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himmlisch
Himmlisch, a.:
dem Himmel (s. d. 1) angehörend etc.:
1) (s. Himmel 1a und d) zum unermeßlichen Weltraum gehörend, am Firmament sich zeigend: Die h–en [Himmels-] Körper, Zeichen etc. Häufiger:
2) (s. Himmel 1e):
a) im Himmel wohnend: Der h–e Vater, Gott; Die h–en Heerschaaren, die Engel etc. Substant. nam. von den Göttern: Dem schweren | Zorn der H–en ein Ziel. Sch. 54a; Anderes wird dein Herz, Telemachos, selber dir sagen, | Anderes dir eingeben ein H–er. V. Od. 3, 26 etc.
b) so wie es im Himmel ist oder gedacht wird, ewig, unvergänglich, von der vorzüglichsten Güte und so auch oft übertr., um das Beste, Schönste in seiner Art, das Jdeal von Etwas zu bez.: Der Erde Thränen sich in göttlich Lächeln | verwandeln sehn, in h–es Entzücken. G. 13, 337; Sie sagen, daß es also mit den Freuden des Himmels sei. Wie oft bin ich zurückgekehrt, diese h. irdische Freude zu genießen. 31, 8; Das h–e Gesicht noch voll des heitern Entzückens. Hölderlin H. 1, 90; H. umgürtet mit rosigen Düften. Sch. 1a; Das Irdische wird dorten | h., unvergänglich sein. 48a; Ehret die Frauen! sie flechten und weben | h–e Rosen ins irdische Leben. 80b; Diese h–e Hülle versteckt kein so teuflisches Herz. 201a; Der süßen Künstlerin, | die mich so h. rührte. 260b; H–e [Engels-] Geduld; Ein h–es Buch, Gedicht, Gemälde; Ich habe mich h. [s. göttlich] amüsiert etc.
c) aufs Göttliche, Ewige bezüglich, aufs Seelenheil, die Seligkeit gerichtet: Das H–e, Ewige wird in den Körper irdischer Absichten eingesenkt und zu vergänglichen Schicksalen mit fortgerissen. G. 22, 224 etc.
Anm. Veralt.: Der himmelsche Vater. Zwingli 2, 25 etc. S. auch Jrdisch, -heit.
Zsstzg. z. B.: All-: Seinen [Gottes] a–en Willen. Hausblätter (56) 1, 478 etc.
Ǖber-: mehr als himmlisch; aus vder an einem noch höhern Ort als dem Himmel: Ü–e Geduld; Da saugt mir das Mädel weiß Gott was für ü–e Alfanzereien ein. Sch. 182a; Im Himmel und sogar in ü–en Räumen. W. 23, 182; 93 u. v.