Kälte
Kä́lte, f.; –n; -: das Kaltſein: 1) eig: Eine bittre
(Arndt E. 178), herbe (Tſchudi Th. 85), grimm(ig)e K.; Die
K. friſſt am Leben. Chamiſſo 4, 53; Jch wollte bloß die K.
ein wenig abſchlagen laſſen. L. 12, 439; Die K. des Eiſes ꝛc.
— 2) übertr. (ſ. Kalt 2): Unempfindlichkeit und K. gegen
die Freude. Forſter Br. 1, 385; Nur | zu nah liegt eine freche
K. neben | der heißeſten Empfindung unſrer Bruſt. G. 8, 91;
Ohne K. und abſtoßende Strenge glich ſie immer einer liebe-
vollen Braut. 15, 100; Nicht K. des Herzens, ſondern ge-
rade auch dieſe K. der Erfahrung, die K. des Unglücks und
des innerſten Mißmuthes. Gutzkow R. 2, 6; K. gegen das
Vaterland war ihm das Haſſenswürdigſte an einem Bürger.
Sch. 1028a; Die den Ruf der ſprödſten K. hat. W. 12, 13 ꝛc.
Anm. Mz. ſelten: Ich in wunderbaren K–n und Wär-
men (ſ. d.). G. Stolb. 109.
Zſſtzg. ſ. die von kalt, z.B.: Eīſes-: Mit E. ſah
ich ſtarr .. die Schweſter an. Tieck Acc. 2, 46; Gutzkow R.
8, 392 ꝛc. — Fūß-: Karmarſch 2, 246 ꝛc. — Ge-
fǖhls-, Hérzens- [2]. — Mōder-: In des Rau-
mes Moderkält’ und Enge. G. 2, 91. — Náß-: Auerbach
Gv. 186. — Polār-: wie ſie an den Polen herrſcht.
Chamiſo 4, 324. — Strích-: ſtrichweiſe herrſchend.
Kirſten Bien. 55 u. ä. m.
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