Jünger
Jünger, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) Jemand, der eines Meisters Lehre an- und in sich aufnimmt, sich zu ihr bekennt und sie ausübt, vgl. „Schüler“: Christus und seine J.; Die J. der Pharisäer. 22, 16; Der J. ist nicht über seinen Meister. 10, 24; 50, 4 etc.; In der neuen Schule, die er betrat, horchte er nicht nur als ein gelehriger, sondern als ein gelehrter J. seinen Meistern zu, er horchte ihnen ihre bestimmten Kenntnisse leicht ab. 30, 34 etc. — Dazu weibl.: J–in. 9, 36; Der Genius hatte unbewusst eine erste J–in an ihr. Sch. 1, 18; Die zur J–in Erzogene wird nun J–in aus eigener, nicht aus empfangener, fremdêr Weihe. 1, 360; 329 etc. — 2) bei einigen Handwerken die Mittelstufe zwischen Junge und Geselle bezeichnend.
Anm. Ahd. jungiro (Kompar. v. junc), mhd. junger.
Zsstzg. z. B.: Amts-: bei Campe für ,,Kandidat“. —
Kúnst-: Jünger eines Meisters in einer Kunst, z. B. des Malens. G. 31, 157, — verächtliche Verkl.: Dies Meisterstück einer schönen Volksromanze mit allen den elenden Nachahmungen der K–lein .. in einen Kessel werfen. W. 33, 388. —
Lêhr-: ein Jünger in der Lehre, Lehrling, Schüler: Die sehr geschickten Lehrer gaben sich Mühe, ihre L. gründlich zu unterrichten. Hebel 3, 30; Musäus M. 3, 12; Hilarion, ein L. des Antonius, brachte .. dieselbe Lebensart nach Syrien. Zimmermann Eins. 64. —
Līēblings-: Johannes, der L. G. 31, 58. —
Schōß-: Lieblings-J., vgl. Joh. 13, 25 und s. Schoßkind, Busenfreund etc.: Klopstock’s Sch. Musäus Ph. 2, 71 u. ä. m.
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