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hin
Hin, adv.:
Ggstz. von her (s. d.): 1) sich vom Ort des Sprechenden weg, nach einem Ziele zu, bewegend, vgl.: fort, ohne Beziehung auf ein Ziel (s. 4): Geh fort (von mir), geh h. (zu ihm) etc.; Ans Ufer; auf den Berg; bis zur Mauer; hinters Haus; ins Haus; nach der Stadt, nach oben, unten, vorn, hinten, rechts, links; unters Gewölbe; vors Thor; zum König h. gehen etc. und bloß mit örtlichen Adv., mit denen es oft zu einem Wort verschmilzt: Da, hier, dort, fern, weit, hinten, vorn, rechts, links, schräg, seitwärts, allerwärts, allenthalben, überall h. oder -h. (s. Anm.) etc. Zuw. mit einer vom Ortlichen aus übertr. Bed., vgl. z. B.: Ins Blaue h. schießen, reden; Ins Gelag h. reden (s. u.); Ersuche ich sie, nur diesmal nicht so, wie sie immer zu thun pflegen, bloß ins 96 Unbestimmte h. zu versichern. Fichte 8, 7; Keinesweges in das Nachtheilige und Grelle h. zeichnen. 7, 329 etc. In sogen. unechten Zsstzg. (s. Her 1e) mit allen Zeitw. der Bewegung, z. B. intr.: Hin-gehn, -fahren, -reiten, -schiffen, -rudern, -schwimmen, -kriechen, -laufen etc. und ellipt.: Hin- [gehn]-können, wollen, müssen etc., auch: Hin-brausen, -sausen, -donnern, -stürmen etc. = brausend hinfahren etc., ebenso die Zsstzg. mit dahin, vgl. auch die mit: Einher etc., und tr.: Hin-schicken, senden, bringen, bestellen, zaubern etc.; Und träumt sich in ein Paradies .. h. B. 4b, manchmal auch allgm., ohne hervortretende Beziehung auf einen best. Ort, z. B.: Hin-fallen, -werfen, -schmettern, -strecken und so auch -morden (s. 4) etc. = zu Boden, auf die Erde etc.; Allen entsank vor die Füße der Muth hin. V. Il. 15, 230 etc., auch übertr. z. B.: Hinstellen, nicht bloß: einen Stuhl etc., sondern auch: eine Behauptung etc., sie ohne Beweis aussprechen, aufstellen (s. d.), so daß sie nur dasteht, etwa auf dem Papier (vgl.: Das bleibt dahingestellt) und danach auch: Etwas (nur so, oder: in den Tag etc.) h. sagen, reden u. ä. m. 2) die Ausdehnung, das Sich-Erstrecken über oder durch einen Raum bezeichnend, ohne Rücksicht auf ein best. Ziel: Der Epheu breitet sich über die ganze Wand h. aus; Der Weg geht durch blühende Wiesen h. etc.; Mußte nun, über seine Mappe h. wenigstems zu dem Gesellen hinüberlugen. Gutzkow R. 1, 119, s. Her 1f; Daß ich Das so in Einem h. abmache. Benedir 1, 173; ’S geht ja in Einem h. FMüller F. 107 etc.; Grade vor sich h. schreiten, sehn; Still vor sich h. arbeiten etc., so daß die Arbeit zuvörderst räumlich sich über das zunächst vor Einem Liegende erstreckt u. ä. m.: Fing auch an, für sich allein zu agieren ... ohne alle Hypothesen und strack vor sich h. Claudius 5, 130; Bei Menschen, die nur dunkel vor sich h. leben. G. 15, 10; Sprach, den Arm aufstützend, vor sich h. Gutzkow R. 8, 314; Ein Kind, das vor sich h. spielt. Hölderlin H. 2, 4 etc., zuw. auch mit Auslassung eines Partic., adjekt.: Die Nation ist wacker und gerade vor sich h. [schreitend, lebend etc.]. G. 23, 16. Zuw. auch mit einer Nüance (s. Für und vgl. Sanders Krit. 2, 131), minder gut: Sagte für sich h.: O du gleißender Priester! Tieck A. 1, 160 etc. Zuw. auch statt mit Präpos. mit dem bloßen Accus. der Ausdehnung, wie: lang, entlang: Ging ich .. jenen Kirchhof h. | zu Vaters Haus. G. 2, 90; Wie Frühlingslüfte den Hügel h. wechselnd beugen das .. Gras. 14, 134; Aufwärts dann, eine hochgelegene bebaute Fläche h., geht der Weg. 26, 238; Da war’s nun, wie ich hinab sah, gar zu schön! gar zu schön das Thal h. 34, 225 etc. 3) (s. 1 und 2) zeitlich, die Ausdehnung durch einen Zeitraum bezeichnend: Sang, mit unbesorgtem Sinn, | vom Morgen bis zum Abend h. Hagedorn 2, 118; Wann wir die