Faksimile 0877 | Seite 869
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kargen
Kárgen, intr. (haben): karg (ſ. d.) ſein. Spr. 11,
24; Sir. 11, 17; Geizen und k. Brockes 9, 453; Filzen und
k. Garzoni 157b; (Einem) mit Etwas k., z. B. Mit Gold
k. Chamiſſo 4, 296; Ihr ſeine Neigung, mit der er ſonſt ſehr
kargte, leidenſchaftlich zugewendet. G. 22, 128; Die jetzt mit
ihrer Gunſt mir kargt. Rückert Mak. 1, 115; Kargt von nun
an | mit eurer jungfräulichen Gegenwart | ein wenig mehr.
Schlegel Haml. 1, 3; Nicht dem Gaſte gekargt mit Bewir-
thungen. V. Th. 16, 27 ꝛc. Im Partic. auch ohne
„mit“: In blut-k–dem Kampf. V. 3, 7 ꝛc. Karger, m.,
–s; uv. ꝛc. Kargerei, das K., die Knauſerei.
Zſſtzg. vgl. die von Geizen, darben ꝛc., z. B.:
Áb-, tr.: Einem, ſich Etwas a., durch Kargheit abneh-
men, entziehn. Dahlmann Dän. 1, 306 ꝛc. Eīn-,
tr.: kargend einſcharren, eintreiben: Wer ſeinen Reich-
thum hat mit Wucher eingekarget. Wiedemann Mai 64.
Er-, tr.: kargend erlangen, erwerben: Erkarge | den
kleinſten Stumpf vom Unſchlitt. Falk Menſch 17; Erkargte
Schätze. Uz 2, 124; Luther SW. 64, 30; Unter dem Glaſ’
in erkargter Sonne. V. 3, 86; Hor. 2, 215 ꝛc. Ver-,
tr.: Sein Leben ver-k., in Kargerei verbringen. Ver-
kargt ſein, durch Kargen verkommen oder auch: im höch-
ſten Grade kargend, vgl. Vergeizt. Zuſámmen-,
tr.: durch Kargen zuſammenbringen oder -ſparen ꝛc.