Hinter
II. Hinter, adj.:
hinten befindlich: 1) als Ew. im Posit. und Superl.: Die h–n Zimmer, Ggstz.: die vordern, die mittlern; Die h–n Reihen; Die Personen auf den h–sten Bänken können Nichts sehen etc., auch übertr.: Sie hatte noch eine h–e Reihe von Gedanken. Jer. 3, 18, vgl.: Hinter-, Rückhaltsgedanken. — Wie bei allen ähnlich von Ortsadv. gebildeten Ew. (z. B. ober, unter, inner, äußer, vorder etc.) ist keine eigne Komparativform (die Bed. ist komparativisch) üblich, wohl aber erscheint der Superl. mit „zu“ adverbiell: Das steht ganz zuhinterst im Buch; Zuhinderst auf der Stute. Morg. 1, 38; Das H–ste (s. 2) zu vorderst und das Vorderste zu h–st kehren, etwas ganzumdrehen, eine Sache auf den Kopf stellen; daher auch als sächl. Hw.: Was der Prose ein unverzeihliches Hinterstzuvörderst wäre [ȫoτeρoν πρóτeρoν]. 32, 158; Newton’s Vortrag besteht aus einem ewigen Hinterstzuvörderst. 39, 246; vgl. schwzr.: Hinterfür werden (von Sinnen kommen). lozzi 4, 379; 384 etc. — 2) substant. z. B.: Sich .. setzend ins Hintre [Hintertheil] des Schiffs. 1, 63; Jeder Grundsatz ist uns nur ein Vorhang, den wir wegschieben, um zu sehen, was dahinter ist; da aber das H–e auch ein Vorhang ist, so werden wir nie fertig. 2, 160; Er ist ihr Hinderst und Vörderst wie ein Krebs, ist das A und O. B. 43a; Die Vordern wurden von den H–n sehr gedrängt etc., welchen Gebrauch man doch mit Rücksicht auf das Folgende vermeidet. Das Maskul. gilt nämlich als anständigere Bez. für „Arsch“ (s. d. und vgl. After etc., oft mit den Anfangsbuchstaben bez.: Der Hinter(st)e; Mein Hinter(st)er etc., zumeist im Positiv: B. 103b; 2, 223; 235; 6, 154; 11, 74; 29, 226; 34, 311; Rom. 87; 5, 360b; 8, 25a; 257a; Br. 2, 118; 179; 192a; 11, 19; 16, 6; 11; 1, 214; 2, 21; 3, 246 u. ä. m., zuw. auch als neutr.: [Der Hund] setzte sich schön aufs Hintere. Sch. 57; Die Hände und Angesicht und unten (mit Urlaub) das Hinderst und Vörderst, wie er’s grob gnug nennet, .. waschen. 8, 21a etc.
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