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jugendhaft Jugendheit jugendlich Jugendlichkeit Jugendthum
Jūgend~haft, a.: jugendlich. V. Ar. 1, 137; 403.
~heit, f.; 0: Jugend; jugendliches Treiben, jugend-
liche Streiche: Und was andere J. und Knabenheit mehr iſt.
Arndt Erinn. 21. ~lich, a.: jugendhaft, ſo wie Et-
was in der Jugend, oder wie die Jugend zu ſein
pflegt; jung: J. friſch, kräftig, unbeſonnen; Ein j–er
Schwärmer; In j–er Übereilung; Ein j–es Geſicht; J–e
Friſche, Fülle; Die Lieder, die mir .. | aus j–em Buſen ſich
befreit. Chamiſo 3, 3; Wo ſein [des Frühlings] j–es Auf-
knoſpen in ſeine volle Pracht übergeht. WHumboldt 3, 183;
Den letzten Reſt meiner j–en Thorheiten verraſt. L. 12, 164;
Wuchs ihm .. die alte Kraft j. wieder auf. Kinkel E. 8; J.
immer, in immer veränderter Schöne [o Natur]. Sch. 77a;
Sobald ſie [die Saat] | j. über die Furchen emporgrünt. V.
Georg. 1, 113; Schön war ſie nicht, noch jung, doch j. ge-
nug, | daß ſie an Stirn und Bruſt die hellſten Farben trug.
W. 12, 319 ꝛc. Ggſtz.: Bald erſchien ſie un–j., ſelt-
ſam, verſchloſſen und ſtörrig. Palleske Sch. 1, 353. Dazu:
Verjugendlicht iſt die Natur. CRudolphi NGd. 147.
~lichkeit, f.; –en: das Jugendlich-ſein, jugendliches
Weſen, Treiben ꝛc.: Unzerſtörbare geiſtige Friſche und J.
Danzel 220; Der Heros der J. und des galanten Ritter-
thums. Gutzkow R. 3, 81; In der Zeit ihrer Kindheit und
J. Herrig 19, 293; Weil die Überſetzung einer J. angehört,
deren Ton ſelbſt entſchiedene Berichtigungen verſtimmen könn-
ten. Niebuhr Nachgel. 1, 525; Mit der geiſtigen Elaſticität
und J. Prutz DM. 1, 2, 289; Rückert 2, 303; Friſche J.
Tieck N. 5, 196; Schien aus ſeinem alten Geſicht noch einige
J. hervor. NKr. 4, 412; V. 3, 48 ꝛc. ~thum, n.,
–(e)s; 0: Jugendlichkeit, Jugend: Wenn wir dieſe Ver-
gangenheit als unſre, als unſer eigenes geiſtiges J. verſtehen.
Forchhammer (ſ. Landwirthſch. Ztg. 57 S. 66a) ꝛc.