horchende Menge belustiget, spät in die Nacht h. V. 3, 34 etc. und, sich an Zeitw. schließend, z. B.: Ich lebe hier ganz angenehm h. Platen 7, 132, oft das in seiner Ausdehnung langsam und endlos Erscheinende bezeichnend (vgl. 2): Etwas zieht, schleppt, dehnt sich h. etc.; ferner das kümmerliche und mühselige, nothdürftige Forteristieren, das sich der Auflösung allmählich nähert (s. 4): Sich nur so h. behelfen (s. d. 2); Sich h. fristen; Kümmerte die Kunst mühsam h. Devrient 3, 108; Verdrossenheit, in der ich einen Tag nach dem andern kümmerlich hingelebt. G. 9, 371; In der Ruine dort, die greis | hintrauert. Roquette W. 65 etc. 4) H. = fort, weg, verschwunden, wobei doch (s. 1) die Anschauung von dem Hinversetzen an einen andern (nicht bekannten etc.) Ort, z.B. ins Jenseits zu Grunde liegt, vgl.: Nicht mehr dasein; Du wirst hingehn, wo kein Tag mehr scheinet. Sch. 1a etc.; H. ist h., verloren ist verloren. B. 13b; Seine ganze Freude war h. G. 19, 302; Was du warst, ist h. | und, was du sein kannst, magst du’s übernehmen? 13, 315; Der Reiz, der mich in tiefen Nächten munter erhielt, ist h., der mich des Morgens aus dem Schlafe weckte, ist weg. 14, 78; Das witzige Athen ist h. L. 3, 296; Trifft er die Mücke, so ist sie h. 11, 466; H. sei die Heimkehr dann, doch blühe mir ewiger Nachruhm. V. Jl. 9, 412 etc., so auch im Ausruf neben „wo“, nicht zu verwechseln mit fragendem „wohin“ (s. d.): Wo sind die schönen Gestalten, | wo die Farben, der Glanz deiner Erfindungen h.! G. 1, 233; Wo sind die Stunden h., | die um dein Haupt mit Blumenkränzen spielten! 13, 179 etc., zuw. auch ohne „sein“ adjekt.: Blieben in des Jünglings Sinn | Muth und Hoffnung todt und h. Langbein 1, 33; So trüb, so todt im Blick, so h. vor Weh. Schlegel Sh. 6, 193 etc. Mit Zeitw. verschmelzend, s. hin-doktern. -quacksalbern etc., durch schlechte ärztliche Behandlung sterben machen, ferner: hinrichten (s. d.) und die zunächst von örtl. Bed. (1) ausgehenden: h.-morden, -metzeln, -schlachten etc., mordend hinstrecken; ferner: hingeben, fortgeben mit Bezug auf Einen, dessen Eigenthum das Gegebne wird, ähnlich: hinopfern etc. Oft aber auch (s. 3) mit dem Nebenbegriff des langsamen, allmählichen Weggehns, wodurch sich die Zsstzg. von denen mit „ver“ untersch.: Wie die Zeit vergeht!; Die Zeit ging dem Harrenden langsam h.; Die Zeit in angenehmer Gesellschaft verbringen; Nicht wissen, wie man die Zeit hinbringen soll; H.-schmachten, -schmelzen, -sterben, -welken etc. 5) sich anschließend an ein „auf“ (s. d. †), um die allgm. Beziehung auf etwas Vorhandnes und als Grundlage Dienendes oder auf etwas zu Erwartendes (minder sicher und fest als bloßes „auf“) zu bez.: Ich wag es bei Ihnen aber schon darauf h. G. 40, 50; 9, 377; auf die Gefahr h., verkannt zu werden [wenn diese auch möglicherweise eintreten kann]; Ihn auf das Ungewisse h. aufzusuchen. Tieck N. 6, 30; Auf den Verdacht h. willst du rasch gleich handeln. Sch. 358a; Das Urtheil, welches die Nachwelt auf einseitige Beschuldigungen verdächtiger Ankläger und auf bloße Anscheinungen h. allzuleichtsinnig ausgesprochen. W. 32, 316. 6) H. und h., fort und fort, immerfort: Immer sehnt sich fort das Herz, | ich weiß nicht recht, ob himmelwärts; | fort aber will es h. und h. | und möchte vor sich fliehn. G. 4, 33; Wohin er ewig h. und h. begehrt. 6, 92 etc. 7) H. und her (s. d. 2), dafür auch: h. und wider (s. Her 2a und d), das aber auch (ohne Bewegung) = hier und da, örtlich und meist zeitl. = zuweilen bez.: Die schönen Lieder, die an unsern Bäumen | wir h. und wider angeheftet finden. G. 13, 99; Gewässer, woraus der Goldsand h. und wider blinkt. Hölderlin H. 1, 132. 8) s. Hinnen.
