heim
II. Hēīm, adv. (s. I):
1) nach Hause, bei allen Zeitw. der Bewegung, z. B.: H. gehn, kommen, kehren, reisen, ziehn, wandeln, wandern, eilen, laufen, rennen, fahren, reiten, rudern, schiffen, segeln, lenken, sich begeben etc.; bringen, führen, holen, schicken, senden, tragen, treiben, weisen; Getreide h. thun, einernten (s. einheimsen). 4, 145 etc.; h. verlangen, wollen, sich sehnen U. á. m. — Zuw. auch in mehr übertr. Bedeutungen, z. B.: Etwas kommt Einem h., kommt ihm zu Hause, trifft ihn als Vergeltung, ähnlich: Einem Etwas h. geben, (be)zahlen etc. — Einem h. leuchten (s. d.), h. zünden (s. d.), ihn — mit Prügeln etc. — geleiten etc.; Etwas fällt oder stirbt Einem heim, oder an-h. (s. d.), fällt (durch den Tod des Besitzers) an den ursprünglichen Besitzer zurück; Einem Etwas h. oder an-h. geben, lassen, setzen, stellen, es seiner Verfügung überlassen u. ä. m. — S. namentl. eine Ghasele von Gott geleite die armen, traurigen Kranken h.! | .. Am Stabe zu wanken h. | .. Aus den Wogen des Unbestandes zu schwanken h. | Alle Triebe, dem dunklen Schoß der Erd’ entblüht, | aufwärts ringen sie sich zum Lichte zu ranken h. etc. 2, 1563; ferner: H. reden ist: in die Seele reden, höchste Überzeugung verbunden mit der Scham, sie zu gestehen, bewirken. 1, 280; Was sie sagen, geht oft h. 403 etc. — 2) zuw. der Frage „wo?“ entsprechend, zu Hause, gewöhnl. da-h.: Die h. gebliebenen Bruderskinder. D. 4, 79; H. bauen die Weiber und Kinder den Herd. 60b; Mein Vater h. ist an Kleinodien .. reich. 169b; 174a; Er möge h. mich suchen, ich traur’ im öden Haus, | ich . . trete nicht hinaus. 3, 337; Drei leben friedlich, wenn Zwei nicht h. sind. 11, 386; Das heißen wir nirgend h., auf der Schuckel und Woge sitzen. 8, 121b; Das betrübt die Mutter h. 1, 67; Hier erzogen, dort geboren, | bin ich hier und dort nicht h. 2, 46; 39; Er liegt .. | h. in seinem Palast. Jl. 18, 435. — S. nam. heimsuchen, auch in übertr. Bed.
Anm. Veralt. Nbnf. (s. 1): Wieder heims gezogen. 3, 54; Zog wieder nach heims. 2, 136.
Zsstzg.: An-: namentl. in der Verbindung: A. fallen, geben, stellen, früher allgem. statt Heim 1 und 2, s. Grimm und z. B.: Kam von der Weid spat a. Schaiden- reißer 38a; Wär der rechte Herr a. 58b; 67a etc., auch: Nicht a. [bei sich, bei Sinnen] sein. SFranck Last. 3a; ferner: „Zugen .. anheimß“. Stumpf 603a; Schweinichen 2, 124 etc.; Anheimen etc. — Da- [2]: D. sein, sitzen, bleiben, behalten; D. oder draußen geboren. 3. Mos. 18, 9; Nach Frost und Glut auf öden Felsenstiegen, | nach ew’ger Hast, — o welche Zauber liegen | in diesem kleinen Wort: D.! Geibel (Hofmann Weihn. 1847 S. 67); Muß wissen, daß wir auch an einem Ort d. [nicht auf der Straße gefunden etc.] sind. Gotthelf G. 318; 171; Wenn sie aber auch Etwas wolle, da sei Niemand d. [zu finden]. 20; Im Land und d. Hebel 3, 334; Wie wollte ich an ihrer Seite d–e werden in meinem Herzen, d. und selig zu Hause sein bei mir. Immermann M. 4, 83; Nun trunken die Drei den Thee und waren alle d. [wie zu Hause, fühlten sich heimisch]. Stiling 3, 7 etc. — Auch als sächl. Hw.: Erzähl mir auch von deinem D. Auerbach Barf. 223. — Nbnf. Daheime, worin die alte Dativform erhalten ist. Joh. 11, 20; 1. Kor. 11, 20; Tieck 1, 255 etc.; veralt.: Daheimen. Luther 5, 181b; 6, 1a; 134a etc.; Daheimet in guter Ruh. Matthesius Luth. 40b; Bei Summerszeit liegen sie daheimat. Stumpf 602b etc. — Mundartl.: „Bleibt mein Herr morgen daheim?“ Nein, er bleibt nicht derheim. Alexis H. 1, 2, 300 etc.
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