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Jagen
II. Jāgen, n., –s; uv.: 1) ohne Mz. der ſubſtant.
Jnfin. von I. in allen Bed. und von allen Zſſtzg. des-
ſelben, z. B.: Das J. des Wildes, der Pferde; In dieſem
J. und Peitſchen [in dieſer Haſt und ſtürmenden Eile]
kleckte ich einige unreife Sudeleien an den Rand. L. 13, 448;
Das Wett-J. der Kutſcher; Das Ab-J. ꝛc. 2)weidm.:
a) die Jagd (ſ. d. 1a und Zſſtzg.) z. B.: Indem keine
J., außer was die Kampf-J. in Zwinger und Behältniſſen
ſein, mit Jagdzeugen .. hierauf einzurichten. Döbel 1, 19a ꝛc.;
Unterm Vorwand eines großen J–s. Platen 4, 280; Chan-
gejagen, wenn bei der Parforcejagd die Hunde die Fährte
des angejagten Hirſches verlaſſen und eine friſche an-
nehmen. Laube Brev. 245. Zuw. auch namentl. das
Ab-J. des im Zeug ſtehenden Wilds. b) ein Raum,
worauf Wild mit Garnen und Tüchern eingeſtellt iſt,
um von da aus nach dem Lauf, wo die Schützen ſich
befinden, getrieben zu werden, auch: das Hinter-J.,
die Suche, die (große) Kammer genannt. Zuw. ſind zwei
ſolche einander gegenüber liegende Kammern, die zweite
heißt: das Kontra- (oder Gegen-) J.: Inzwiſchen ſind
ſowohl vor das J. als das Kontra-J. .. Trompeter .. hin-
beordert ꝛc. Döbel 2, 61. Auch die Jagd ſelbſt (ſ. a),
wobei das Wild ſo aus zwei Kammern einander ent-
gegengetrieben wird, heißt: ein Kontra-J. 59 ꝛc.