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Huf
I. Hūf, m., –(e)s:
–e (–en; Hüfe); Hüfchen, lein; -: 1) der hornartige Überzug der äußersten Fußglieder (Zehen) bei mehreren Ordnungen von Säugethieren (s. Hufer und vgl. Klaue), zumal bei den Einhufern, die an jedem Fuß nur eine solche Zehe haben, auch die eingeschloßne Zehe mit inbegriffen: H. des Rosses, Pferdes, Esels, Zebras etc., der Kamele (Rückert Mak. 2, 38); Seiner Rosse Hüfe. Jes. 5, 28; So schnäufelt er und hebt die Hüflein. Freiligrath 1, 124; Der Teufel .. mit H. und Horn (s. d. 1). Pol. 1, 64; Der laute Schlag der H–en der Pferde. Klinger Giaf. 551; Den Stier am H–e gepackt. V. Th. 4, 35 etc., zuweilen auch für die gehuften Thiere, z. B.: Wenn hervor aus den Schranken geschwungene Wagen der H. [das Roß] reißt. Hor. 2, 16 etc., namentl.: H. und Horn (s. d. 2), auch in Zsstzg. z. B.: Flach-, Hart-H. etc. = flachhufiges Pferd etc. 2) = Hufeisen, z. B.: Losgegangen ist ein H. Rückert 1, 72; Er beschlägt’s mit silbernem H. Schmidt-Phis. 6 etc. 3) (ver- altet) der Eindruck, die Spur des Huftritts: Einem weidlich in die H–e traben, hart zu Leibe rücken. Luther SW. 61, 329.
Anm. Ahd., mhd. huof, zu „heben“ gehörig, vgl. Nbnf.: Eselsh ub. Fischart B. III (als Pflanze); Roßhubkraut. Ryff Th. 44, wie umgekehrt bergm. H. statt Hub etc.
Zsstzg. (s. 1) nach den Thieren, besonders in Bezug aufs Pferd, nach der verschiednen Gestalt etc. (vgl. ver- altet Augenhüfig. Seuter 148 etc.), z. B.: Bóck-: bei Pferden mit hohen Seiten- und Fersenwänden und fast senkrechter Zehenwand.
Dónner-: donnertönender Huf. Böttger B. 6, 171.
Esels-:
1) Huf des Esels. 2) ähnlicher Hufeines Pferds. 3) Pflanz.: Tussilago farfara, Pferde-, Roß-H., Huflattich. 4) Art Klappmuschel, Spondylus gaederopus. Flách-: Platt-H. Hárt-: harthufiges Pferd etc. Hínter-: s. Hinterfuß, Ggstz. Vorder-H. Freiligrath 1, 151. Jgels-:
1) maukenartiger Ausschlag an der Krone des Hufs, wodurch die Haare wie Igelstacheln aufgerichtet werden.
2) Ring-H. mit rauhen Erhabenheiten. Knóll-:mit namentl. am Zehentheil vorragender Sohle. Ochsen-: Ochsen- Klaue, bei Pferden Hornspalte an der Zehenwand, wodurch der Huf klauenförmig erscheint. Pfêrde-: s. Esels-H. 1 und 3. Plátt-:
1) Flach-H., wo die äußre Fläche der Hornsohle nicht konkav, sondern flach ist. 2) Pferd mit einem P. Ríng-: mit ringförmigen Erhabenheiten. Róß-: Pferde-H. ,auch Rosses-H. Freiligrath 2, 294 etc. Über-: vgl. Uberbein. Vóll-: mit gewölbter Sohle. Vórder-: s. Hinter-H. Zwáng-: mit sehr zusammengezognen Fersenwänden etc.