Anm. S. Her, Anm. Das Fw. klingt noch in einigen Zsstzg. nach, wie ohne-, vor-h. = ohne-, vor-dem, s. auch: mit-h. Wohl zu untersch. ist das enklit. (sich tonlos an die vorhergehende Bestimmung anlehnende) h. von dem betonten, wie es nam. auch mit Zeitw. zu unechten Zsstzg. verschmilzt, während das tonlose mit voranstehnden Adv. oft zusammengeschrieben wird. Vgl. z. B.: Etwas vornhin (– ⏑) legen = weiter vor, nach vorn; Etwas vorn hinlegen (– ⏑); „Gehst du ins Koncert?“ Ich werde hingehn (– –); Ich werde ins Koncert h. [tonlos] gehn; Jch will zu Karl h. [tonlos, indem der Ton auf Karl ruht]; Ich will zu Karl hingehn ( –), etwa im Ggstz.: Er braucht nicht herzukommen; aber nur: Ich will zu ihm hingehn, mit betonten hin, weil das persönl. Fw. keinen besondern Ton verstattet, außer im Ggstz. wie z. B.: Wenn er nicht zu mir kommen will, will ich zu ihm hin gehn etc., s. nam. auch: Wohin. Das enklit. h. tritt nam. auch zu Adv. (s. Hinnig), z. B.: Links unförmig, grob-hin eingetölpelt | ein ungeheurer klotz’ger Pferdefuß. HKleist Kr. 125; Ich will nur sachtehin immer das Nächste thun. G. Sch. 5, 141; Dies erwähnte ich leichthin gegen meinen Nachbar. Heine Reis. 1, 197; Als ob sie sich so geschwind h. bequemen würde, ihr eigenes Todesurtheil zu unterschreiben. Sch. 195b etc., wo das Ziehn von h. zum Zeitw. den Sinn wesentlich ändern würde (s. ferner Zsstzg. vgl.
1) und so ist es denn auch für Betonung und Sinn nicht ganz gleich: Einem Etwas gradehin sagen und: grade hinsagen etc. oder wenn Campe schreibt: Dumpf hin kracht’ er im Fall etc. (– ––́ wo V. Il. 5,42 hat: Dumpfhinkracht’ er im Fall –́ –́ –) etc. Bei den üblichen Verschmelzungen von h. mit voranstehndem Adv. kommt meist Doppelbeton. vor, doch bei den mit nachstehendem Adv. ist h. (wie her) hochd. stets tonlos, z. B.: hin-ab, -an, -auf etc., wofür mundartl., veralt. ab-, an-, auf-hin (– ⏑) etc. vorkommt, s. Schm. und vgl. bei-, durch-, mit-, um-hin, wo der Ton (meist) auf h. ruht und mit zweisilb. Präpos.: neben-, ohne-, über-h., wo der Nebenton auf der ersten Hälfte sich auch zum Hauptton umwandelt.
Zsstzg. s. Anm., ferner z. B.: Ab-: veralt. [Anm.] statt hinab: A. fließen. Waldis Ps. 58, 5; In die Höll a. Zwingli 2, 40 etc. und so noch: Unterm 30. Christmonat a. [vergangen]. Proklamation des schwzr. Bundesrathes an das Schweizervolk vom 3. Jan. 1857, wo es auch heißt: In gleicher Weise wie bis anhin [jetzt].
All-: (selten) verstärktes hin, vgl. allher: Heb’ ich a. mein Haupt, die entwöhneten Sterne zu schauen. V. Ov.
Állgemein-: im Allgemeinen: So wäre Das schon Etwas, aber doch so a. immer noch zu wenig. Claudius 4, 99, vgl. Gemeinhin.
An-: s. Abhin.
