Katharer
Katharine
* Kāthar~er (gr.), m., –s; uv.:
eig. ein „Reiner“, urspr. Bez. einer streng aufReinheit ihrer Mitglieder haltenden christlichen Sekte, dann allmählich zum Schimpfwort geworden, vgl. Ketzer. —
~īne, f.; –n; -inchen; –n-: 1) weibl. Vorname, mehrfach verkürzt, nam. „Trine“ (s. d.) und „,Käthe“ etc., z.B.: Gut’n Morgen, Käth’, ich hör’, eur Nam’ ist Das. | „Ihr hörtet recht, obgleich halbtaubes Ohrs, | man sagt „Kathrina“, redet man von mir.“ | Ihr lügt fürwahr, bloß Käthe nennt man euch | und rasche Käth’, auch wohl erzböse Käth’.| Nun Käth’, o schmuckste Käth’ der Christenheit, | Käthlein von Kätheim, mein hold Schmeichelkätchen etc. Sh. 3, 372 etc. und so nam. in mehrfacher Zsstzg. zur Bez. eines Mädchens, oft mit tadelhaftem Sinn, vgl. „Trine“, „Lise“ etc., z. B.: Auch so wird Käfern gleich, die von der Rose fliehn | und nach dem nächsten Aas mit heiserm Summen ziehn, | er bald zum Käthchen gehn, das mit beschmutzten Küssen | den Brand, den Jris zeugt, oft löschen helfen müssen. 125; In der Gunst der geilen Apfel- Käthe. 463; Die Plauder-Käthe. 493; Der liebt das Fräulein, Der die Kammer-K. [vgl. Kammerkatze]. Sh. 2, 456; Kleckerkäthchen, s. Kleckerhans, vgl. 41. — 2) im Wortspiel mit dem ärztl. (gr.) Katharma (γGaρμc, Reinigung, Purgierung etc.): Die schnelle K. (z. B. schon 1, 140), laufende Katherl = Diarrhöe. — 3) Kathrinchen, Bez. der Schiffswinde, Daumkraft (s. d.), — ob angelehnt an das gleichbedeutende span. gato?
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