hellig
Helligkeit
Héllig, a. (~keit, f.):
1) hallend, tönig, stimmig, nur mundartl.: Daß sie haupt h–e gesungen hätten, daß es den Zaunstöcken Thränen ausgetrieben. Sch. 145; auch: geständig s. Zsstzg. — 2) lechzend vor Ermattung, Hunger u. Durst: Lauf dich nicht zu h. 2, 25; Hungrig und h. B. Chr. 786; Man sah, daß sie recht h. war. Soph. R. 1, 602; Unser deutscher Teufel .. muß Sauf heißen, daß er so dürstig und h. ist. 6, 163a; Sich müde und h. gearbeitet. Luth. 155a; 28a; Bereite dem h–en Gaste das Frühstück. 1, 76; 2, 206; Wann du den Ekel herausarbeitetest, trocken und h. H. 2, 115.
Anm. Für 2 (mhd. hellec) vgl. und helliger und — gälliger Hunger (1, 416), wie nach „ hellhungerig“ im Prompt. von 1618, vgl. Hell II. 3. Bei „helg“, wie 662b: Als aber mit der Zeit das Land durch viel Krieg behelget und verherget [behelligt, d. i. ermattet und verheert] .., suchten [sie] ein feistere Kuchen [Küche] etc.
Zsstzg. zu 1: An-: geständig, eingestanden, s. Schm. —
Eīn-: einstimmig: E. beschließen, antworten, sprechen, rufen etc.; Phil. 2, 2; 2. Macc. 13, 12; Daß je mehr wir die Natur im Innern kennen lernen würden, .. wir sie bei der scheinbaren Heterogeneität ihrer empirischen Gesetze e–er finden würden. Kant Kr. d. Urth. XXXIX; Sei mit Guten e. Rückert Mak. 1, 100; Wahre Musik, einh ällig an Wohlklang stets und Bewegung. V. 1, 168; Also wird eure E–keit eure Stärk’ und Unüberwindlichkeit, aber euere Trennung und Mißhelligkeit euer Untergang und Verderben sein. Zinkgräf 1, 301. Gedehnt: E–lich. Fischart B. 240b; Opitz 1, 31. — Nbnf.: Mit einhellem Muth, s. Schm. —
Ge-: (veralt.) geständig. —
Glēīch-: ein-h. —
Míß-: Ggstz. von ein-h., nicht zusammenstimmend, und so mißtönend; verschiedner, widerstreitender Ansicht; einander widersprechend; uneins etc.: Da sie aber unter einander m. waren. Ap. 28, 25; Nach unsrer m–en Verfassung. Möser Ph. 2, 313; Darüber wurden sie m. [entzweiten sich]. Musäus M. 3, 44; V. 2, 24; Gar sehr m. von Jenem | ist mein Wort und Gedanke. H. 2, 72; M–es Saitengeklimper. 382; Zusammengewirrte | und m–e Samen der nicht einträchtigen Dinge. Ov. 1, 1; In m–e Fabeln eingehüllt. Ant. 1, 290; Als Civilis und sein Mitoberster m–er Meinung waren. Zinkgräf 1, 292. — Es gab manche M–keit, die aber bald beigelegt war. G. 16, 22; 214; M–keiten zu schlichten. 19, 107; 20, 221; Es war dadurch eine gewisse M–keit zwischen dem Ober- und Unterrhein entstanden. 22, 214; Weil hinter einer Vorrede gewöhnlich eine M–keit mit dem Leser versteckt sei. 40, 5; Er ist zugleich so gemein und so kostbar, daß er zum Muster dieser Art von M–keit dienen kann. L. 7, 263; Die M–keiten zwischen dem Kopf und dem Herzen. W. 5, 174 etc., dafür veralt.: Die Mißhell(e), und ungewöhnl.: Kleine Mißhelligungen. (Meyer) Rachel 127. —
Un-: un- eingestanden, s. Schm. u. ä. m.
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