Hecht
II. Hécht, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) ein gefräßiger Raubfisch, Esox, darunter namentl. der gemeine H., E. lucius, ein sehr wohlschmeckender Süßwasserfisch: Frischer (grüner) — Ggstz. eingesalzner H.; H–e kochen, backen, braten, blau sieden; Der Hecht war blau! sprchw. nach einer Gellertschen Fabel, zur Bezeichnung der hartnäckigsten Rechthaberei; Ködern die Angel dem Hecht, spießen bei Fackeln ihn auf. 262; Ich sehe unsern Staat schon so frisch und gesund wie einen H. [s. Fisch] im Wasser zappeln. R. 7, 439; Schnalzte mit der Zunge wie ein H., der vom Trocknen in frisches Wasser kommt. 6, 304; So stumm wie ein H. E. 3, 184 etc. — 2) oft übertr. auf Menschen: Kerl etc.: Kommt ein solcher H., ein solcher Livreeständer [Dummkopf von Bedienter, gleichsam nur der Ständer, an welchem die Livree hängt]. Stillfr. 1, 183; Mit diesen beiden feinen H–en [Burschen]. SGsch. 3, 31; Ein alter H., den eine halb durchtrunkene Nacht nicht gerade aufregt. V. 5; Die Fernekorn waren immer tüchtige H–e und hielten sich in klarem Wasser. Kl. 2, 8; Im nächsten Städtchen wohnt ein H., | der nicht bezahlen kann. 2, 209; Das ist ein feiner H.! 192; 5, 259; Schnell stahl ihn der H. [schlaue Bengel]. Sp. 442; Gesperrt zu einem solchen H–e [Strolch]. 12, 20 etc. — Auch: Als Duckfink, Hohnjan, Schandpfuhls-H. A. 3, 54 etc.
Anm. Ahd. hachit, mhd. hechet, vielleicht nach den hakigen Zähnen, nach denen er franz. brochet, engl. pike etc. heißt.
Zsstzg. z. B.: Báck-: gebackner oder sch zum Backen eignender (kleiner) Hecht, s. Backfisch. —
Brāt-: vgl. Back-H. —
Erd-: Art amerikanischer Eidechse. —
Flössel-: die Gattung Polypterus, mit einer Menge einzelner verzweigter kleiner Flossen auf dem Rücken. —
Frósch-: s. Früh-H. —
Frǖh-: Hecht, der früh — im Februar oder Hornung — laicht, Hornungs- oder Horn-H., im Ggstz. März-H., nach der Laichzeit im März, auch Frosch- (plattd. Poggen-) H. genannt, weil die Hechte dann schon Frösche fangen, und die noch spätern: Mai-H–e. —
Fúchs-: E. vulpes, in Amerika. —
Grās-: kleiner Hecht, wie sie meist in den Gräben zwischen den Grasländern gefangen werden. —
Grōß-: (veralt.) großer Hecht. Schweinichen 2, 119. —
Hāūpt-: großer Hecht. —
Hórn-:
1) E. belone, auch Nadel-H., Schnäpel. —
2) Hornungs- H. s. Früh-H. — Knóchen-: die Gattung Lepidosteus, mit knochigen Schuppen. — Króll-: kleinre Hechte, welche gekrollt, d. i. rund gebogen, mit dem Schwanz im Maule, zu Tische kommen. 1, 190. — Krúmm-: Kroll-H. — Lánd-. — Mêêr-: ein hechtähnlicher Meerfisch, Gadus merlucius (s. Stockfisch). dagegen bei ein südamerikanischer Fisch, Centropomus undecimalis. — Míttel-: zwischen Haupt- u. Gras-H. in der Mitte, auch Schüssel- H. genannt, namentl. insofern er nicht in einem Kessel, sondern in einer Zinnschüssel — worauf er zu Tisch kommt — gekocht wird. — Nādel-: Horn-H. 1. — Pfēīl-: E. sphyraena, Spieß-H. — Pökel-, Sálz-: eingesalzen, in Tonnen geschlagen und so versandt, Tonnen-H. (vgl. Hechtreißer). — Schíld-: E. osseus. — Sēē-: Meer-H. — Spīēß-: Pfeil- H. — Stútz-: Chauliodus. — Tónnen-: Pökel- H. — Zǟhl-: nach der Zahl, nicht nach dem Gewicht verkauft. 2, 182, ebenso: Zählkarpfen. ebd. — Zāhn-: E. synodus etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.