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Hut
I. Hūt, m., –(e)s; Hüte; Hütchen, lein, -:
1) eigentl., eine emporstehende Kopfbedeckung aus steifem Stoff, im Ggstz. zu der meist niedrigen, schmiegsamen Haube (s. d.) und Mütze, s. auch Deckel, zunächst von Männern: Dreieckiger, spitzer, runder, hoher, niedriger H.; Den H. aufsetzen; schief setzen, schief rücken; aufs Ohr setzen oder drücken; ins Gesicht, in die Augen drücken; Stock und H. nehmen, um auszugehn etc.; Es fehlt ihm unterm H. [an Gehirn, Verstand], s. Haube 1b. Sie sollten es also machen, daß sie auch Hüte aufsetzen könnten. Schweinichen 2, 117; 112 etc., daß sie den Kopf behielten, nicht um den Hals kämen:
a) Den H. abnehmen (wodurch man sich ursprüngl. als Jemandes Diener bekennt, s. c und vgl. die ebenfalls durch den Gebrauch abgeschliffne Grußformel: „Ihr Diener, mein Herr“ etc.), aus Höflichkeit und als Achtungsbezeugung, beim Eintritt ins Zimmer, beim Grüßen etc.; Den H. vor Einem oder übertr. vor Etwas abnehmen, ziehen, ihm seine Achtung beweisen; Den H. gegen Einen ziehn (Thümmel 1, 16), zucken (V. 1, 37), lüften (Gottschall G. 27) etc.; Mit dem H. in der Hand [mit Höflichkeit] | kommt man durch das ganze Land. Sprchw.; Vögel unterm H. haben, von einem Unhöflichen, der Keinen grüßt; Den H. freudig schwingen etc.
b) Bettler halten den demüthig abgezognen H. hin, um darin die Gabe zu empfangen: Vor eure Füße leg’ ich meinen H., | sie selber ist im Betteln unerfahren. Chamisso 6, 267; Da er .. die Pfennige, die er euch abquälte, dem ersten, dem besten Bettler in den H. warf. Sch. 104a etc.
c) wie man durch Abnehmen des Huts (s. a) sich als Diener bekennt, so bez. dagegen der aufgesetzte H. den Herrn und freien Mann, schon bei den alten Römern (vgl. die spanische Sitte, wonach die Granden sich selbst vor dem König bedecken): Die Wahlfreiheit der böhm’schen Kron’, | Das wird bedeutet durch den runden H. .. | Des Menschen Zierrath ist der H., denn wer | den H. nicht sitzen lassen darf vor Kaisern | und Königen, Das ist kein Mann von Freiheit. Sch. 353a; 548b etc. Daher sprchw.: Die Frau hat den H. (s. e), die Herrschaft im Hause (vgl. Hose 1, Pantoffel).
d) (s. c) H. von bestimmter Form, Farbe etc. als ehrendes Abzeichen bestimmter Würde, so z. B. bibl.: Ein H. von weißer Seide, des hohen Priesters; Ein fürstlicher, ein königlicher H. ebd. So nam. auch: Der rothe H., | nicht wahr? das ist’s, was Noth euch thut. Chamisso 3, 232 = die Kardinalswürde; Ich wäre ein Monsignore geworden, ein Violettstrumpf, sogar der rothe H. konnte mir auf den Kopf fallen. Heine Verm. 1, 113 etc.; Der blaue (s. d. 17) H. etc., vgl. Zsstzg. Andrerseits z. B.: Der gelbe H., als schimpfliches Abzeichen muthwilliger Bankrotteure etc. Ferner Hüte von bestimmter Form etc. bei verschiednen Ständen etc., auch als Zeichen politischer Genossenschaften u. Parteien, z. B.: Der Hausfreund setzt das leichte, fremde [französische] Hütlein [statt der deutschen Pelzkappe] noch einmal auf un ein lustiges Federlein (s. d.) drauf. Hebel 3, 373; Wer kein Federlein auf dem H. hätte, könnte sich deutlicher ausdrücken. 377 etc., s. Zsstzg. und e.
