hinten
Hinten, adv.:
Ggstz. vorn, auf der der vordern entgegenstehnden Seite: Hier, da h.; H. im Hause, auf dem Wagen; Sich h. aufsetzen; H. herunterfallen; Falsche Katzen, | die vorne lecken und h. kratzen; Der vorn nicht weiß, ob er h. lebt. Gs. Erz. 3, 131; Das Pferd schlägt h. aus; übertr.: H. ausschlagen, in die alten Fehler zurückfallen. Schmj. 27; Er muß h. abziehen [unverrichteter Dinge, heimlich und beschämt]. 1, 302 etc.; Er sollte mich hinden lecken [in den Hintern]. 170 etc.; H. und vorn und in der Mitte, überall; Stehen also ihr Hütten hinden und vornen und zu allen Seiten offen. 5, 3b; Man kann doch nicht auf einmal h. und vorn und allerwege sein. 1, 316; Wenn die Frau nicht h. und vorne ist, so kommt doch Nichts zu Stande! 6, 318; Man hört hinden und vornen nichts Anders dann: „die Väter, die Väter!“ B. 35a; 10, 129 und so nam. von immer wiederholter kosender Anrede: Das ist mein lieber Peter h., mein lieber Peter vorn. V. 198; Da ist Mops h., Möpschen vorne. 51 etc. — Abhängig von Präpos.: Ihn als ein Wunderthier von vorn und h. besehen. Merck 2, 214; Von h. sieht er seinem Bruder ähnlich; Einen von h. anfallen; Von h. [vom Ende] anfangen; So fing ich an, einige Stücke von h. hervor zu schreiben, ohne daß ich auch nur bei einem einzigen bis zum Anfang gekommen wäre. 16, 28 etc.; in der philosoph. Kunstspr.: Von h. her, a posteriori, aus der Erfahrung, von dieser abhängig, Ggstz.: von vorn herein, a priori, unabhängig von der Erfahrung, aus Vernunftgründen: Gustav’s Schönheit kann man erstlich aus der Vernunft oder von vornen darthun, zweitens von h. 1, 50 etc. — Einen nach h., h.-hin drängen etc. — Auch als sächl. Hw.: Im zusammengezogenen Zustande kann man an dem Thiere kein Vorn und H. erkennen. Oc. 2, 27; Bot. 1, 113. — In Verbind. mit Adv.: „Ei,“ sprech’ ich, „ei Das klingt!“ ja, — denk’ ich h. um [grad das Gegentheil, umgekehrt etc.]. 389 etc.; auch zeitl.: So denk’ ich auch h. drein. 9, 57; Du wirst dich nun auch h.-nach erinnern, wie etc. 16, 147, vgl. hinterdrein, -her etc.
Anm. Ahd. hintana, mhd. hinden und so noch nam. im ältern Nhd., s. da-h. und vgl. hindern, — wohl von „hin“ (s. d.) zunächst die fort-, weggewendete Seite bezeichnend, vgl.: Hinter, goth. hindar (auch jenseits), ahd. hintar, mhd. hinder etc., dazu: Hindern etc.
Zsstzg.: Da-: im Rücken gelassen, vorüber, zurück: Was d. ist, ist gemäht, Sprchw. = was vorüber ist, ist vorüber etc.; D. [zurück] sein, bleiben, lassen; Die Weisen dieser Welt und Herren sind dahinden [nicht da]. Opitz 1, 17; Leibesschönheit bleibt dahinden, | Seelenschönheit kann nicht schwinden. Kosegarten Po. 1, 76 etc.
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