Faksimile 0894 | Seite 886
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Kehr
II. Kêhr, m. (n.), –(e)s; –e; –s-:
s. I. Anm. und Wieder-K., auch kehren, hochd. üblich nur in Zsstzg.: Ver-: (s. verkehren 1) ein Treiben, das mit Hin und Her von Kommenden und Gehenden verbunden ist, allgm.: die gegenseitige Beziehung zwischen Pers. (und personif. Ggstd.), die in einer gewissen Verbindung und Gemeinschaft mit einander stehn, z. B. nam. durch Handel und Gewerbe, Umgang etc., heute am üblichsten masc., doch bei mustergültigen Schriftst. auch nentr., und auch in Zsstzg.: Ein Band des frischen freien V–es zwischen den Geistern. Auerbach Ab. 93; Gerieth .. mit Männern von Talent .. in ein geistiges V. B. 107a; Ein Ge- danken-V. trat in raschem Umschwunge ein. Gervinus Lit. 5, 577; Da .. jede Religion das reine ruhige V. der Menschen unter einander befördern soll. G. 27, 203; Gehindertes V. 31, 150; In den mehr oder weniger freien geistigen Handels-V. mitaufgenommen. 33, 171; Durch den Riegel unwegsamer Gebirgsmassen beim eisernen Thore war ohnedies der Donau-V. so gut wie abgeschnitten. Grube Geogr. 3, 372; Desto bedeutender dagegen entwickelte sich der kriegerische V. 373; Ein lebhafter Fracht-V. zwischen der Donaumündung und diesem Ost-Ende des schwarzen Meeres unterhalten. 374; Bei dem außerordentlich lebhaften Dampf-V–e [V. durch Dampfschiffe] auf dem Mersey. Kohl E. 1, 197; Welt-V., vgl. Welthandel; Bezielt er ja keinen bloß stummen V. der Sinne mit der Körperwelt. Raumer Päd. 3, 1, 146; Wie nun uns Sterblichen hier dies Lebens-V. sich gestaltet. V. Ar. 3, 333; 205; Durch ewiges V. mit Sokrates das Schönschwatzen gelernt. 1, 302; Georg. VI.