e) (s. d) nach dem franz. chapeau H. = Herr: Der Schneider glänzende Geschöpfe| zählt man recht wohl für Hüte, nicht für Köpfe. Kästner 1, 21; Fünf schöne Prinzessen ... und ein H. auf jeden Unterrock [ein Herr auf jede Dame]. W. 15, 267 und dazu 322. Häufiger ist diese Weise bei Zsstzg., wie Blau-, Dumm-, Grau-, Roth-, Rund-, Spitz-H. etc., vergl. auch: Erscheint ein doppelt Volk, die Mützen und die Hüte, wie man im Norden sagt, wo der Arbeiter eine Mütze trägt. Die Arbeiter wählen . .. den Einen und die Hüte . .. bei der schriftlichen entscheidenden Abstimmung einen ganz Andern etc. Bucher Nat. Z. 12, 225.
f) Gaukler bedienen sich der Hüte zu einem Spiel mit Kugeln, die, unter verschiedne Hüte gelegt, durch Geschwindigkeit unter einem zusammenkommen, so: Hütleins- (vgl. plattd. Döppken-) Spieler. Daher sprchw.: Mit Einem unterm, unter einem Hütlein [vgl.: unter einer Decke] spielen, in heimlichem Einverständnis sein, z. B. Schottel 1112a, der 1124a wohl nur mit herübergezognem „m“ aufführt: Unterm Mäutlein spielen. Ferner: Viele Leute, Köpfe unter einen H. bringen, sie einig, eines Sinnes machen. Heinse A. 2, 103; L. 3, 148; 13, 231 etc., vgl.: Daß das zwistige Vaterland nur unter einem H. zu befriedigen. Lohenstein (Wackernagel 3, 1, 865) etc.; Wenn ihr halbweg ehrbar thut, | dann habt ihr sie all unterm H. [für euch gewonnen]. G. 11, 82 etc., s. auch II. 2) eine emporragende Kopfbedeckung aus steifem Stoff beim weiblichen Geschlecht: Einen H. bei der Putzmacherin waschen, umnähen, neu garnieren lassen; Französische Blumen im H.; Die Mädchen auf dem Land, | sie tragen gelbe Hüte | mit rosenrothem Band. G. 1, 22 etc. 3) das, womit Etwas oben bedeckt ist, z. B.: Ihr Sprichwort: Der Himmel ist mein H., die Erde ist mein Schuh. Brentano Wehm. 138 etc., vgl. Decke, nam. wenn es Hutform hat (s. Haube 2, nam. a, c, ́, L, k etc.), z. B.:
a) Nebel, der den Gipfel eines Bergs bedeckt (s. Haube 2c): Decket das Haupt ihm am Abend ein H., wird heiter die Tagluft. Baggesen 1, 16, s.: Die Wetterregel vom „Nebel-H. des Pilatus“. Reithard 536 etc. —–
b) Bot., der auf dem Strunk befindliche obere Theil der Pilze: Der H. eines Pilzes. Humboldt K. 1, 270.
c) Gärb., die alte Lohe, womit die ausgesetzte Grube oben bedeckt wird. Knapp Techn. 2, 555.
d) Weinfabr., die bergartige Decke von Hülsen, die sich beim Gären des Mostes bildet. Karmarsch 3, 613.
e) Schriftg., der trichterförmige Aufsatz über dem Kessel zur Ableitung der Dämpfe. 182; 184, auch Haube (s. d. 2g).
f) der Helm einer Destillierblase, Blasen-H. g)Orgelb., bei gedackten Pfeifen der Deckel. h) s. Haube 2a und Schafhaut u. ä. m., s. Zsstzg. wie: Finger-, Treib-, Wetter-H. etc. 4) hutförmige Gegenstände, z. B.:
a) ein Brot (s. d. 3) raffinierten Zuckers, in der Form eines (mathem.) Kegels, wie die frühern Männerhüte, so auch als Maßbestimmung neben Zahlen mit uv. Mz.: Drei H. (minder korrekt Hüte) Zucker, zuw. auch nach franz. Weise mit folgendem „von“: Sechs Hüte | von Zucker. Lichtwer 265.
b) Hütchen, kleine cylindrische Käppchen aus dünnem Kupferblech, mit etwas Zündmasse, meist Knallquecksilber, auf dem Boden, für die Perkussionsgewehre: Auf jedes Hütchen für Militärgewehre ½ Gran Knallquecksilber. Karmarsch 2, 439, gewöhnl.: Zündhütchen.
c) Hütchen, in der Verslehre das Zeichen der Kürze (⏑), wie „Balken“ das der Länge (–). G. Zelt. 2, 455 u. ä. m., s. Eisen-H.
d) eine Art Schnecke, Helix pileus; Patella lutea; Art Sternkoralle, Madrepora pileus etc.
