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kläglich
Klǟglich, a.. ſ. jämmerlich: 1) klagend und jam-
mernd, mitleidig: Der Eremit ſah drauf den Helden k. an.
Gellert 1, 260; Er ächzte beweglich | und krächzte k. Rückert
Mak. 1, 70; Der Zaum, um den ſie k. thut [klagt, jam-
mert und weint]. W. 11, 25. 2) beklagens-, bejam-
mernswerth: Die k–e (ſ. 1), nicht die rührende Geſtalt
eines Unglücklichen. Er verrieth das Darben der Sinne, den
Schmerz der Seele verrieth er nicht. Börne 5, 266; Kein
k–er Thier hat Jemand geſehen. G. 5, 139; Des k–ſten
Todes zu ſterben. V. Od. 23, 79 ꝛc. 3) (ſ. 2) erbärm-
lich, ſchlecht, jämmerlich, miſerabel: Die Einrichtung des
Verpflegungsdienſtes und der Ambulanzen war k. Hackländer
SoldKr. 187 ꝛc. und nam. hierzu: Dieſe Rolle iſt von
einer ſo erbarmungswürdigen K–keit. Stahr Nat.-Z. 12, 283 ꝛc.
Anm. Zſſtzg. ſind ſelten, z. B.: Das Schickſal . ., zu
tragen iſt’s mit Leidekläglichkeit. Droyſen Ar. 3, 248,
wohl = indem das Klägliche leidend, duldend hinnimmt.
Ferner: An-k. und veralt. Anklägig: ſo beſchaffen, daß
es eine Anklage verdient ꝛc. Klägling, m.: Jämmer-
ling (ſ. d.).