hunzen
Húnzen, tr.:
schimpfen, schimpfieren: H. lassen wir uns nicht und noch weniger lumpen. Banko 2, 308.
Anm. Vergl. Höhnen, Anm. und Hohn, Anm. Aus der Bed. des Erniedrigens, Schändens etc. ergeben sich wie in „schimpfieren“ die beiden Hauptbedd. des Scheltens etc. und des Verstümmelns und Verderbens, vgl. auch: Einen — und Etwas schlecht machen etc., wobei dann noch Anlehnung an „Hund“ stattfand, vgl.: Verhundaasen, s. 61 (plattd. „verhundaten“ 81), verhundstutzen. nagel 3, 1, 482 Z. 42), so daß man also nicht nöthig hat, Entlehnung aus böhm. huntowati anzunehmen dessen urspr. Bed. „schlachten“ ohnehin zu der Bed. unsres Worts nicht recht stimmt. — S. auch Hinzhunz unter ,,Hinz“.
Zsstzg. z. B.: Āūs-: Einen a., ausschelten: So hunzt die Frau mich aus. Gellert 1, 134; vHorn Schmj. 73; Iffland 5, 1, 75; L. 6, 182; 12, 47; IP. 7, 124; Prutz Mus. 1, 86; Tieck 5, 320; Wall Stammb. 14; Zelter 2, 308 etc., auch: Jener ausgehunzte [vielgescholtne, getadelte] Klippklapp. B. 178b. —
Heráb-: scheltend her- untermachen: Daß die Redaktion mich vor aller Welt herabgehunzt hat. Börne 2, 401; 1, 338 etc. —
Herúnter-: herab-h.: Ich säß’ .. und schält’ und hunzt’ und schlingelte mich herunter. HvKleist Kr. 27; Hunzen Sie den grünen Jungen morgen vom Theater herunter. HSmidt Devr. 80. — Ver.: Etwas verstümmelnd verschimpfen, schlecht machen und verderben: Das genus hat Er uns verhunzt. Claudius 3, 42; Eschenburg Sh. 505; Verdammte Selbstliebe, die das hohe Ebenbild auf Zeitlebens verhunzt. Forster Br. 1, 232: Die Kunst hat den Diamant verhunzt. L. 8, 63; Was hattet ihr für einen Engel da gebildet, | den euch nun Andre so ver-h. werden. Nath. 5, 5; Dacier verschönert einigermaßen das Bild, Sie ver-h. es. 3, 407; 6, 8; 11, 102; 13, 606; Mendelssohn 4, 2, 121; Verhunzte Statuen. Prutz Woch. 82; Die Helden des Alterthums mit Kommentationen zu schinden und zu ver-h. mit Trauerspielen. Sch. 106b; Daß die Kanaille mir meinenNamen so ver-h. [beschimpfen, schänden] soll! 117b etc. — Kunstprodukte, welche Nichts sind als eine häßliche Verhunzung aller Natur. Gotthelf Sch. 133. —
Zer-: Zerschnittene, zerfetzte, zerhunzte Kleidung. Matthesius Sar. 69a etc.
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