Faksimile 0873 | Seite 865
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Kaper Kaperei kapern
Kāper: 1) (gr.) f.; –n; –n-: die noch unentfal-
teten Blüthen des K–n-Strauches, Capparis spinosa
(der auch Dorn-K. heißt, vgl. Wald-K., C. nemo-
rosa ꝛc.), die in Eſſig oder Salz eingelegt (Eſſig-,
Salz-K.) in der Küche mannigfache Anwendung fin-
den. Kaput-K–n, die ſchlechtern Sorten. Auch manche
Surrogate führen den Namen K–n, z. B.: Deutſche
oder Bram-, Ginſter-K–n (Spartium scoparium),
wilde oder Bohnen-K–n (ygophyllum fabago), Ka-
puziner-K–n (Tropaeolum majus) u. a. m. 2)
m., –s; uv.: a) Nord-K., ſ. Kap. b) (frz.) ein
Freibeuter zur See, nam., der, durch einen K.- oder
Markbrief dazu berechtigt, auf Schiffe, die feindlichen
Unterthanen gehören oder den Feind unterſtützen, Jagd
macht und das Schiff desſelben: Das iſt nicht Unrecht,
das iſt Kriegsrecht, ſagte der K. und zeigte ihm ſeinen Kaper-
ſchein vor. Fichte 8, 238. ~ēī, f.; –en: das Treiben
eines Kapers (ſ. d. 2b), Freibeuterei zur See. ~n,
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intr. (haben): auf Kaperei ausgehn und tr.: ein
Schiff, übertr. Etwas als Beute nehmen oder
gewinnen, z. B.: Einen Liebhaber. G. 34, 263; [Glau-
bens-]Schweſtern und Brüder. 310; Als er hörte, daß ich
Anſtalt machte, dich zu k. [zu „fangen“]. 301 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Er-: Vielleicht erkapert man zuletzt das
Kleinod noch. Burmann F. 162. Wég-: rauben, weg-
nehmen. G. 9, 101; Sch. 120b; Einem die Braut vor
der Naſe w. ꝛc.