Faksimile 0746 | Seite 738
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hellen
Héllen: 1) tr.: hell (ſ. d. 2) machen, und refl.
und unperſ.: hell werden (ſ. Zſſtzg.): Die Goldſchmiede
h. [färben] das Gold, ſ. Helle 2; Nun hellt ſich der Mor-
gen. G. 1, 140; So leuchtet’s und ſchwanket und hellet hinan.
12, 162; Der Roſe Gluth kann jetzt nicht h. Grün Gd. 97;
Der Fürſtenräthe Häupter h–d. 235; Helle deinen Thränen-
blick. Hölty 174; Der Schimmer .. hellt die bunten Schei-
ben. Matthiſſon 140; 173; A. 7, 228; Sie macht | um ſich
ſchwärzer das Dunkel, | hellt [„flammt“ Knebel 1, 45] das
Lichte zu Brand. 8, 36; Frühroth hellt den Geiſt. Salis 42;
5; Die Zeit mag, was wir ſonſt noch fürchten, h. Tieck
Cymb. 4, 3; Haml. 1, 1; Innen hat ſich Nichts gehellt |
und Freie ſeid ihr nicht geworden. Uhland 121; Mir hellet
den Blick die Begeiſterung. V. 3, 20; 73; Wie Gluth ..
Fünkchen hellt, roth wird ꝛc. 44; Es hellten die Gluth um
einander | Mägde. Od. 18, 310; H. 1, 237 ꝛc. Dazu:
Die Hellung = Hellheit, Helle (1). Forſter A. 1, 18; G.
26, 262; 39, 37; Novalis 1, 75; Von des Tages erſter
Hellung | bis zum letzten Abendſtrahl. Rückert 1, 315; Sah
keinen Stern ſchimmern noch die geringſte Nachthellung.
Muſäus M. 2, 106 ꝛc. 2) ſ. Halde, Anm. u. Krän-
gen. 3) ſ. Hall, Anm.
Zſſtzg. (vgl. die von Heitern), z. B.: Áb-: Den
Wein a., abklären; Da hub die trübe Luft bald an ſich ab-
zuhellen. Fleming 570, ſ. Auf-h. Āūf-: Wie düſter
aber auch .. meine Gedanken .. geweſen, ſo wurden ſie doch,
auf einmal wieder aufgehellt, als ꝛc. G. 25, 201; 45; Wie
oft wird nicht das Allgemeine durch ein Beſonderes .. mehr
zugedeckt und verdunkelt als aufgehellt. 37, 247; Die Luft
fängt an ſich aufzuhellen. Hagedorn 2, 70; Der Hügel und
die Weide | ſtehn aufgehellt. 3, 164; Humboldt K. 2, 448;
Wie es ſich aufhellt in mir! Große Gedanken dämmern auf
in meiner Seele. Sch. 109a; Der Thetis Angeſicht fing an
ſich aufzuhellen. Uz 2, 111; Freies Sinns Aufhellung ge-
ſpäht! V. ’3, 66; Die aufgehellteſten Köpfe. W. 31, 451;
Die eingedunkelten (ſ. d.) Lockvögel a. ꝛc. Āūs-: Die
Luft (Forſter R. 1, 42), der Himmel (G. Zelt. 5, 111), das
Wetter (G. 9, 133), es (23, 68) hellt, [heitert ſich] aus;
Die ausgehellte ſelige Bruſt. IP. 7, 169; Aushellung [der
Atmoſphäre]. G. 40, 332 ꝛc. Be-: [3] und ſ. Be-
helligen. Durch-: Bis die Kriegsflamme | neu dein
Laub durchhellt. GSchwab (FrHofmann Weihnachtsbaum 1847
S. 176). Er-: 1) [1] Von grauſer Freude ward ſein
Blick erhellt. Chamiſſo 4, 147; 25; Aus dem erhellten Trü-
ben. G. 39, 78; Das E. und Verdunkeln der .. Farben.
333; Dieſes Finſtere müßte ſich gleich vor Ihren Augen e.
27, 422; Citate, die die Etymologie eines Wortes e. Herrig
23, 209; Daraus erhellt, daß ꝛc., auch Zſſtzg. im Part.,
z. B.: Aus den klangreich feſt-erhellten Hallen. Chamiſſo 4,
21 [feſtlich ꝛc.]; Vom glanzerhellten Olympos. V. Od. 20,
103 ꝛc. (Zuckerſied.) den Zucker beim letzten Sude
in helle Brühe („Klärſel“) verwandeln. 2) [3] ſ.
erhallen. Ge-, Miß- [3] ꝛc.