Hudel
Hūdel, m., –s; uv., –n: 1) Baum oder Unter-
lage auf einem Wagen ohne Leitern. Adelung. — 2) na-
mentl. ſchwzr. Lappen, Lumpen (vgl. Hader): Ein alter
H., Küchen-, Wiſch-, Reib-H.; Hat daheim mit Hudle gnug
für ſein Hemdli zu plätzen [flicken]. Gotthelf Sch. 108; Das
Kleid . . . endlich als H. irgendwo geſehn. G. 193 ꝛc. —
Auch = Windel: Im ganzen Häuschen kein Hüdelchen groß
genug, den kleinen Staatsbürger darein zu wickeln. U. 2, 162
ꝛc. — 3) (ſ. 2) übertr. wie „Lump“ auf armſelige,
liederliche, faulenzende Menſchen ohne ſittlichen Halt
und Werth, Lotterbube ꝛc., Sprchw.: H. ſind Lumven,
Hutſch findt ſeinen Hätſch. Kurz Sonn. 135 ꝛc.; Er war
ſelbſt der H,, mit dem ich das Waſſer wegwiſchte. Gotthelf
Sch. 175; Einem ſolchen verfluchten H. und Lump . .. So
einen Hund, halb H. und halb Herr. U. 1, 292; Hudle dauern
mich nicht. Sch. 15; Die H–n am Markt-Ort machen H–n
auf dem Lande. 96 U. v. — H.-Bub. 2, 91; H.-Geſind.
Weidner 157; -Pack. Uſteri (Wackernagel 2, 1234 Z. 40) ꝛc.
Anm. Zu 2 (und 3) vgl. Hader und die Nbnf. Hadel
und Huder; ferner: Hede, Anm.; Hudilump = Haderlum-
pen; Perſonen, woran man „ſich die Füße wiſcht“ ꝛc. Gott-
helf G. 20; Hudi, liederlicher Kerl ꝛc. Stalder; Muß Jeder-
manns Höddel ſein und Alles von Jedermann leiden.
Luther 8, 108a; vgl. auch: Wo man hudi hudiho ruft
[im Wirthshaus]. Peſtalozzi 4, 400. — Abſtammung von 1
mir unbekannt.
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