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kerben
Kérben, tr.:
Kerben in Etwas machen, einschneiden etc.: 1) Ein Wappenrecht, das .. die Schilde .. | bald pfählt und gegenpfählt, bald kerbet. Canitz 283; Wer bricht die Knospe, eh sie Blätter k. Freiligrath Ven. 30; Seinen Stab zu k. L. (Danzel 1, 505); Wenn Runzeln meine Wangen k. Pfeffel Po. 3, 12; [Den Schild], den die Geschosse | rings durchbohrt und gekerbt. V. Ov. 2, 293 etc. 2) nam.: Gekerbt, mit Einschnitten versehn, z. B.: Gekerbte Buchten (Platen 4, 282), Eichen (Salis 51), Schuhe (Schlegel Haml. 3, 2), Blätter (G. 2, 291) etc.; Gekerbt, wie ’n Apfelkuchen. V. Sh. 3, 424. 3) mit dem durch das K. Entstehendem als Obj.: Kerbte Gesetz’ in hölzerne Tafeln. V. Hor. 2, 384 und so nam. mit Bezug aufs Kerbholz (s. d.), z. B.: Der „Käser“ .. misst jeden Beitrag und schreibt oder „kerbt“ ihn vielmehr auf einem Stocke dem beitragenden Mitgliede gut. Kohl A. 1, 409. So auch: Einem Etwas an-k.
Anm. Mhd. kerben, ags. cëorfan, vgl. ags. scëarfan, das unserm „scharf“ (s. d.) zu Grunde liegt.
Zsstzg. z. B.: Áb-: durch eine Kerbe bezeichnen: Ein abgekerbtes äußeres Maß. Auerbach Leb. 2, 285.
An-: kerbend anschneiden, nam. [3] auf dem Kerbholz (vergl. ankreiden, anschreiben etc.) und übertr.: Einem Etwas a., gedenken, nachtragen.
Āūf-: auf Etwas ein-k.: Wunden .., | die eure Sünde schlägt und euer Grimm [Christi Leib] aufkerbt. Lohenstein Thrän. 132.
Aūs-: durch Einkerbungen auszacken: Die Balkenköpfe waren .. ein wenig ausgekerbt. G. 31, 25; Ein glänzend Blatt, in Finger ausgekerbet. Haller 45; Jch schabe und kerbe mir .. eine hohe Eismütze aus. IP. 2, 159.
Be-: mit Kerben versehen.
Eīn-: Dies letzte E. der Balken, dieses Einschneiden von gewissen einfachen Formen. G. 18, 18; Die Blätter erscheinen nunmehr eingekerbt, tief eingeschnitten. 36, 23; Schnitzte mit seinem Federmesser Einkerbungen in den .. Tisch. Immermann M. 1, 70.
Um-: mit Kerben umgeben: Von hellgrünem röthlich umkerbtem Laube. V. Ländl. 1, 139.
Ver-:
1) tr.:
a) durch Kerben, zumal auf dem Kerbstock verzeichnen.
b) übertr.: (veralt., mundartl.) Etwas verschulden, versehn (zunächst wohl insofern es aufs Kerbholz kommt): Hab’ ich zu Viel verkerbt, | so schont um Dessen [Christi] Angst, den etc. Gryphius; Was hat sein Stamm verkerbt? Fr. 709; Er habe Nichts verkerbt, was ihn verdammen kann. Lohenstein; Er hat es ganz mit oder bei ihm verkerbt (verkorben. Brem. Wörterb. 2, 744).
2) refl. und tr.: sich im Kerben versehn. Zer-: kerbend zerschneiden: So manchen ganz zerkerbten Leib. Brockes 1, 518 etc..