himmeln
Himmeln: 1) intr. (haben):
a) (oberd.) wetterleuchten (s. d.). —
b) in der Himmelsluft fliegen: Fische, sie wimmeln da; | Vögel sie h. da. 10, 276; dann auch allgm. = umherfliegen: Wenn ihr die funkelnden Augen gesehen, unter euch wimmelnd und h–d, wie zehntausend Irrlichter. H. 2, 1, 37 etc. —
c) sterben (s. Himmel 1e): Ist in der That abgeschieden oder, wenn man’s deutlich ausdrücken will, er hat gehimmelt. Sh. 2, 33; A. 9, 91. —
d) frömmeln, sich mit überschwänglicher Gefühlsseligkeit gebaren, s. Ver-h.: Mit der langen faden Brühe von h–der Weinerlichkeit. N. 1, 92. — 2) tr.: mit einem Himmel (s. d. 2a) versehn, meist nur im Partic.: Eine gut gehimmelte Bettlade. SchJ. 1, 43.
Anm. Mundartl. 1a auch: himmlitzen, was auch zu 1b gilt: das Aussehn eines Sterbenden haben.
Zsstzg. z. B.: Be- [2]; scherzh. auch: Behimmelt sein, wie „selig“ statt besoffen. — Ent- [2]: Das Himmelbett e. —
Um-: mit Himmeln umgeben: Den höchsten umhimmelten Thronsitz. Sonnenberg. —
Ver-:
1) tr.: himmlisch machen: Dieses holde Lachen | verhimmelte noch mehr das himmlische Revier. 1, 9). Dafür im guten Sinn auch: Irdischen Ton so verhimmlischt. 2, 160; Ihr seid mir wie verhimmlischt und verklärt. Sh. 2, 149 etc. Dagegen mit tadelndem Nebensinn des Übertriebnen, Unwahren: Vergöttern und verteufeln, verhimmeln und verhöllen hebt die Wahrheit der Dichtung auf. M. 296 und nam. s. [1d] intr. (sein): himmelnd verschweben und tr.: in solcher Weise darstellen: Die v–de Schilderung eines Weibes. Mat. Dol. 154; Jean Paul wäre die Veranlassung einer zu großen Verhimmelung der Kinderseelen. R. 7, 448; So zu sagen einen mystischen v–den Naturbeigeschmack. DM. 1, 2, 804); Die „Auferstehung Christi“ zeigt Rubens in seiner vollen Zeitlichkeit oder so zu sagen Irdischheit. Da ist keine Verhimmelung, keine Engelei. (ebd. 885); Da unsere Dichtung vollkommen ausgeblasst und verwaschen war in lauter abstrakter v–der Gefühlsseligkeit. (ebd. 298); Von einer Überschwänglichkeit der Gefühle und einer nervösen Zartfaserigkeit, daß sie manchmal verhimmeln wollte (s. 3). Nobl. 1, 120; Parn. 1, 255; Den verhimmelten Quäker. Am. 76 etc. — 3) [1c] sterben: Wie ich .. das Fell dir so zerbläute, | daß du gleich ver-h. konntest. Ar. 2, 63; Wo sie vor Langerweile verh. wollten (s. 2). Jahr 2, 176 etc.
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