Bei-: nebenbei, beiher: Das thu ich nur so b. L. 12, 511.
Da-:
1) [1] an einen genannten oder bezeichneten Ort hin. Soll dieser Ort bes. hervorgehoben werden, so hat „da“ den Ton, so nam. im Ggstz. zu hierhin, dorthin, sonst,,hin“: Kennst du das Land? ... D. (⏑ –), d. | möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn. G. 1, 137; Gieb | dich hin dem Triebe, der dich zügellos ergreift | und d. (– ⏑) oder dorthin (– ⏑) reißt. 13, 20; Er trippelte ... | hierhin (– ⏑). d. (– ⏑) und dorthin (– ⏑). Ramler 235; Die Wolken zerstreuen sich dorthin (– ⏑) und d. V. Th. 27, 20; Ich gehe d. (– ⏑), wo du herkommst; Jst’s weit bis d. (– ⏑)? Sch. 394b und (mit Hinzeigen auf den Hals): Daß seine Angelegenheit ihrem Führer bis d. sei. Alexis Pit. 22, 270, zum höchsten Ekel, bis zum Brechen etc. Vgl. das bibl. häufige: daselbst hin (z. B. 5. Mos. 4, 42 etc.). In Verbind. mit Zeitw. der Bewegung im weiten Sinne, s. [1] und vgl. [4], ferner nam.: daher 3), vgl. z. B.: „Jst er schon lange in Berlin?“ Nein, er ist erst gestern d. gefahren, = nach Berlin, wie: dorthin; Er fuhr übers Feld d., ohne Rücksicht auf ein best. Ziel, nur zur Bez. der Schnelle; Unser Leben fährt schnell d., als flögen wir davon; so: D. eilen, brausen, rauschen, sausen, stürmen etc. u. ä. m. (intr. mit sein), senden, schleudern, werfen etc. (tr.). Über die Bed. von: Etwas ist, bleibt d. gestellt, unentschieden, vgl. [1] und ebenso: Es steht d., wie auch sonst d. neben Zeitw. der Ruhe steht, zur Bez. einer Richtung: D. (– ⏑) wohnt die Tante, sagte er, und zeigte dem Walde zu. Butzkow R. 2, 38; Das Dorf liegt d. (– ⏑), etwas mehr nach Osten etc. Außerdem wird d. auch zur Bez. eines Ziels im Allgm. der Zeit und des Grades etc. gebraucht: D. arbeiten, wirken, streben etc., nach diesem Ziel; Das gehört nicht d., in diese Kategorie, dazu; D. rechnen wir auch dies Buch, dazu etc.; Bis d., bis zu dieser Zeit oder bis zu diesem Grade, Punkte; Wenn Albrecht seine Hitze nur einigermaßen, nur bis d. [soweit] dämpfen soll, daß er nicht allzulaut, zu heftig, zu stürmisch werde. Engel 8, 345 etc.; D. ist es gekommen!; Meine Meinung geht d., ist folgende; Mein Urtheil lautet, ich erkläre, äußre mich d., daß etc. = in der Weise, vgl. auch: Als Lessing .. die Zeit mit einem Schlage d. umschuf, daß nun wir der falschen Erhabenheit des französischen Drama’s lachten. Gervinus Sh. 1, 21; Wenn also die Staatskunst sich meistens d. [darauf] beschränkt. WHumboldt (Forster Br. 2, 826); D. [so] war’s nicht gemeint. Musäus Ph. 2, 221 etc. Zuw. auch relat. statt wohin: Ihr Quellen alles Lebens, | an denen Himmel und Erde hängt, | d. die welke Brust sich drängt. G. 11, 23; Künftige Johannis, als bis d. [zu welcher Zeit] ich nun noch in meinem Karren ziehen muß. B. 476a; W. 17, 6 etc.
