Faksimile 0876 | Seite 868
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Kapuchon Kapuciner ~ut ~utt ~ut ~utt Kapuze kapuzig Kapuzinade Kapuziner Kapuzinerschaft
* Kap~uchon (franz. kapüſchóng), m., –s; –s:
Kappe, Kapuze (ſ. d.). ~ucīner: ſ. Kapuziner.
I. ~út(t), m., –s; –s, –e: ein Rock, meiſt aus grobem
Stoff, mit einer über den Kopf zu ziehenden Kappe
daran, oder auch ſolche Kappe (ſ. d.) allein: Ging ge-
wöhnlich in einen ſchmutzigen K. von grobem Tuch. W. 16,
9; Die geſtutzten | Kaputte. 34, 293; Den jeniſchen K.
[Studentenrock]. Zachariä 1, 53; Ein weißlicher K. mit
einem feur’gen Kragen. 81 ꝛc., vergl. K.-Rock, auch:
Rother Mantel mit gleichfarbiger Kapotte. Auerbach Tag.
221 ꝛc. II. ~út(t), a.: zunächſt im Karten-,
z. B. im Pikettſpiel, wenn der eine Spieler alle,
der andre alſo gar keinen Stich macht: Jener macht,
Dieſer wird oder iſt k. (frz. capot), vergl. Matſch,
Schlemm, Schuſter, Jahn, dann auch übertr.: K. ma-
chen, zu Grunde richten, entzwei machen, vernichten (G.
4, 14 ꝛc.); K. gehn, zu Grunde gehn (Jfland 5, 1, 100 ꝛc.);
K. ſein, zu Grunde gerichtet, verloren, todt (Claudius 1,
14; Immermann M. 4, 52); K. [entzwei] ſchlagen (19),
reißen, brechen ꝛc., ſ. Frommann 2, 201 u. vgl.: Kapu-
nieren (ſ. Kapaun, Anm.) u. Kapores, die hier wenig-
ſtens anklingen; Drum mach . . den Wein im Glaſe ka-
pott. Baggeſen 2, 200; Eine Wendung . ., die den Herrn
Hauptpaſtor wohl kapot machen ſoll. L. 12, 506 ꝛc.
~ūze, f.; –n: Kaputt, Kappe: Die Überwürfe zu förm-
lichen K–n umnähen zu laſſen. Gutzkow R. 5, 165; Hübſche
Angeſichter | lauſchen aus Kapuz’ und Linnen. Heine Rom.
59; Die heraufgezogne K. verſchattete ein bleiches Geſicht.
Lewald W. 3, 296; K. .., dieſe ſonderbare Art von ſchwarz-
braunem Mantel mit der ſpitzigen Kopfdecke. Seume Sp. 308
ꝛc., auch: Kaputze (Reim: Nutze). Rückert Mak. 1, 89
und masc.: Bei meinem [des Klausners] ſpitzigen Kapuz.
W. 12, 108; Der abergläubigſte Mann, der .. einen ſpitzi-
gen Kapuz getragen. 29, 186; ferner auch für die mit
der K. Bekleideten (ſ. Kapuziner): Sich alle ſchwarzen
und braunen K–n der Chriſtenheit über den Hals zu ziehen.
35, 174 ꝛc., ſ. auch Mönchskappe 2 und vgl. Kabuz
(Kabache, Anm.). ~ūzig, a.: mit einer Kapuze ver-
ſehn, in Zſſtzg., vgl. kappig, z. B.: Spitz-k. w. 35,
48, ſ. Kapuziner. ~uzināde, f.; –n: Kapuziner-
predigt, poſſenhafte Predigt (G. 21, 24) ꝛc. ~uzīner,
m., –s; uv.: 1) Art Barfüßermönche, mit ſpitzer Ka-
puze an ihrer Kutte: Zum Koſtüme [der Cyniker] dieſer K.
der alten Griechen. W. 16, 4 ꝛc.; K–innen, Nonnen dieſes
Ordens; K–haft. Immermann M. 1, 433. 2) Pflan-
zenname, Tropaeolum (vgl. K.-Kaper), mit einer ka-
puzenförmigen Blüthe: Einen üppig wuchernden K. ...
mit ſeinen breiten, ſaftiggrünen Blättern und goldgelben Blu-
men. Hackländer Stillfr. 1, 170 ꝛc.; auch eine Hyacin-
thenſorte. ~uzīnerſchaft, f.; –en: eine Geſammt-
heit von Kapuzinern, verſch.: Kapuziner-Schaft (ſ. d.).