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Kai
Kāī, m., –(e)s; –e, –s; -, –en-: 1) ein Mauer-
werk, gewöhnl. von Quadern, längs den Ufern eines
Hafens, um das Waſſer in ſeinem Bett zu erhalten u.
die Waaren daſelbſt bequem ein- und ausladen zu kön-
nen; auch die Straßen- oder Häuſerreihen längs dem
gemauerten Ufer. Bobrik (ſ. Buhne und Stade): Der
kleinere Hafen . . ., mit einem marmornen K. umgeben. G.
30, 131; 146; 23, 146; Das Ufer der Geeſte durch ein
tüchtiges Bollwerk zum Anlegen der Seeſchiffe in einen K.
verwandelt. Grube Geogr. 3, 184; Die Volksmenge, welche
auf dem breiten mit ſchattigen Baumgängen verzierten K.
zahlreich hin und her wogte. Stahr Rep. 3, 210; V. Sh.
2, 8 ꝛc. 2) K., Kai-D., ein an der See aufgeworfner
Vordeich. Krünitz 8, 677; Brem. Wörterb. 2, 716.
Anm. Auch Kaje, f.; –n, und oft franzöſiert Quai
(ſpr. kä), z. B. W. 27, 306 ꝛc., wohl mit dem Grundbegriff
des Einſchließenden, ſ. Kog, vgl. Gehag, Kag, Zaun, Ein-
friedigung. Schm. 2, 287; Gehai, Kai, gehegtes Holz.
129; Kaue, Kai, Hütte der Berg- oder Waldleute mit
kleinen Löchern ſtatt der Fenſter. 273, was an „Koje“ ꝛc.
grenzt. Dazu: Bekaien, bekajen, mit einem K. ver-
ſehn; das Ufer durch einen Holzdamm ſichern, einen Noth-
damm errichten.