2) [4] D. (⏑ –) = fort, weg, vgl.: Der Pfeil, wenn er von seinem Bogen d. [geschossen, geflogen] ist. Claudius 6, 5 und allgm.: D. sein, nicht mehr dasein oder eristieren, todt, fort, weg, vergangen sein etc.: Vergebens raffet er die letzte Kraft zusammen, | auch die ist nun erschöpft und ganz d. W. 12, 113; Der kaum in der Gruft, und doch schon | lange d. scheint. Platen 2, 181 etc. Dazu Zsstzg., vgl. [3], wie: D. alten, darben, dorren, raffen, scheiden, schmachten, schmelzen, schwinden, sterben, welken; Wer dawider redet, Den richtet und würget man flugs d. Luther 8, 276b; Verzagen also und verzweifeln d. 5, 468a u. ä. m. Dánnen-: (ver- alt.) von da ab weiter. Zwingli 3, 245 etc., vgl. hindannen. Darǖber- [2]: D. der ew’ge Himmel blauend. Grün Sch. 23; Die Schwalben schießen | drüberhin. Freiligrath 1, 54; Heine Sal. 1, XI etc., s. Um-h. Dort- (– ⏑): an jenen, nach jenem Ort hin, s. hier-, da-h., mit betontem „hin“: Da wird d. das Ohr | lieblich gezogen. G. 4, 10; D. zieht sie das Sterngebild. Schwab 446 etc., mit betontem „dort“: Wie er d. seine Schritte wendet. Chamiso 4, 175; D. [nach jener Seite] steht mein Schiff. V. Od. 1, 186; D. zu (vgl. dorthinwärts) | sieht man noch Thürme von Madrid. Sch. 268a etc. Dahin (s. d.) und d.; Zu wanken hierhin (– ⏑) und d. G. 5, 92; Vier Quellen .. schlängelten hiehin (– ⏑) und d. V. Od. 5, 71; Also trieben durchs Meer die Orkan’ ihn d. und d. [bald hier-, bald dorthin]. 330; Bebten sie d. und dort. Il. 15, 345 etc. Auch ohne Zeitw. imperat.: D. (⏑ –) mein Blick! G. 12, 115; D.! ich muß, ich muß! 220; D.! | dort werft euch nieder! Sch. 302b etc. Durch- (–⏑): hindurch, ganz durch, ganz, überall: 2. Mos. 26, 28 etc.; Traf des Tydiden Schild und d. (– ⏑) fuhr | die ehrne Spitze bis zum Panzerrock. B. 161b; Sie werden nicht ruhen, bis sie d. sind. Claudius 6, 70; Wo d. [⏑ –, überall] um Hütten wie um Thronen | Alles brechlich ist. 60; Von den d. strömenden Fluthen. Forster A. 3, 173; Ein d. lesbares Buch. H. 9, 157; Rel. 7, 251; 291 etc. Ēwig- [Anm.]: Wenn man die Menschen lehrt, wie sie denken sollen, und nicht ewig hin, was sie denken sollen. Lichtenberg 3, 160. Férn- [2]: [Anm.] Welches f. schimmerte wie das Antlitz des Mondes. Stolberg Jl. 19, 372, vgl.: Der ferne den Glanz hinsendete ähnlich dem Vollmond. V. etc. und im Kompar.: Schön war es fernerhin an dem Berg .. im Mondenlicht herzufahren. Tischbein (G. 24, 48), und namentl. oft zeitl.: Wer Unrecht thut, thue f. [,,immerhin“ Ofenb. 22, 11] Unrecht. H. Rel. 7, 377; Und will, so es Gott und dem König gefällt, | auch fernerhin ferner mich halten. Prutz Woch. 142 etc., vgl. Lang-, weit-, künftig-, fort-h. etc. Förder-: (– –) fürder, s. fort-h.; Einen Sieg feiern, dem f. entgegenzukämpfen keine hemmende Gewalt mehr im Stande sein wird. Platen 6, 64. Fort-: fortan, hinfort, künftig, von jetzt ab. Hes. 28, 24; 34, 10; Daß vor Leila seinen Namen | man f. nicht nennen sollte. G. 4, 38; Schmerz ist f. mein Loos auf Erden. Ramler F. 2, 447; 3, 107; Furthin. Luther 6, 356a etc., so auch: Mich fürhin mit Leib und Seele der edlen Bummelei zu weihn. Scherr Nem. 1, 47; Geßner 1, 58; 161; 229; 4, 70 etc., vgl. hinfür(o) und als Kompar.: Förderhin (s. d.); War fürderhin kein Streiten. Geibel Jun. 291; W. 3, 175. Früher- (–⏑–): [3 und Anm.]: in frühern Zeiten, Ggstz. später-h.: War f. Geistlicher gewesen. G. 15, 19; Vertrödelt hab’ ich f. das Herz, | drum fing’ ich späterhin zu sparen an. Platen 2, 59etc. Fǖr- etc.: s. fort-h. Gemēīn-: [Anm.] gemeiniglich (s. d.): Analogie bestehet nicht, wie man es g. nimmt, in einer unvollkommenen Ähnlichkeit der Dinge unter einander. Kant ph. Rel. 49 etc. Grade-: [Anm.] ohne Umschweif, Wendungen etc.: Nicht in zierlicher und geblümter Rede, sondern g. und wie mir die Worte in den Mund kommen. Claudius 5, 60; Es schien ihn gleich nur anzuwandeln, | mit dieser Dirne g. zu handeln. G. 11, 137 etc. Jmmer-:
1) veralt., mundartl. [3 und s. Anm.]: immerfort. 1. Mos. 8, 3; Ps. 82, 5; Offenb. 22, 11; Gotthelf Sch. 302 etc., s. ferner-h.; zuw. auch = immer: Zurückhaltung erscheint bei Frauen ohnehin i. wie Beschränktheit. Gutzkow 11, 181.
