Klammer
Klámmer, f.; –n; –chen, lein; -, –n-:
1) in bestimmten Fällen etwas Festhaltendes, fest Umschließendes, so nam.
a) Bauk. etc.: ein Werkzeug, zwei Stücke Holz oder Steine zu verbinden, gw. ein eiserner an beiden Enden rechtwinklig umgebogner Stab, doch auch mannigfach gekrümmt, s. 393, ferner auch hölzerne K–n, theils aus zwei Schwalbenschwänzen (s. d.) bestehend, theils ein sogen. verlorner, d. h. in die beiden zu verbindenden Hölzer eingelaßner Zapfen etc.: Wir müssen alle K–n gebrauchen, auf daß unser Schiff nicht zerschellt werde. 5, 109; Weil annoch das Gebälk fest hält in den bindenden K–n. Od. 5, 361 etc.; Das Laufbrett [des Preßkarrens], welches .. mehrere metallene Backen oder K–n besitzt. 1, 398 U. ä. m. —
b) Bergb. (s. a): K–n, Fahrt-K–n, die zur Erleichtrung des Aus- und Einsteigens oben neben den Fahrten angebrachten eisernen Handgriffe. —
c) Schlosser.: Krampe (s. d.): An jeder Thüre und Öffnung im Hause vorsichtig(e) Klinken und K–n zu machen. 1, 58; Vorfliegt die Eisen-K. | Er drin, die Mönche draus. Garb. 96. —
d) Uhrmach.: Rückkloben (s. d.). —
e) Wirthschaft.: K–n, Wäsch-K–n, gabelförmig geschnittne Hölzer, die zu trocknende Wäsche damit auf der Zeugleine festzustecken, z. B. H. 1, 1, 7 u. ä. m. —
2) übertr., s. 1 und vgl. klammern: etwas fest Umschließendes oder Umschlingendes, z. B.: Werfe meiner Arme K. | um sie her. 1, 263; Die zwei Arme fest | wie zwei K–n auf die Brust gepresst. Gd. 9; In des Unglücks K. [das Einen fest und beengend umschlossen hält], | in der Armuth Jammer. Mak. 1, 20; Du [des Baumes Wurzel] fandst den Weg ohn’ Augen | durch ehr’ne Felsen-K–n | zu kühler Wasser Kammern. Gd. 1, 223 etc. —
3) in Schrift und Druck = Parenthese (s. d.), als Zeichen von etwas Eingeschloßnem, und zwar untersch. man genau die eckige K. [] von der runden Parenthese (), s. Kat. 37, doch wird dieser Unterschied nicht überall beachtet: Wird eine Summe oder eine Differenz als Zahlzeichen aufs neue mit einem Ausdruck verbunden, so muß sie .. erkennbar bleiben. Dies geschieht am bequemsten dadurch, daß man sie in K–n einschließt etc. Syst. d. Math. 1, 14; Eure Schreibart ist so reich an K–n und Vorbedingtheiten. 4, 111 etc.
Anm. Mhd. klam(m)er, s. Klamm, Anm., nam. klammen (1) und Klampe. Dazu: klammern, mhd. klembern, plattd. „klabbern“, nam.: „sich anklabbern“, was an „kleben“ (s. d. und Klette) anklingt.
Zsstzg. vielfach, nam. nach Art der Benutzung oder nach der Form, z. B.: Bánk-: zum Festhalten des auf der Hobelbank zu Behobelnden. —
Eīsen-: eiserne Klammer, z. B. [1c]. — Fāhrt- [1b]. — Félsen-[2]. —
Schlépp-: Schlepphaken. —
Schwúng-: an Kutschen die Schwungriemen haltend. —
Spérr-: Etwas zu versperren, z. B. [1c]. — Trócken-, Wäsch- [1d]. —
Wínkel-: nach rechtem Winkel gebogen etc. — u. ä. m.
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