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hässlich
Hä́sslich, a.:
1) Ggstz. von schön (s. d.), einen unangenehmen widrigen Eindrúck auf die Sinne, zunächst auf das Gesicht machend: Ein h–es Frauenzimmer, Gesicht; Abschreckend h.; H. wie die Sünde, wie die Nacht (vgl. den Ggstz.: Schön d. h. zunächst glänzend scheinend, wie der Tag und s. Klagel. 4, 1); Ein h–es Thier; Enge, h–e Straßen; Der schöne Pfau hat eine h–e Stimme; Ein h–er Geruch; Sich auf diese Weise h. zu verschönern. Forster R. 1, 326; Unerläßlich, | daß der Dichter Manches hasse, | was unleidlich ist und h., | nicht wie Schönes leben lasse. G. 4, 7; H. soll schön, schön h. sein. Sch. 556b; Vieles was durch die Mode gerechtfertigt ist, ist unschön, oft sogar h. Tieck DBl. 2, 217; Eine Begebenheit ins H–e zu malen. W. 5, 137 etc. 2) (s. 1) widrig, unangenehm, fatal (s. Garstig): Eine h–e Gewohnheit; H–es Wetter; Ein h–er Husten; Eine h–e Geschichte; Sie hat ihn h. ablaufen lassen; Hat der h–e Kater | wieder gemaut? V. 1, 19.
Anm. Veralt., mundartl. = hässig 1 und 2, s. Benecke u. Schm.; auch: schmutzig. Adelung. Vgl. als Ggstz.: Lieblich.