2) übertr., das wirkliche oder mögliche Geschehn von Etwas als gleichgültig oder einflußlos, ohne Wirkung zu bez., wie „immer“ (s. d. 2e), das aber nicht alleinstehend als Antwort oder Entgegnung üblich ist, z. B.: „Er wird dir aber zu schaden suchen.“ J. [meinetwegen, nicht: „immer“], das mag er i. oder immer thun; Man mag i. Einzelnes daran tadeln: das Ganze bleibt doch ein bewundernswerthes Werk; I. mögen also die Bestrebungen der warmsten Einbildungskraft sich zum wirklichen Anschauen dieser unerreichbaren Gegenstände zu erheben, vergeblich sein: so sind doch diese Gegenstände selbst wirklich. W. 17, 10, vgl. die koncessiven Bindewörter: wenngleich etc., z. B.: Wo ein Todter (i. sein bester Freund) gelegen. Hebel 4, 346. Dann auch = wie Dem auch sein mag; jedenfalls; dennoch etc.: Die Unternehmer waren Kaufleute, wenn auch von edlen .. Absichten beseelt, i. Männer, welche das Theater nur vom Zusehen kannten. Devrient 2, 170; Kommt also nur i. zum Stuhl, denn das Gericht muß gehegt werden, auch ohne dieses Schwert. Immermann M. 4, 113; Aber i. höchst kurzweilige Thiere. Tschudi Th. 77; Hin und wider gefunden, aber i. selten. 154; J. aber dulden ihn die Bauern. 138; Volger EE. 304 etc. Kǘnftig- [3 und Anm.]: in Zukunft: Eine Lebensart erwählt, worin Sie k. Gelegenheit haben werden, öffentlich zu reden. Rabener 1, 163; Daß ich die Wintermonate k. in Weimar zubringe. Sch. G. 5, 150 etc., s. hinkünftig. Kurz- [Anm.]: kurz und gut, ohne Weitres: Warf die Dogge k. mit den Hörnern über den Kopf weg. Tschudi Th. 555. Láng-: [Anm.] und vgl. weit-h.: L. furcht sich die Gleise des Kiels. G. 1, 242; Mit den Todtenköpfen zu kugeln, so daß sie .. auf der Eisfläche l. kollerten. Rosenkranz (DMus. 1, 2, 443) etc. Lánge- [3]: lange Zeit hindurch, von jetzt oder da ab: Noch l. werden wir diese schäferliche Unwahrheit auf der Bühne fortwuchern sehen. Devrient 2, 55; In der poetischen Literatur blieb diese Verbindung mit dem Osten l. sichtbar. Gervinus Lit. 3, 290 etc. Létzt- [3 und Anm.] –: neulich: Hat mein Herr ihnen l. seinen Daumen nicht fest genug aufgedrückt? Alexis Dor. 1, Kap. 3 etc. Mēīst- [Anm.]: meistens: Verstehen m. nur unvollkommen Deutsch. Mügge Bild. 125 etc. Mit-: somit, also, folglich, insofern die Folgerung in dem Vorangehnden zugleich mit enthalten ist: Den Gegenpart auf unverneinliche Sätze, m. auch zum Geständnis treiben. Leibnitz 1, 384; Möser Ph. 2, 70 u. o. Nāch-: veralt. statt nachher (s. d. und vgl. vor-h.): Die n. lachen, die lachen so wohl als die vorlachen. Tappius 124b etc. Neben-: mundartl. = nebenher, -bei: Soviel n. erspart. Pestalozzi 1, 11. Oben-: oberflächlich, gleichsam nur an der Oberfläche hin, ohne also tiefer einzudringen, nicht gründlich, versch. überhin (s. d. 3): flüchtig darüber hinfahrend und daher selbst Manches an der Oberfläche übergehend etc.: Etwas o. betrachten, ansehen, thun etc.; Ein so wichtiges Buch verdiente doch nicht so o. übersetzt zu werden. Forster Br. 1, 577; Es als gleichgültig o. behandeln. G. 32, 236; 22, 291; Diese Bemerkung ist nur o. 31, 16; „Erstaunst du nicht, wie sie unserer Princessin gleicht?