Anm. Ahd., mhd. huot, s. Hüten.
Zsstzg. vielfach nach dem Stoff, der Farbe, der Form, mit der Mode wechselnd, ferner nach der Person, von der —, der Zeit, in der —, der Gelegenheit, bei der der H. getragen wird etc., leicht zu mehren nach den folgenden: Admirāls- [1d]: Den A. risst Ihr mir vom Haupt [die Admiralswürde]. | „Jch komme, eine Krone drauf zu legen. Sch. 362b.
Álltags-: Ggstz. Sonntags-H. Atlas- [2].
Bāde-: s. Badekappe.
Bajázzo-: Hanswurst-H.
Bást-: aus Bast; doch sind gewöhnl. die sog. Basthüte aus schmalen dünnen Streifchen Weidenholz geflochten.
Bīber-: aus Biberhaar, Kastor-H.
Bínsen-: aus Binsen geflochten. Stiling 4, 207. Bíschofs- [1d]: Inful, Bischofsmütze (s. d.). Blāsen- [3f]. Blāū- [1e]: Pers. mit blauem Hut; Magister (s. Blau 17); dann noch: die aufsehenden Bauern bei den sächsischen Treibjagden. Fleming J. 276b.
Bórten-: mit Borten besetzt. Lichtenberg 4, 153, Tressen-H.
Bréch-: beim Lanzenbrechen als Schutz des Haupts dienend: Einen Turnier- und B. Spindler J. 1, 217.
Būß-: Art mittelfeiner Wollhüte. Krünitz 27, 61, vgl. Buße 1. Dāmen- [2].
Demokrāten-: s. Hecker-H. und Hambacher. Dóktor- [1d]: Ihre faule Unwissenheit unter dem D–e verbergen. Rabener 1, 161. Dúmm- [1e]: Dummkopf, vgl. Dummbart: So dacht’ ich D. Müllner 7, 181.
Eīsen-: Helm, nam. Wappenk.; danach auch Pflanzenname, Aconitum, Sturm-H.
Elfen-: Name der blauen Glockenblume. Willkomm Sag. 1, 166.
Fáll-: Art wulstiger Ring um den Kopf kleiner Kinder, damit sie sich denselben beim Fallen nicht beschädigen. Ifland 5, 1, 11, Wulst-H.
Fêder-:
1) Hut mit Federn geschmückt, für Damen, wie für Herren, nam. als Zeichen höherer militärischen Würde. G. 31, 217 etc.
2) Hut mit einer Franse von Haaren, die eine Feder nachahmt. Félbel- [2]. Féld-: wie man ihn auf dem Felde zu tragen pflegt: Da das Kränzlein | um den F. ich herumwand. V. 3, 76, versch.: Die F. (s. II). Fílz-. Fínger- [3]: eine hutähnliche Kapsel aus Metall, Knochen etc., die man beim Nähen auf den Finger setzt, um diesen vor Stichen zu bewahren, vgl. im Spiel mit Hut I und II: Mein Finger war ohne H.,| da biß sie [die Dirne, d. i. die Nadel] mich drein und leckte mein Blut. Rückert Mak. 1, 64; Einen F. voll Branntwein. W. 27, 149, eine sehr kleine Menge etc. Dann auch nach der Ahnlichkeit eine Pflanze, Digitalis, F- Blume: Orchis nur und F. Freiligrath SW. 4, 93; Der rothe F., D. purpurea etc. Flócken-: aus flockiger Wolle etc.: Sein grauer F. Stiling 4, 58. Flügel-: geflügelter Hut, z. B. Merkurs. Günther 164. Fortunātus-: nach dem bekannten Märchen. W. 32, 390; das „Wünschhütchen des Fortunatus“. 382; Chámisso 4, 245; Pückler Vrst. 1, 7 etc. Frāūen-: ein Hut für Frauen, s. Damen-H. Versch.: statt Frauen-Hüter, -Wächter, Eunuch, bei Loner; Luther SW. 26, 62; „Potzenhut“. 69; Die verzagten Potzenhüte. 