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Kladde
Kládde, f.; –n:
1) Brouillon (s. d.): Lessing habe von allen Briefen vorher K. gemacht. Danzel 37; Die K. meiner Übersetzung. L. 13, 631; Da schrieb ich meine Vorstellung, zeigte sie in der K. V. Br. 2, 278 etc.
2) (s. 1) Kaufm.: ein Buch (s. d. 1b), worin Ausgaben und Einnahmen zunächst durch einander notiert werden, um daraus nach Soll und Haben gesondert ins Journal übertragen zu werden: Ich habe den Verlust | sogleich in die K. geschrieben. Heine Verm. 1, 128.
Anm. Eigentl. niederd. mit der Grundbed. Schmutz, Sudel, s. Schütze, Brem. Wörterb. mit vielen mundartl. Ableitungen, z. B.: Kladde(r)n, „klarren“ (Frommann 3, 28; 5, 71; 135 etc.) = sudeln, schmieren, vgl. kleckern, Anm. etc.