“ So o. 10, 27; Auf die Schwierigkeit .. antwortet er sehr o. L. 5, 48; Wenn man wahrhaft mit den Augen der Seele und nicht bloß o. liest. Tieck DBl. 2, 128; Acc. 1, 169 etc. Nicht genau: Befanden sich in diesem Schweife ... o. gerechnet [nach einer ungefähren Berechnung] wenigstens 100,000,000,000 Tonnen Wassers. W. 21, 242. Versch.: Verlegene Grundsätze wenigstens auf acht Tage oben hin [nach oben] zu schaffen. Lichtenberg 4, 498 etc. Ohne-: ohnedies; schon an und für sich, ohne daß noch Etwas hinzutritt. G. 18, 304; König Jer. 2, 258 etc. und danach auch zuw. (mundartl.) = Das versteht sich von selbst; zu geschweigen: Wenn du besser schreiben und rechnen könntest, lesen o. etc. Hebel 3, 211; Also tranken sie mit einander einen Schoppen, auch eine halbe Maß, auch eine Maß, auch zwei, Brüderschaft o. 265 etc. Plátt- [Anm.]: grade-, schlicht- oder schlecht-h., ohne Weitres: Daß alle Anschuldigungen auch p. ohne allen Grund seien. Droysen Y. 1, 346; 362; Er sagt euch p., wie er’s meint. V. Sh. 3, 352 etc. Schlécht-: s. platth.: Von den Ideen, welche sch. ohne alle Erfahrung durch das in sich selber selbständige Leben in dem Begeisterten sich entzünden. Fichte 7, 69 etc., vgl.: So schlichthin aus dem Kopfe reden. Tieck N. 7, 29 etc. So-: somit (mund- artl.): Kaum war Hannibal aus dem Wege geräumt, Antiochus besiegt . . . und s. keine Gewalt mehr auf der Erdfläche, um Rechte und Freiheiten der Völker zu schirmen. Fallmerayer Mor. 1, 39 etc. Versch.: Das schreibt nun Herr Wieland so hin. L. 6, 25 (s. hinschreiben) etc. Später- [s. Anm. –]: nachher, nach dem angegebnen Zeitpunkt: Sp. (– ⏑) hat man geheut und Kirschen gesammelt etc. Echtermeyer 371; Ohne alle klassische Gelehrsamkeit, wie er damals war, und trotz des Anscheins derselben, mit dem er sp. sich behängte. Fichte 8, 13; G. 23, 144; Fürerst . .., sp. ist es gleichgültig. Tieck A. 2, 75. Über-:
1) über Etwas hin, darüber hin:
a) sich ausdehnend, ausbreitend: Ich schaut’ zum Fenster | hinaus und ü. das grüne Feld. Tieck 2, 37; Ihr Grabmal will ich decken mit Blumen ü. H. 8, 399; Sonnen strahlen ü. Hebel 2, 143 etc.
2) über Etwas hinweg. Jes. 51, 23; Wie flogen oben ü. | die Wolken und die Sterne! B. 15a; Allda fleugt kein Vogel ü., ja auch nit die Tauben. Schaidenreißer 51a, vgl.: Selbst kein fliegender Vogel, noch selbst die schüchternen Tauben | eilen vorbei. V. Od. 12, 62. Daher auch (veraltend): Ü.-gehen (s. d.) vorübergehn; Schnee und Eis ist ü., | Sturm und Regen ist vergangen. Opitz 2, 19.
3) oberflächlich und flüchtig, z. B.: Nachdem er mich bei dem ersten Zusammentreffen nur ü. angesehen und gesprochen. G. 30, 464, s. ü.-fahren und vgl.: obenhin. 4) mundartl. = überdies. Um-: um Etwas hin, so daß man dies nicht berührt, es vermeidet, üblich nur noch in der Verbindung mit „können“: Wenn ich irgend 4VO umhin [es umgehn, vermeiden] kann; Ich kann nicht umhin, zu gestehn etc. = ich kann nicht anders, ich muß, vgl.: Wir können oft nicht darüber hin. Möser Ph. 2, 62. Vor- (– ⏑):
1) (veralt.) örtl. statt voran, vor- aus. 2. Mos. 17, 5; Tob. 11, 3; 9 etc.
