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kasteien
Kastēīen, tr.:
züchtigen (s. d.), z. B.: Kasteie [ züchtige“. Ps. 6, 1] mich nicht in deinem Grimme. Luther 1, 19a; Wie in einem Fessel, da man die Narren mit kasteiet [,,züchtiget“. Spr. 7, 22]. 505a; Noch wird er kasteiet, wie Hiob, von Haupt zu Füßen. H. 13, 169 etc., gw. aber jetzt nur kirchl.: Seinen Leib, sich k., zur Unterdrückung sinnlicher Begierden für sein Seelenheil körperliche Entbehrungen und Pein Erregendes auf sich nehmen, „das sündige Fleisch kreuzigen“: 3. Mos. 16, 29; 23, 27 etc.; Will dir zu Ehren sich kastein. Ramler F. 1, 46; W. 12, 109 etc., auch der Infin. als sächl. Hw.: Durch Fasten und K. 98; V. 2, 126 etc. = Kasteiung, f.; –en; Mit strenger Bußkasteiung. Sch. 514b etc. Auch mit Angabe der Wirkung und zuw. allgemeiner = sich plagen: Das heißt doch nicht, für Katzendreck | sich müd’ und lahm k. B. 40a und so auch: Sich ab-k.; Er habe sein Fleisch also mit Fasten zerkasteiet. Luther SW. 46, 241 etc.
Anm. Aus lat. castigare, ahd. kastikôn, chestikôn, mhd. kestigen. Über das Partic. vgl. Benedien, Anm.