jämmerlich
Jämmerlichkeit
Jä́mmerlich, a. (~keit, f.; –en):
1) jammernd: Ich will den Ariel ängstigen, daß er traurig und j. sei. 29, 2; 1. 21, 27; Jch begleitete diese Worte mit so j–en Gebärden und Tönen, daß sie gerührt schien. 19, 77 etc. —
2) Jammer erregend, bejammernswerth: Meine Gestalt ist j. vor Elend. 88, 10; 1, 10; Das Land stehet j. und verderbet. 24, 4; J. verwüstet. 12, 11; Ein j. Ende nehmen. 8, 10; Es ist ein elend, j. Ding [s. 3] um aller Menschen Leben. 40, 1; Die nur noch j. an der Seekrankheit litt. A. 1, 158; Bis j. sie starben durch zweier Frauen Neid. N. 6; Es ist j. mit anzusehn; Ich hab’ ihn j. durchgeprügelt und so verstärkt: Gottes-j. [eigentl.: so daß Gott es jammern muß]: Es ist mir gotts-j. schlecht. Bl. 1, 66 etc., s. Gottserbärmlich etc. —
3) (s. 2 und Jammer 5) durch seine Armseligkeit verächtliches Bedauern erregend, ebenso wie: erbärmlich, elend, kläglich etc.: Was ist das wieder für eine j–e Abfinderei der Ehre? 1, 230; Daß zuletzt nur dieser j–e Schatten übrig blieb. N. 1, 17; Indem sie uns [Blumen] in j–en papiernen, gemalten Dingern nachahmen. Wald 12 etc. und namentl. hierzu oft: Sich der J–keit ihrer Väter schämen. 3, 417; In der Fülle der eignen J–keit. 5, 93; Die giftigen J–keiten, welche die ultramontane .. Propaganda . . . gegen mich ausübte. Börn. 72; Sich selbst bleibt treu des Sinns ursprüngliche J–keit. 2, 254 etc. — Eure ganze Himmelei und Seelen-J–keit. Parn. 1, 287.
Zsstzg. z.B.: Gótts- [2]. —
Kátzen-: im Zustand des Katzenjammers (s. d.) oder demselben gemäß: Das Volk war k., | das eben noch so schön besoffen. Heine NGd. 243; Wie k. seine Augen, als wollte er sie sich aus dem Kopf herauskotzen. Sal. 1, 281; Reis. 3, 27; Rom. 103; Wie wird es uns so jämmer-, | sok. Prutz Woch. 146.
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