Faksimile 0916 | Seite 908
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Kinderei Kinderer kinderhaft kinderern
Kinder~ēī, f.; –en: etwas Kindiſches, für Kinder
Paſſendes, woran Kinder Gefallen finden, Kinder-
poſſen, Spiel, Tändelei ꝛc.: Reimwetzler und alle dgl. un-
ſägliche K–en. Gervinus Lit. 3, 233; 5, 576; O eitle K.!
Sch. 143b; Hals- und Armgeſchmeide und andere ſolche K–en.
W. 9, 262; An den Spielen und K–en meines kleinen Hofes
ſich zu ergötzen. 27, 307; 11, 165; 19, 214 ꝛc. ~er,
m., –s; uv.: Kindererzeuger (ſelten): Kein Staat darf
Drohnen anziehen, nichtsnutzige K. (proletarii). Jahn M.
295. ~haft, a.: in der Weiſe von Kindern, „,kin-
dermäßig“ (Heinſe A. 2, 53), kindiſch (ſ. d.): Wie er ſo
ſprach zum Höchſten k. Chamiſo 4, 32; Jetzt war ſie nicht
mehr das k–e Mädchen. Karſchin Leb. 36; K. mit Puppen
ſpielet. V. 4, 162; Ar. 1, 264; Das Volk wieder in die
K–igkeit hinabzuzwängen. Auerbach SchV. 339 ꝛc., vgl. in
gutem Sinn = kindlich: Spielte kindhaft mit ihm.
Leb. 2, 333; Dieſe Geſtändniſſe gingen aus einer ſo rein
kindhaften Natur hervor. G. 22, 297; So hören Kinder die
Märchen, wohlwiſſend, daß es ſolche ſind. Die Indier ſind
noch in dieſem kindhaften Zuſtande. H. Ph. 10, 29 ꝛc.
~ern: 1) intr. (haben): a) kindeln [1a]: Nichts als
Kuß und Trinken | und immer ſo gekindert. Käſtner (L. 3,
237). b) kindeln [1b]: Die Weiber müſſen jährlich k.
Logau (L. 5, 327); auch unperſ.: In dieſem Haus kindert
es ſehr, iſt ein rechter Kinderſegen. 2) tr., in Zſſtzg.,
ſ. die von kinden, z.B.: An-: Ich höre lieber an Kin-
des Statt annehmen als a. [bei Abbt] ꝛc. Mendelsſohn 5,
331, Be-: Hier treffe ich eine Menge Bekannte an, aber
alle verheirathet, bekindert. Platen 7, 298. Ent-: der
Kinder berauben. Tſcherning, ſ. L. 5, 327. Ver-:
verkinden, z. B. = kindiſch machen: Der kürzere Traum
und das Alter ver-k. [den Menſchen]. JP. ꝛc., auch: Die
Zeit ver-k., mit Kindereien verbringen, u. ä. m.