hui!
Húi! (einsilbig) interj.:
Ton des Pfeifenden etc., vgl. Ft, Hei etc.: 1) das Hinsausen in größter Eile tonnachahmend bezeichnend, wie auch: zu solcher Eile mahnend und auf etwas rasch Hinsausendes aufmerksam machend: H., h., fliehet! 2, 6; Und h.! war’s unter ihr hinab | verschwunden. 15b; H., auf der Freiherr, h. heraus, | bewehrte sich zum Streite. 53b; 160a; H., wie Beide auf die Füße fuhren! U. 2, 10; H., wie pfiffen die Kugeln! Reis. 2, 153; Sprecht nicht h. [die Pferde antreibend], ihr seid noch nicht über den Berg. 5, 90a; H., ich über den Zaun und im Flug durch Dornen und Distel. 2, 35 u. v. — So auch oft:
a) substant. Der H., vergl. der Nu, meist nach Präpos., z. B.: Trieb | im H. das ehernhufige Gespann | Tydiden nach. 162a; Im H. des Augenblicks. Rh. 3, 8; Im H. den reichsten Bettler | in einen armen Reichen zu verwändeln. Nath. 1, 3; Was durch Pistol und Schwert | im H. erworben wird, Das wird im H. verzehrt. 4, 224; Deines Hauptes .. Wink | führt mich in einem H. dahin, zurück | in einem H. 16b; Wie sie All’ in einem H. zerstieben ... Im H. zerflogen. 20, 39 u. .; Die so im Vorbeigehen mit einem H. das Licht ausbläst. Barf. 170 etc. —
b) als Ew. und Adv. = übereilt, ungestüm: Du bist immer zu h.! 8, 140; Ich bin zu h. und verderbe oft mit meiner Geschwindigkeit mehr. 2, 33 Daß racheschnaubend ich | vom Leder zog und h. und jach | den Wicht .. durchstach. 1, 88 etc. —
c) dazu: Huien, intr. = hasten, huschen; nam. in Zsstzg. tr.: Obgleich unsere Schauspieler gern sudeln, d. h. Silben verschlucken und Worte und Namen, worauf Alles ankommt, überhuien. G. 2, 491 und (veralt.) = überrumpeln. Basl. Chr. 173; 247. — 2) Ausruf der Freude, z. B. bei wonnigem Genuß: H., Das schmeckt! Pol. 2, 25 etc., bei froher Erwartung: H., mich juckt der Daumen schon, | sicher kommt ein Sündensohn. 300b; H., rief ich, es wird Tag! ging ..., ließ nachgraben und siehe da! wir fanden Knochen. M. 1, 279 etc., so auch mit Genit.; H. der künftigen Morgenröthe in der Hand eines bessern Erben! 1, 113 (vgl. ha etc.); ferner der Ton froher Kampfbegier, Schlachtruf, aufmunternde, antreibende Ermuthigung etc.: 39, 25; H. sagte Roß und Mann zugleich. 4, 9; In Zeit von Rosses oder Reiters H. 6, 14; Wenn ein Spaniol kämpfet: H., Hispania! 5, 3b etc. — 3) als Zeichen, daß Einem Etwas gleichgültig ist, man sich nicht darum kümmert = ach etc.: H., singt er, h.! wer macht aus Wind, | wer sich aus Regen ’was? 4a; H., dacht’ ich, was kümmern mich deine Gesichter? 12, 76 etc. — 4) Zeichen, daß man Etwas weit von sich wegweist, als ungehörig oder aus Verachtung etc.: H., dacht ich da bei mir selbst, — denn der Titel stand mir gar nicht an, wie der Herr Veit muß man es nicht machen. 1, 89; Hei, hei! wie fündig! | aber h. und pfui, wie sündig. Mak. 1, 101; „Deine Tochter betet auch immer daraus“. Miller (pfeift): H. da! [ach, was! = dummes Zeug etc.] betet! Du hast den Witz davon. 182a. — 5) mit nachfolgendem „daß“, wie bei,,ach“, z.B.: H. [Schade], daß Sie etwas Schlimmers darunter verstehen, als ich! 1, 230; H., daß ihm mein Bruder von Leandern Etwas in den Kopf gesetzt hat. 361; 3, 409; Wie weit bin ich? H. [ich hätte gewünscht], daß mir meine Leser Alles, was ich so mühsam erstritten habe, von selbst geschenkt hätten. 5, 381; H. [ich wünsche nur], daß es Goethen nicht auch so geht! Br. 1, 81
Anm. Bei auch huj, s. Orth. 19. Ungewöhnl. einsilbig mit betontem „i“, wie 1, 172: „In einem H.“ (⏑ – ⏑ –) als Reim auf „Hypochondrie“ hat. — Vgl.: Hurre, Hurli, Husch, Huschen etc.
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