71 etc., s. L. 11, 629 u. W. 20, 355. Frēīheits- [1c]: Der geweihte F., | der Menschen größter Schmuck auf Erden. Pfefel Po. 3, 154 etc. Frūhlings-: wie er für den Frühling passt, ebenso: Herbst-, Sommer-, Winter-H., nam. bei Damen. Fúnfzehn-: ein mir unklares Schimpfwort: Du F., du Bärenhäuter! Günther 167, vgl.: Ach, bin ich nicht ein Sechzehn-H.? | Seht, was die Liebe thut! Weise Jak. 49; Siebzehn-H. ebd. Fürsten- [1d]: mit Hermelin ausgeschlagen, als Zeichen der Fürstenwürde etc.: Tribut zu zahlen, Huldigung zu thun, | den F. der Krone zu verpflichten. Schlegel Sh. 3, 18 etc. Gál(l)a-: wie er bei Hof an Galatagen getragen wird. Glánz-: aus einem glänzenden Stoff. Mügge Norw. 1, 10. Glǘcks- [3g]: s. Glückshaube. Grāū-: grauer Hut. Prutz DM. 1, 2, 8, Person mit solchem. Hāhnen-: s. Hahnenhode. Hálmen-: Stroh-H. Matthisson 183; V. 3, 153 etc. Hánswurst-: wie ihn die Hanswurste tragen, nam. auch insofern er durch leichte Umformung verschiedne 102 Gestalt annimmt: Den H. auf allerlei Art drehen und wenden. Moscherosch (Gervinus 3, 376). Hécker-: wie ihn die badischen Insurgenten nach dem Vorgange Friedr. Hecker’s zu tragen pflegten: Einen jener über dem linken Ohr aufgeschlagenen Heckerhüte. Kinkel E. 401, auch Demokraten-, Republikaner-H. etc. Hérbst-: s. Frühlings-H. Hérren-: ein Hut für Herren, Ggstz. Damen-H., versch. als Zsstzg. von II. Jágd-, Jǟger-. Jūden-: Art spitzer Hüte, wie ihn früher die Juden trugen, s. Spitz-H.; danach auch = Judengroschen; ferner Pflanzenname = Springkraut, vgl. auch Judenkirsche. Káppen-: Pflanzenname, Lilium martagon, türkischer Bund. Kardināls- [1d]: scharlachroth. Kástor-: Biber-H. Kérn-: die feinste Art Wollhüte. Kínder-. Klápp-:
1) Hut mit einer Klappe; Mit seinem zerwetterten K–e. Willkomm Wald 15, s. Schlapp- H.
2) Hut, der zusammengeklappt und so bequem unterm Arm getragen werden kann, Patent-H., franz. claque: Den K. unterm Arm. Steffens Erl. 6, 15. Komēten-: Ein Andrer trägt einen K. G. 7, 157. Kornūten-: s. Kornut. Kūr- [1d]: mit Hermelin ausgeschlagner rother Hut als Zeichen der Kurwürde; dann Bez. dieser selbst und des kurfürstlichen Hauses: Die Provinzen, welche dem K. Brandenburg bleiben. Alexis Dor. 1, Kap. 14; Das Urtheil .., das den K. von deinem Haupte stieß. Sch. 905b; So steht nicht weniger als eine Krone und zwei Kurhüte auf dem Spiel. 933b; 948a etc. Lícht- [3]: hohler Blechkegel zum Auslöschen des Lichts, Dampf-, Löschhorn. Mä́nner-: Ggstz. Damen-, Kinder-H. Matrōsen-: wie ihn die Matrosen tragen. Mílch- [4]: Milch-Asch, worin die Milch zum Rahmen stehn bleibt. Mōde-: modischer Hut. Auerbach Ab. 60. Múschel-: mit einer Muschel (s. Jakobsmuschel) an der aufgekrempten Seite, wie ihn Pilger zu tragen pflegen, Pilger-H.: Vom M–e | unsre Schläfe leicht bedeckt. Platen 1, 88. Nêbel-: [3a] u. s. Nebelkappe. Officīēr-: s. Feder-H. Pānama-: Art feiner Strohhüte für Herren. Papīēr-: aus Papier, wie sie nam. Kinder beim Soldatenspiel aufsetzen. Patént-: Klapp-H. 2. Pfáffen-: Hut wie ihn die Pfaffen tragen, danach Pflanzenname: die Frucht des Spindelbaums und dieser selbst (s. Hode); auch eine Art Morcheln, Helvella mitra. Pílger-: Muschel-H. Póst-: Art Reise-H. für Herren, nach der Gestalt auch Schiff- H. Krünitz 27, 158. Prīēster-: Hut, wie ihn die Priester tragen, nach der Ahnlichkeit auch eine Art Hornwerk in der Befestigungskunst. Púrpur-: z. B. Kardinals-H. Strecksuß Rol. 3, 56. Rêgen-: wasserdichter H., s. Wetter-H. Rēīse-. Republikāner-: s. Hecker-H. Rōth-: rother Hut; Person mit solchem, Kardinal. Aventin. BChr. 368. Rúnd-: runder Hut. Zschokke 1, 324; Person mit solchem, z. B.: Jhren Heidesheimer R. [„Emigranten“. 66]: Musäus Ph. 1, 63 etc. Sámm(e)t-. Schácht-: Filz-H. der Bergleute, ohne Rand. Schām-: sprchw.: Den Sch. abthun, die Scham fahren lassen. Rank Haus 27. Schátten- [2]: breitrandig, das Gesicht vor der Sonne schützend. Uhland 292, auch Sonnen-H. etc. Schāūb-: breitrandiger grober Stroh-H. (s. Schaub), vgl.: Wenn man einen Schabenhut findet, da man einen Filzhut bedarf. Garzoni 134a. Schéllen-: s. Schellenkappe: Ein Weib mit einem Sch–e, | .. die Narrheit. Pfeffel Po. 3, 81. Schiff-: Post-H. Schíffer-: Matrosen-H.: Mit einem Sch. von schwarzem Sammt | ein Geistlicher vom Lande. Langbein 2, 110. Schírm-: schirmender Hut, z. B. Fall-H. Schlápp-: mit Krämpen, die herunter zu klappen sind und dann das Gesicht verdecken. Gutzkow R. 3, 343; Sturz 2, 362 etc., s. Schlappe. Schützen-: wie ihn die Schützen, Glieder der Schützengilde tragen. Kinkel E. 245. Séchzehn-, Sīēbzehn-: s. Funfzehn-H. Sēīden-: dessen Grundlage von Filz, Pappe etc. mit Seidenfelbel über- l„ “„l ten-H. G. 8, 99; 30, 328. Sónntags-: s. Alltags-H. Spítz-: spitz zulaufend im Ggstz. zum Rund-H., z. B. der Hirten: Bloß mit dem Sp. wandl’ ich einher. Platen 2, 218; Der hohe Sp. mit der Spielhahnfeder. Waldau N. 1, 6 (s. Tiroler-H.) etc., früher auch der Juden-H., daher (veralt.): Als er erstlich die Krönung empfangen, wollten ihm die Juden .. ein Sp. verkaufen. Zinkgräf 1, 57, ihn für sich durch ein Geschenk gewinnen etc.; auch: Person mit Sp., daher (veralt.) = Denunciantetc. Faust Frankenb. Chr. 63. Stāāts-: der zum Staat dient, Gala-H. Stāhl-: Helm. Stérn-: Finger-H., oben mit Knöpfchen. Strōh-: aus Strohgeflecht. Stúrm-: Hut, der gegen den Sturm schützt, z. B.: Was den Matrosen unter dem breitkrämpigten schwarz lackierten St., der in den Nacken hin wie ein Dach abläuft, ein recht pfiffiges Ansehen giebt. Grube Geogr. 3, 5; ferner: Eisen-H. (s. d.): St. auf, die Schienen an den Schenkeln. Schlegel Sh. 6, 135, auch als Pflanze. Tirōler-: Spitz-H. für Männer; Art Stroh-Hut für Damen. Trēīb(e)- [3]: eiserner Deckel überm Treibherd statt der Muffel. Tréssen-: s. Borten-H. Turnīēr-: s. Brech- H. Wáchs-: mit Wachstuchüberzug. Wéster-:
1) Westerhemde.
2) s. Südwester. Wétter-:
1) breitrandiger starker Hut als Schutz gegen des Wetters Ungestüm, vgl. Regen-H.
2) [3] Bergb., Windfang. Wínter-: s. Frühlings-H. Wóll-. Wúlst-: Fall-H. Wünsch-: s. Fortunatus-H. Zúcker- [4a]. Zünd- [1b] etc.