2) (weidm.) V.! hin! hin! Zuruf an Leit- und Schweißhund zum Suchen. Laube Brev. 298.
3) (veralt.) zeitlich: vorher, zuvor, in früherer Zeit, ehedem. 1. Mos. 28, 19; 2, 21, 29; Ruth 3, 10; Ps. 102, 26 etc.; Herzlich hab ich dich geliebet | . . . mehr als ich selbst vorhin (⏑ –) gewusst. Haller 181; Die Reichsfahne wehte da, wo vorhin die Gottesfahne gestanden. Möser Osn. 1, 227; Daß die Hand dies aus dem Wege räumet | und euch mit soviel Lust als vorhin (– ⏑) Angst beschenkt. Mühlpforth Hochz. 5; Ein Tag, den Abraham, | den Jakob lange Zeit vorhin (⏑ –) zu Herzen nahm. Opitz 1, 12; Das vorhin bereiste Land | wird in Blumen umgewandt. 2, 19 etc. (s. 3). So auch: Zuvorhin. Zinkgräf 1, 84; 283 etc.
4) vor Kurzem (vgl. 2): Der alte Drache, der mit Jhnen vorhin sprach. Gutzkow R. 8, 134; Nur vorhin [nur noch vor wenigen Augenblicken] schien er ja meinen Vorschlag zu billigen. L. 1, 229; Ich nehme, was ich vorhin (– ⏑) sprach, zurück. Sch. 219b; Ein Thor, ein heißer Jünglingskopf war ich | vorhin (⏑ –); jetzt etc. ebd.
5) (veralt.) ohnehin: Es braucht nicht, daß wir erst die Wissenschaft erhöhn, | man nennt sie ja vorhin (⏑ –) die Bürgerin der Linden. Günther 657 [eigentl.: schon ehe wir sie erhöhn]; 656; Roberthin (WMüler Bibl. 5, 191) u. o. Wēīt- (⏑ –): in weite Ferne hin, örtl. und zeitl.: Hör, wie w. (⏑ –) | ein Schrei gellt. Freiligrath 2, 149; Seines Ruhmes Lilienstengel | duftet herrlich durch die Luft | w. (– ⏑). Rückert Morg. 1, 10; Die Wiese mit w. (– ⏑) verbreitetem Teppich. Sch. 75a; Es ist noch w. [wird noch lange dauern], ehe etc. Stahr Rep. 2, 10, bis etc. Par. 1, 248 etc. Jm Kompar.: Meine Jahre bringen es mit sich, weiter hin zu denken. Heyne (Forster Br. 2, 296); Das ist ein gut Theil weiter hin nach Süden. Schlegel Sh. 2, 43; Im Anfang ist der Stil etwas schleppend, weiterhin [später, im Verlauf] wird er besser etc. Wo-: fragend und relat. dem „dahin“ entsprechend, als Fragewort, wenn das „Wo“ hervorgehoben werden soll, auch mit betonter erster Silbe: Der Ort, w. er sie gebracht „W. hat er sie gebracht?“ Nach Rom. „W. (– ⏑)?; Neugierig, wie das Alles gemeint sei. Engel 12, 184 etc. In einzelnen Fällen kann ohne bedeutenden Unterschied das „hin“ getrennt oder zum Zeitwort gezogen werden: W. gehst du?; Wo gehst du hin?; Ich will wissen, wo du hingehst. W. willst du den Knaben bringen? etc., dagegen: Wo wirst du deine Zeit hinbringen [s. d.]?; Jch weiß nicht, wo Sie hindenken [s. d.]; Wo denkt doch der Herr hin? G. 5, 255; Wir können, wo Arabesken hingehören [s. d.], am besten von den Alten lernen. 31, 37 etc., vgl. die zusammengesetzten Zeitw. und [Anm.]. 2) an irgend einen Ort hin: Ich hab’ es w. gelegt, ich kann mich nur auf die Stelle nicht besinnen; Irgend-w.; Anders-w. [an eine andre Stelle hin], traun!| lenkte sein Herz ihm Eros. V. Th. 2, 6. Zuvor-: s. Vorhin 2. Zwischen-: zwischendurch auf Etwas hin: Vom Flore meiner Blätter blick’ ich | z. auf den des Frühlings draußen. Rückert 1, 190 etc. u. ä. m.