die mythologiſche Vorgeſchichte .. durch poetiſch-
proſaiſche Nachklänge einigermaßen erhalten. 4, 177; 12,
209; Das Auge verlangt einen N. und wenigſtens einige der
Hauptgeſtalt nahe tretende den Rücken deckende Geſtalten. 31,
100. Nêben-: Wird eine Saite zum Tönen gebracht,
ſo hört man mit dem Grundton zugleich als Mit- und Neben-
klänge die ſ. g. harmoniſchen Töne. Schȫn-: ſchöner
Klang, vgl. Wohl-K.: Den beſſern Ausdruck des Gedan-
kens dem Sch. der Muſik opfern. Gervinus Lit. 5, 65.
Tīēf-: etwas tief oder tiefſinnig Klingendes: Stolz
trug er neuen T. vor. Käſtner 2, 101. Übel-: das
Übel-Klingen und etwas Übelklingendes, Miß-K.
(ſ. d.), Ggſtz. Wohl-K.: Die harten übelklänge unſrer
nordiſchen Mutterſprache verſchmelzen auf ihrer Zunge in den
weichen und ſüßen Wohllaut ꝛc. FrSchlegel Luc. 33 ꝛc.
Ǖberēīn-: Ein-K.: Der Reim iſt Ü. verſchiedener Wör-
ter ꝛc. B. 341b. Un-: etwas nicht oder nicht gehörig
Klingendes: Noch hab’ ich keine dritte Stimme gefunden,
die ganz mit uns im Einklang wäre und mag daher dieſe
Hefte lieber langſam als mit ſich ſelbſt im Un-K. erſcheinen
laſſen. G. Reinh. 185. Vīēl-: eine Einheit vieler
Klänge, vgl. Symphonie: Der V. der Dichtung. Auerbach
Dicht. 2, 5. Vīēr-: ſ. Drei-K. Vóll-: voll-
tönender Klang. Vōr-: vgl. Nach-K.: [Das Buch]
in ſovielen Vorklängen und Vorſpielen (ſ. d.) der rechte
Vorbote desſelben. Arndt Ber. 173. Wéchſel-: alter-
nierender, abwechſelnder Klang: Der Schaufeln dumpfer
W. V. Wī(ē)der-: Widerhall (ſ. d. und Gegen-
K.): Der Himmel giebt Jedem den W. ſeiner Empfindung
als Troſt zurück. Börne 3, 100; Hall’ am Felſen, W.!
B. 1b; Der Einzige, an dem ſie noch einen W. jener gei-
ſtigen Töne vernahm. G.; Verklungen, ach, der erſte W.
11, 4; Des Hornes W. Gotter 1, 89; Es läſſt mein Herz
ſo leer, es iſt da kein W. Tieck NKr. 4, 231 ꝛc.
Wōhl-: ſ. die Ggſtz. Miß-, Übel-K.: Mit dem W. der
Geſänge. G. 8, 362; Jeden W., jeden Mißlaut in der Tiefe
meines Weſens. Hölderlin H. 1, 109; Wahre Muſik, ein-
hellig an W. ſtets und Bewegung. V. 1, 168 ꝛc. Zū-:
Ein-K. Campe. Zuſámmen-: Zuſammen-Tönen,
-Treffen, Übereinſtimmung, Accord (ſ. Ein-K.): Eine
Stelle, welche mit den Äußerungen, die mir oben entſchlüpf-
ten, einen ſonderbaren Z. bildet [wenig ſtimmt]. Heine B.
190; An die Säulen pocht das Männlein | und ſie tönten
tief in fremdem | rhythmiſchem Z. Scheffel Tr. 173; Der
Seelen | entzückender Z. Sch. 263a; Dieſer laute | Z. ver-
dammender Beweiſe. 273a; In dem reinſten Z. aller Kräfte
zur möglichſten Vollkommenheit des Ganzen. W. 24, 68;
Zufälliger Z. mannigfacher Umſtände. Zſchokke 1, 274 ꝛc.,
auch (vergl.: Ganz Auge, Ohr ſein, von einer Perſ.):
Ein Z. von lauter rührenden Gefühlen [ganz davon durch-
drungen] wandelt’ ich nach Hauſe. Heinſe A. 2, 90.
Zwēī-: eine Vereinigung zweier Klänge (vgl. Drei-
K.), z. B.: Weil .. ein Stimmer [Vokal] mit einem
Mitſtimmer [Konſonanten] vermählet keinen geeinten Z. giebt.
Spate 2, 6 u. ä. m.