häufen
Um-Häufen
Hǟūfen, tr. und refl.:
Etwas zu einem Haufen machen, es in solcher Menge zusammenbringen, daß ein Haufen entsteht, eigentl. u. übertr.: Erde um einen Baum h. (s. häufeln); Ward gejätet, ward gehäufet. 3, 210; Die zu messende Frucht im Maß, im Scheffel h., und metonym.: Den Scheffel h.; Ein gehäuftes Maß; Gehäuft messen 3, 471 u. o.); Gehäuft voll; so übertr.: Auf einen hohen gehäuften [sehr hohen] Berg. 17, 22 etc.; Du wirst Kohlen [s. d.] auf sein Haupt h. 25, 22; Ich will alles Unglück auf sie h. 5. 32, 23; H. eine Sünde über die andere. 30, 1; Daß er sammle und häufe [Schätze]. 2, 26; Häufet euch [scharet euch in Haufen, veralt.]. 4, 6; 31, 12, vgl.: Er häufte Judäa | um sich herum. M.; Ließ Gold noch zu dem Golde h. 4, 83; Auf einen ersten Irrthum unzählige Jrrthümer h. 39, 335; Märchen über Märchen h. 13, 103; 6, 25; Auf die der Kaiser . . Gnadengaben häuft. 333a; Jeder neue Tag häuft neues Leiden | und neue Schmach auf dein gekröntes Haupt. 406b; Häuft alles Leiden sich auf meinem Haupt? 541b; Du sollt’st die Jugend mir erneun und häufst [mehrst, machst drückend]| mir nur der Jahre Last. Cymb. 1, 2; Häuften wir hoch den [Grab-]Hügel. Od. 12, 14; Sie häuft Unehr’ auf der Weiber | zartes Geschlecht. 24, 201; So liegt unmäßig gehäuft ihm | Arbeit ob. Mosch. 4, 42 etc. — Auch ohne Uml.: Ein geh auftes Malter. Gv. 196; Barf. 253; Zwei Tische lagen gehauft voll funkelnder Rößleinthaler. 3, 64; 2, 10; W. 1, 209; 504 etc. — Dazu: Die Gehäuftheit der Attribute. 4, 154 etc., ferner: Häufung, z. B. Steinhäufungen, Massen, worin mehrere Steinarten haufenweise zusammengewachsen sind etc.
Zsstzg. (vgl. Häufeln), z. B.: Án-: häufend an Etwas legen: Die Erde um die Tabackspflanzen, — die Pflanzen a.; Das Straßenpflaster war in der Mitte durchaus aufgehoben und gegen die Häuser angehäuft. G. 25, 31; Der Mist der Vögel hat sich auf den Inseln zu Chinche zu hohen Lagern angehäuft etc. —
Um-: s. Umhäufeln. — Zusámmen-: Aūf-: empor-h., häufen, daß es aufragt: Getreide in den Speichern a.; Das Kehren und A. [des Schmutzes] nicht versäumt. G. 23, 334; Beerenfüllhorn aufgehäuft. 12, 225; Wie sich Unbilligkeit von Geschlecht zu Geschlecht so leicht aufhäuft. 10, 189: Um deren edle Schläfe nie | Lorbeern genug a. kann Bewunderung. Platen 2, 223; Ihrer | Verschuldung volles aufgehäuftes Maß. Sch. 287a; Neunzehn Jahre voller Kummer | zum Jammerberge aufgehäuft. Schubart 2, 55 etc. —
Be-: behäufeln. —
Eīn-: gehäuft einschütten. —
Empōr-: auf-h.: Brot dann trug er geschäftig, emporgehäuft in den Körben. V. Od. 16, 51. —
Uber-: häufend überschütten, gewöhnl.: im reichen oder im Ubermaß mit Etwas versehn: Einen mit Wohlthaten, mit Vorwürfen ü.; Sie ü. mich [sind zu gütig]. G. 34, 274 etc. — Das Partic. auch metonym., vgl.: Eine mit Geschäften überhäufte Person; Überhäufte Geschäfte, mit denen man überhäuft ist, und so oft = übermäßig, überreichlich etc.: Daß große Feldspathkrystalle . ., in der dortigen Gebirgsart überhäuft [überwiegend] den größten Bestandtheil des Granits ausmachten. G. 40, 202; Alsdenn sollet ihr Antwort kriegen, ein vollgedrückt und überhäuft Maß. Luther 6, 5a etc. — Veralt.: Christus überhäufet ein Wunderwerk mit dem andern. Opitz, thut Wunder über Wunder. — I. Um-: häufend umgeben: Knickt’ es [das Reisig] entzwei und umhäufte das Kesselchen. V. 2, 171; Die Scheiter mit Gut zu umh. Od. 11, 31; Seufzend liegt er darauf und umhäuft sich die Seele mit Jammer. 195 etc. — II.
häufend zusammenbringen. 2. 8, 14; Daß er eine Welt von Putz und Pracht zusammengehäuft, um das Bild seiner Geliebten zu verherrlichen. 4, 225; 5, 4 etc.
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